
Torwart Omlin sieht Rot Hattrick Claude-Maurice - Augsburg schlägt dezimierte Gladbacher
Der FC Augsburg hat nach vier Pflichtspielen ohne Sieg in der Fußball-Bundesliga wieder einen Dreier eingefahren. Am 23. Spieltag gewann der FCA bei Borussia Mönchengladbach mit 3:0 (0:0).
Alexis Claude-Maurice schoss die Augsburger in der zweiten Halbzeit per Hattrick zum Erfolg (55./61./70.). Zu diesem Zeitpunkt agierte die Borussia bereits in Unterzahl, nachdem Torwart Jonas Omlin der 28. Minute die Rote Karte sah.
Durch den Sieg schiebt sich der FC Augsburg auf Rang zehn und steht nun nur noch drei Punkte hinter der Borussia. Gladbach musste nach zuletzt vier Spielen ohne Niederlage wieder einen Rückschlag im Kampf um die Europapokalplätze hinnehmen und rutscht auf Rang neun ab.
Thorups Augsburger aktuell kaum zu schlagen
Gladbachs Trainer Gerardo Seoane wollte die frühe Rote Karte seines Keepers Omlin nicht als "Ausrede" für die deutliche Niederlage durchgehen lassen. "Wir haben auch in Unterzahl noch gute Situationen gehabt, die wir nicht gut zu Ende bringen", sagte er nach dem Spiel im Sportschau-Interview. Die drei Gegentore seien mit "ein bisschen mehr Aggressivität" zu verhindern gewesen.
Sein Trainerkollege auf der anderen Bank, Jess Thorup, hat dagegen aktuell kaum was zu bemängeln. Thorups Augsburger sind in der Bundesliga jetzt seit sieben Spielen ohne Niederlage und klettern vorsichtig immer näher an die internationalen Ränge. "Wir haben den Lauf, den wir aktuell haben, fortgesetzt", sagte Thorup der Sportschau: "Wir haben nichts zugelassen, drei schöne Tore geschossen und hätten am Ende sogar höher gewinnen können."
Partie begann verspätet
Bis es losging war in Mönchengladbach noch ein kurzer Moment Geduld gefragt. Aufgrund eines Unfalls auf der Autobahn kamen die Augsburger mit Verspätung im Borussia-Park an. Das Spiel begann deshalb siebeneinhalb Minuten später.
Die Gladbacher störte die Verzögerung augenscheinlich nicht, denn die Borussia setzte sich direkt zum Start in der Augsburger Hälfte fest. Die Gastgeber dominierten die Partie in der ersten halben Stunde mit mehr als 70 Prozent Ballbesitz. Das Problem: Gefährliche Abschlüsse brachte die Borussia nicht zustande.
Augsburg meldete sich dagegen zwei Mal an. In der achten Minuten faustete Omlin, der den verletzten Moritz Nicholas im Gladbacher Tor vertrat, eine direkte Ecke von Marius Wolf weg. In der 24. Minute zielte Phillip Tietz mit seinem Distanzschuss ein Stück zu hoch.
Omlin zieht die Notbremse
Vier Minuten später kam es dann zur wohl spielentscheidenden Szene der Partie: Gladbachs Nico Elvedi spielte einen katastrophalen Rückpass direkt in den Lauf von Fredrik Jensen. Omlin stürmte aus seinem Tor und holte den Augsburger vor dem Strafraum von den Beinen. Schiedsrichter Florian Exner zeigte dem Keeper folgerichtig die Rote Karte. Tobias Sippel kam damit zu seinem ersten Pflichtspiel seit März 2023, Kevin Stöger wurde für ihn ausgewechselt.

Jonas Omlin kommt gegen Frederik Jensen zu spät und sieht zurecht die Rote Karte
Wer nun aber dachte, Augsburg übernimmt das Spiel, irrte zunächst. Stattdessen stand auf einmal der Augsburger Torhüter im Fokus. In der 36. Minuten war Finn Dahmen gleich drei Mal zur Stelle und entschärfte im Anschluss an eine Ecke gleich drei Gladbacher Abschlüsse aus kurzer Distanz. Sechs Minuten später war dann Gladbachs Robin Hack frei durch, wieder bewahrte Dahmen den FCA vor einem Rückstand und hielt den 0:0-Halbzeitstand fest.
Claude-Maurice mit lupenreinem Hattrick
Nach Wiederanpfiff war es jedoch ein anderes Spiel. Der FC Augsburg nutzte seine Überzahl aus und schnürrte die Borussia nun in der eigenen Hälfte ein. Und es dauerte auch nicht lange, ehe das Gladbacher Bollwerk Risse bekam. In der 55. Minute spielte Jeffrey Gouweleeuw einen perfekten Schnittstelltenpass auf Claude-Maurice, der den Ball trocken flach im kurzen Eck versenkte.
Nur sechs Minuten später jubelte der FCA schon wieder. Nach einer kurz ausgeführten Augsburger Ecke kam wieder Claude-Maurice an den Ball und schnürrte aus rund 16 Metern den Doppelpack (61.). Sippel im Gladbacher Tor sah dabei nicht gut aus, konnte den Ball aber auch erst spät sehen.
In der 70. Minute zeigte Claude-Maurice dann auch seine Dribbelkünste und ließ im Gladbacher Strafraum erst Julian Weigl stehen und traf unbedrängt ins lange Eck. Damit erzielte der Franzose als erster Ausgburger einen lupenreinen Hattrick in der Bundesliga.
Gladbach muss nach Heidenheim
In den Schlussminuten bemühte sich die Borussia noch ein wenig um Ergebniskosmetik. Die letzte Konsequenz fehlte aber, sodass der 3:0-Erfolg der Augsburger bis zum Schlusspfiff Bestand hatte.
Am kommenden Spieltag muss Borussia Mönchengladbach auswärts beim 1. FC Heidenheim ran (01.03.2025, 15.30 Uhr). Den Tag darauf hat Augsburg ein Heimspiel gegen den SC Freiburg (17.30 Uhr).