Bayer tut sich schwer Leverkusens Schick schlägt Heidenheim fast im Alleingang
Bayer 04 Leverkusen benötigte gegen den 1. FC Heidenheim die volle Konzentration, um in der Fußball-Bundesliga als Sieger vom Platz zu gehen - und konnte auf den überragenden Angreifer Patrik Schick zählen.
Gegen den 1.FC Heidenheim konnte die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso gleich zwei grobe Aussetzer kompensieren und sich am Ende noch überzeugend mit 5:2 (2:2) durchsetzen. Vor allem der überragende Patrik Schick sorgte mit drei Treffern für die Kehrtwende in dieser Partie.
Heidenheim muss nach unten schauen
Mit diesem Erfolg halten die Leverkusener Anschluss an die Topteams und dürfen sich zumindest weiterhin Hoffnungen darauf machen, ihren Titel verteidigen zu können.
Die Heidenheimer holten aus ihren letzten sechs Bundesligapartien dagegen nur einen einzigen Zähler und müssen beim Blick auf die Tabelle mittlerweile recht weit nach unten schauen.
"In der zweiten Halbzeit ging es für Leverkusen zu einfach", sagte Heidenheims Trainer Frank Schmidt nach der Partie am Sportschau-Mikrofon: "Wir haben verdient geführt, wir haben es auch defensiv gut gemacht, dann ist das Spiel gekippt."
Leverkusener Mängel
Wäre Bayer 04 Leverkusen ein Motor, wäre die Diagnose recht eindeutig: Wenn das Aggregat erst einmal läuft, ist es schwer zu stoppen. Aber: Es hat hin und wieder unerklärliche Aussetzer, die verhindern könnten, dass die Werkself ihr Ziel erreicht.
Die Leverkusener übernahmen - wie erwartet - von Beginn an die Initiative. Heidenheim igelte sich in der eigenen Hälfte ein und versuchte, den Gastgebern möglichst wenig Raum zu bieten. Allerdings war Bayer 04 von Beginn an die Verunsicherung anzumerken.
Anfangs hatte Heidenheim oft die Nase vorn
Die unerfreulichen Ergebnisse der vergangenen Wochen hatten offenbar ihre negativen Spuren hinterlassen. Es mangelte in der Anfangsphase an Passgenauigkeit und Selbstbewusstsein.
Dorsch mit der Führung für Heidenheim
Diese Problematik gipfelte im frühen Rückstand. Nach einem Einwurf an der eigenen Eckfahne vertändelte Bayer-Verteidiger Piero Hincapie leichtfertig gegen FCH-Angreifer Marvin Pieringer den Ball, der legte geschickt zu Niklas Dorsch ab, der aus zehn Metern keine Mühe hatte, das 1:0 (10.) für die Gäste zu erzielen.
Auch in der Folge fehlte der Werkself die Leichtigkeit, die sie in der vergangenen Saison noch zum souveränen Meister gemacht hatte. All das, was zuvor mühelos erschien, wirkt nun eher wie schwere Arbeit. Und diese Verunsicherung nutzte die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt eiskalt aus.
Angreifer Mathias Honsak ließ Granit Xhaka und Jonathan Tah wie Fahnenstangen stehen, zog in den Leverkusener Strafraum und verwandelte eiskalt aus 14 Metern zum 2:0 (21.).
Bayer wacht auf und schlägt zurück
Doch dieser zweite Gegentreffer schien einen Effekt auf das Alonso-Team gehabt zu haben. Plötzlich wurde die Werkself torgefährlich. Erst traf Edmond Tapsoba aus der Distanz den Pfosten, dann funktionierte plötzlich die Leverkusener Passmaschine wieder:
Xhaka mit einem genauen Anspiel auf Exequiel Palacios, der sich im Stile eines Mittelstürmers mit dem Ball am Fuß drehte und aus sechs Metern zum 1:2 (30.) verwandelte.
Leverkusen bleibt auf dem Gaspedal
Palacios war es dann auch, der nur zwei Minuten später Schick sehenswert bediente. Der Angreifer lupfte den Ball über den heraus stürmenden Heidenheimer Torhüter Kevin Müller und vollendete zum 2:2.
Nach dem Wiederbeginn hielten die Leverkusener von Beginn an den Druck hoch - und benötigten lediglich sieben Minuten, um den nächsten Treffer zu erzielen. Florian Wirtz bediente Schick mit einer flachen Hereingabe, der Tscheche brauchte nur noch den Fuß hinhalten, um das 3:2 (52.) zu erzielen.
Xhaka setzt den Schlusspunkt für Bayer
Die Heidenheimer wirkten spätestens ab diesem Zeitpunkt überfordert und hatten Glück, dass der eingewechselte Nathan Tella nur den Innenpfosten traf.
Bayer 04 blieb druckvoll - und Schick erzielte in der 71. Minute nicht nur seinen dritten Treffer in der Partie, sondern auch die Vorentscheidung zum 4:1. Xhaka zirkelte kurz vor Schluss den Ball zum 5:2-Endstand (82.) in die Heidenheimer Tormaschen.
"Das war der Fußball, den wir spielen wollen", sagte der Dreifach-Torschütze nach den Spiel im Sportschau-Interview: "Heute lief es gut bei mir, vier Torschüsse - drei Tore. Das ist gut."
Leverkusen in Berlin, Heidenheim gegen Frankfurt
Leverkusen hat das nächste Auswärtsspiel in der Bundesliga bei Union Berlin (30.11., 15.30 Uhr). Heidenheim empfängt einen Tag später Eintracht Frankfurt (01.12., 17.30 Uhr).
Bereits am Dienstag geht es für die Werkself in der Champions League im Heimspiel gegen RB Salzburg weiter. Heidenheim erwartet am Donnerstag in der Conference League den FC Chelsea.