Julian Schuster im Gespräch mit Fans

"Eine verrückte Zahl": Julian Schuster analysiert den Zu-Null-Rekord des SC Freiburg

Stand: 10.03.2025 10:33 Uhr

Der SC hat in der Bundesliga seit knapp zehn Stunden kein Gegentor mehr kassiert. Für Coach Julian Schuster ist es die logische Folge der Arbeit des gesamten Teams.

576 Minuten hat Freiburgs Schlussmann Noah Atubolu in der Bundesliga keinen Gegentreffer mehr zugelassen. Das sind mehr als neuneinhalb Stunden. Oder - in Fußballspielen gerechnet - mehr als sechs Partien. Damit ist der junge Keeper in der Vereinsstatistik erfolgreicher als der bisherige Rekordmann Richard Golz. "Das ist eine verrückte Zahl", sagte sein Trainer Julian Schuster einen Tag nach dem 0:0 gegen Leipzig im Interview mit SWR Sport. Und ergänzt: "Das ist alles nicht planbar, aber ein schönes Ergebnis."

Julian Schuster lobt Defensivarbeit des gesamten Teams

Nach 24 Minuten gegen die Leipziger hatte Atubolu den Rekord des ehemaligen Profis Richard Golz geknackt, der in der Saison 2000/2001 510 Minuten ohne Gegentreffer gesammelt hatte. "Es ist ein Abbild der Qualität, wie wir im Moment verteidigen", wollte Schuster den übertroffenen Vereinsrekord aber nicht nur bei den Leistungen von Atubolu sehen, sondern in der Entwicklung des gesamten Teams bezogen auf die Defensivarbeit. "In den Spielen ist es dieses kollektive Verteidigen. Denn es ist ja nicht nur ein Torwart oder eine Abwehr, sondern es ist der gesamte Verbund", so Schuster.

Seit der 1:2-Niederlage der Breisgauer gegen den FC Bayern am 25. Januar musste Atubolu keinen Ball mehr aus dem eigenen Netz holen. Es folgten vier Siege und zwei Unentschieden, die den Sport-Club von Tabellenplatz zehn wieder zurück in das Rennen um die internationalen Plätze brachten. Nach 25 Spielen ist Freiburg mit 41 Punkten Tabellenfünfter.

Die Gründe sieht Schuster in der Trainingsarbeit. "Man merkt im Training das Bewusstsein für die Verteidigung", erklärte er. Wichtig sei, die Zweikämpfe zu führen. Dafür brauche man Wiederholungen im Training. "Die richtigen Trainingsformen zu planen, dann über Inhalte zu sprechen und dass die Jungs sich gegenseitig coachen" - diese Faktoren seien nach Ansicht des 39-jährigen Trainers die Basis für die zurückgewonnene Stabilität.

Freiburg reist zum Tabellendritten nach Mainz

Diese Stabilität führt den SC Freiburg möglicherweise in den Europapokal. Auch die Champions-League-Plätze sind in Reichweite. Beim Überraschungsteam 1. FSV Mainz 05 können die Breisgauer mit dem neuen Rekordtorhüter Atubolu die Bestmarke am nächsten Samstag (15.3., 15:30 Uhr live in SWR1 Stadion) weiter ausbauen.

Sendung am So., 9.3.2025 22:05 Uhr, SWR Sport, SWR