Britta Carlson vor dem Spiel gegen SGS Essen.

Ausgerechnet gegen den Ex-Klub Kölns Trainerin Britta Carlson gibt ihr Debüt gegen Wolfsburg

Stand: 06.02.2025 17:00 Uhr

Mit dem VfL Wolfsburg erwartet den 1. FC Köln und seine neue Cheftrainerin Britta Carlson eine schwere Aufgabe zum Jahresauftakt.

Es ist das erste Heimspiel des 1. FC Köln in 2025 und das Bundesliga-Debüt für Britta Carlson als Cheftrainerin. Nachdem der vergangene Spieltag bei der SGS Essen wegen des gefrorenen Bodens abgesagt wurde, steht nun gleich die richtig große Herausforderung bevor: Am Freitagabend empfängt Köln den VfL Wolfsburg (ab 18.30 Uhr im Live-Ticker bei sportschau.de).

Im Kampf gegen den Abstieg wäre die SGS Essen sicher die leichtere Aufgabe für den Einstand von Carlson gewesen. Aber die 46-Jährige nimmt es sportlich: "Ich freue mich riesig auf das erste Heimspiel, dabei ist mir nicht so wichtig, gegen wen es geht." Zumal mit den Wolfsburgern viele bekannte Gesichter auf sie warten.

Carlson lange Co-Trainerin in Wolfsburg

Carlson ist seit Jahresbeginn die neue Cheftrainerin in Köln und löst Jacqueline Dünker als Interimstrainerin ab, nachdem man sich von Daniel Weber Ende November getrennt hatte. Dünker übernimmt die Rolle der Co-Trainerin. Für Carlson ist es die erste Station als Cheftrainerin in der Bundesliga. Zehn Jahre lang war die ehemalige Nationalspielerin, die 2004 bei Olympia Bronze holte, als Co-Trainerin beim VfL Wolfsburg aktiv.

Außerdem arbeitete Carlson etliche Jahre für den DFB. Sie war unter anderem ab Juni 2018 bis zum Gewinn der olympischen Bronzemedaille 2024 als Assistenztrainerin der DFB-Frauen tätig. Zwischenzeitlich hatte sie die Nationalmannschaft als Interimstrainerin übernommen. 

Carlson kennt also nicht nur das Spiel der "Wölfinnen" sondern auch das ein oder andere Gesicht aufseiten der Wolfsburgerinnen. "Die Zeit beim VfL ist mit schönen Erinnerungen verbunden und ich kenne dort noch viele Menschen", sagt Carlson vor der Begegnung mit ihrem Ex-Klub. "Ich war am Montag beim Spiel des VfL Wolfsburg gegen Jena. Sie haben mir auch viel Glück in Köln gewünscht – außer für den Freitagabend", sagt sie und lacht.

Köln will sich gegen Wolfsburg nicht verstecken

Etwas Glück wird sie aber womöglich brauchen, denn die Herausforderung ist eine große. "Die Wolfsburgerinnen spielen mit viel Ballbesitz, sind variabel in ihrem Spiel, haben schnelle Spitzen und treten dominant auf", fasst Carlson die Stärken des kommenden Gegners zusammen, für den sie selbst in der Saison 2007/2008 gespielt hat.

Trotzdem wollen wir uns am Freitag nicht verstecken und unsere Stärken ins Spiel einbringen. Wir wollen als Außenseiter trotzdem punkten."
Britta Carlson, Trainerin 1. FC Köln

Seit Jahresbeginn hatte Carlson Zeit, sich mit ihrem neuen Team in Köln zusammenzufinden. In ihrem ersten Testspiel in der Winterpause konnte Carlson einen 2:1-Sieg gegen den VfL Bochum erringen, das zweite Spiel ging dann deutlich mit 1:7 gegen Eintracht Frankfurt verloren. Für Carlson ein Zeichen, dass noch viel Arbeit mit dem 1. FC Köln zu tun ist.

Britta Carlson spricht auf der Pressekonferenz der DFB-Frauen vor dem Spiel gegen Island.

Britta Carlson war sechs Jahre lang Co-Trainerin der DFB-Frauen.

Neue Cheftrainerin setzt auf internen Konkurrenzkampf

Statt solcher Spiele will die 46-Jährige lieber aggressiv pressen und hohe Ballgewinne forcieren. Um ihr Team dazu anzuspornen, setzt sie auf einen stärkeren internen Konkurrenzkampf. Mit den beiden Neuzugängen – der Torhüterin Aurora Mikalsen und Stürmerin Amélie Delabre – ist genau das nun passiert. Die Stammplätze sind umkämpfter und die Spielerinnen müssen noch mehr an sich selbst arbeiten. Auch die Österreicherin Nicole Billa, die zu Beginn der Saison den sonst eher schwachen Angriff von Köln verstärkte, wird bei diesem internen Kampf eine wichtige Rolle spielen.

Gegen Wolfsburg muss die neue Cheftrainerin mit Sara Agrez nach wie vor auf eine starke Innenverteidigerin verzichten, da sich die 24-Jährige – ebenfalls eine ehemalige Wolfsburgerin – nach einer Fußverletzung noch in der Reha befindet. Im Tor wird Neuzugang Mikalsen ihre Bundesliga-Premiere geben.

Carlson: "Köln ist fußballverrückt"

Ob nun Essen oder Wolfsburg: Carlson freut sich auf die Fußballeuphorie, die sie in den vergangenen Wochen in Köln kennenlernen durfte. "Köln ist fußballverrückt, der FC ist noch einmal etwas Besonderes und die Frauen komplett integriert." So wurden für das Spiel gegen Bayern München (9. März, 14 Uhr) im Kölner Stadion bereits mehr als 15.000 Tickerts verkauft, ein Highlight für die Kölnerinnen. Für den Freitagabend gegen den VfL Wolfsburg wird dagegen nur mit rund 2.000 Zuschauern gerechnet, die aber bestimmt für die richtige Stimmung zum Jahresauftakt sorgen werden.