Wilde erste Halbzeit Hannover profitiert von Paderborner Fehler-Festival
Neun Mal spielten Hannover 96 und der SC Paderborn bislang in einem Pflichtspiel gegeneinander. Nie konnte 96 gewinnen. Im zehnten Anlauf hat es nun aber geklappt: Am 32. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga feierte Hannover 96 nach einer wilden ersten Halbzeit einen 3:2 (3:2)-Heimerfolg.
Lars Gindorf (6.), Andreas Voglsammer (10.) und Nicolo Tresoldi brachten Hannover schnell mit 3:0 in Führung. Koen Kostons (27.) und Raphael Obermair (40.) brachten den SCP aber genauso schnell wieder heran.
In der Tabelle steht 96 damit nun drei Punkte vor dem SCP auf Rang sechs. Paderborn rutscht aufgrund der schlechtere Tordifferenz gegenüber Greuther Fürth auf Rang acht ab.
"Für uns Trainer war es ein wildes Spiel und ein Spektakel für die Zuschauer", sagte Stefan Leitl, Trainer von Hannover 96. Er äußerte sich zufrieden und "glücklich" nach dem knappen 3:2-Sieg. Dass seine Mannschaft den Sack nicht früher zumachen konnte, "lag zum einen an Paderborn" und zum anderen daran, "dass wir nicht konsequent auf das vierte, fünfte Tor gegangen sind", so Leitl.
Lukas Kwasniok, Trainer des SC Paderborn, sah ebenfalls ein "wildes Spiel" und äußerte sich enttäuscht: "Wir haben heute verloren, weil wir zu viele Fehler gemacht haben."
Paderborn völlig von der Rolle
Das Spiel begann rasant und ohne Abtasten. Schon in der dritten Minute hätte Sebastian Klaas den SCP in Führung bringen können, jagde den Ball aber aus kurzer Distanz über das Tor. Auf der anderen Seite traf Tresoldi nur das Außennetz.
Doch dann nahm das Paderborner Unheil seinen Lauf. Innenverteidiger Visar Musliu spielte in der sechsten Minute in nur leichter Bedrägnis einen katastrophalen Rückpass direkt auf Hannovers Gindorf, der nur noch ins leere Tor einschieben musste.
Voglsammer erhöht für 96 nach zehn Minuten
Nur vier Minuten später lag der Ball schon wieder im SCP-Tor, nachdem Sei Muroya in die Mitte gepasst hatte und gleich drei Paderborner Voglsammer nicht am Abschluss hindern konnten (10.).
Und damit nicht genug: Wiederum nur acht Minuten später spielte Marcel Hoffmeier den nächsten katstrophalen Rückpass. Tresoldi schnappte sich den Ball, umkurvte Torwart Pelle Boevink und schob zum 3:0 für 96 ein (18.).
SCP beweist Moral
Hannover nahm anschließend den Fuß vom Gas, was sich jedoch als keine gute Idee herausstellte. Denn Paderborn gab sich noch nicht geschlagen. In der 27. Minute stand Kostons richtig und staubte nach einem Abschluss von Ilyas Ansah zum 1:3 aus SCP-Sicht ab.
Und die Ostwesfalen kamen sogar vor der Pause noch geran. Aaron Zehnter flankte in der 40. Minute von der linken Seite auf den lagen Pfosten, wo Obermair frei stand und per Direktabnahme ins kurze Eck traf.
Hannovers Gindorf verpasst den Doppelpack
Paderborn kam stürmisch aus der Pause - und lief direkt in einen Hannoveraner Konter. Muroya bediente den in der MItte völlig freien Gindorf, der sich aber zu viel Zeit ließ und am herausstürmenen Boevink scheiterte (47.).
Insgesamt verlief die zweite Halbzeit deutlich gemächlicher als noch der erste Durchgang. Paderborn kam in der 60. Minute zu einer Doppelchance. Erst parierte Ron-Robert Zieler einen Distanzschuss von Kostons, dann verfehlte Ansah das Tor nur knapp.
Hannover verwaltet den Vorsprung
Das war es jedoch erst einmal mit Paderborner Offensivaktionen. Hannover holte sich die Spielkontrolle zurück und verwaltete den knappen Vorsprung, ohne jedoch selbst wirklich gefährlich zu werden.
Kurz vor Schluss hätte sich das beinahe gerächt: Nach einer Paderborner Ecke gab es Gewusel im Hannoveraner Strafraum. Der SCP schaffte es aber in mehreren Versuchen nicht, den Ball über die Linie zu drücken. Erst rettete Zieler gegen Felix Platte, dann traf Musliu nur den Pfosten. So blieb beim am Ende beim Hannoveraner Heimsieg.
Hannover in Karlsruhe, Paderborn gegen Hamburg
Für den SC Paderborn geht es am kommenden Spieltag mit einem Heimspiel gegen den Hamburger SV weiter (Freitag 10.05.24, 18:30 Uhr). Hannover muss auswärts in Karlsruhe ran (Sonntag, 12.05.24, 13:30).