
Bielefeld im Pokalfinale und Relegation? Relegation könnte für Arminia verschoben werden
Der Finaleinzug von Arminia Bielefeld im DFB-Pokal sorgt für Terminprobleme: Die Relegation zur 2. Liga könnte betroffen sein, das Finale im Westfalenpokal muss wohl verlegt werden.
Die Termine für die Relegationsspiele zwischen 2. und 3. Liga und das DFB-Pokalfinale sind bislang so geplant:
- 23. Mai: Hinspiel Relegation Tabellendritter 3. Liga - Tabellensechzehnter 2. Bundesliga
- 24. Mai: DFB-Pokalfinale in Berlin
- 27. Mai: Rückspiel Relegation Tabellensechzehnter 2. Bundesliga - Tabellendritter 3. Liga
In dieser Abfolge gäbe es jedoch zu wenig Erholungszeit zwischen den Spielen, wenn ein Klub an Relegation und Pokalfinale teilnimmt. Und das könnte auf Arminia Bielefeld zutreffen. Bielefeld besiegte am 1. April Bayer Leverkusen und zog dadurch ins DFB-Pokalfinale ein.
Die Arminia ist aber auch mittendrin im Aufstiegskampf der 3. Liga und damit ein Kandidat für die Teilnahme an der Relegation zur 2. Bundesliga. Sollte Bielefeld in der Relegation spielen und sich zugleich für das Pokalfinale qualifizieren, hat die DFL mit Ausweichterminen vorgesorgt:
- Der 21. Mai wäre als Termin für die Hinspiele in der Relegation möglich
- Der 28. Mai könnte für die Rückspiele genutzt werden
So wäre genug Erholungszeit vor und nach dem Endspiel um den DFB-Pokal gegeben.
Nachteil: Europapokal-Endspiele im Weg
Allerdings haben die Ausweichtermine einen Nachteil: Am 21. Mai findet das Europa-League-Endspiel in Bilbao statt, am 28. Mai ist das Finale der Conference League in Breslau angesetzt.
Beide Endspiele werden um 21 Uhr angepfiffen, die deutschen Relegationsspiele dürften bei Nutzung der Ausweichtermine wohl vorher stattfinden.
Endspiel des Westfalenpokals am Tag des DFB-Pokalfinales
Relegation und Pokalfinale sind jedoch nicht die einzigen Kollisionen. Für den 24. Mai ist auch das Endspiel des Westfalenpokals terminiert. Auch hierfür sind die Ostwestfalen qualifiziert. Der Gegner wird noch im Duell SV Rödinghausen gegen die Sportfreunde Lotte am 16. April ermittelt.
Und dieses Finale könnte entscheidend sein für die Teilnahme am DFB-Pokal in der kommenden Saison. Sollte Arminia Bielefeld in der 3. Liga nicht mindestens Vierter werden, wären sie in der kommenden Saison nur als Sieger des Westfalenpokals wieder mit dabei - unabhängig vom Ausgang des DFB-Pokalfinals.
Es gibt aber noch ein weiteres Hintertürchen: Westfalen als einer von drei großen DFB-Verbänden darf zwei Teinehmer für die erste Runde stellen, im jährlichen Wechsel den Oberliga-Meister und den besten westfälischen Regionalligisten. Letzteres gilt in diesem Jahr. Sollte also entweder der SV Rödinghausen oder SF Lotte das Finale gewinnen und gleichzeitig bester westfälischer Regionalligist werden, wäre die Arminia als Finalverlierer trotzdem in der ersten Runde dabei.
Wie das Heimrecht in der Relegation geregelt wird
Grundsätzlich gilt laut DFL-Spielordnung: "Das Heimrecht im Rückspiel besitzt der Club, der gemäß dem Spielplan der abgelaufenen Spielzeit weniger spielfreie Tage vor dem Hinspiel hatte."
Das bedeutet üblicherweise, dass der Zweitligist gegen den Bundesligisten im Rückspiel Heimrecht hat, da seine Saison sonntags endet, die des Bundesligisten aber schon samstags. So sieht es auch in der Relegation des Zweitligisten gegen den Drittligisten aus: Die Saison des Drittligisten endet üblicherweise samstags.
Die Auswärtstorregel in der Relegation ist derweil analog zur Regelung im Europapokal abgeschafft worden.
Relegation kann organisatorisch herausfordernd sein
Die Relegation sorgte seit ihrer Wiedereinführung schon öfter für organisatorische Herausforderungen. 2022 spielte Hertha BSC in der Relegation, das Berliner Olympiastadion musste nach dem Hinspiel gegen den Hamburger SV innerhalb von zwei Tagen für das Pokalfinale wieder hergerichtet werden.