Borussia klettert auf Rang sechs Gladbach souverän - St. Pauli chancenlos im Borussia-Park
Borussia Mönchengladbach befindet sich auf dem Weg nach oben. Gegen den FC St. Pauli hatte das Seoane-Team im späten Sonntagsspiel beim 2:0 (2:0)-Sieg wenig Mühe. Die Treffer für überlegene Borussen erzielten Alassane Pléa (13.) und Tim Kleindienst (44.) bereits vor der Pause. Mit diesem Sieg kletterte die Borussia auf Platz sechs der Tabelle. St. Pauli bleibt auf dem Relegationsplatz.
"Wir müssen ihre Offensive in den Griff bekommen", hatte St.Pauli-Trainer Alexander Blessin vor der Partie im mit gut 54.000 Zuschauern ausverkauften Borussia-Park von seinen Leuten gefordert. Vier Spiele in Folge hatte die Borussia zuletzt nicht verloren - dementsprechend ließ BMG-Coach Gerardo Seoane seine zuletzt so erfolgreiche Startelf unverändert auf den Rasen.
Gladbach stürmisch - Itakura verpasst, Pléa trifft
St. Pauli war froh, dass Mittelfeldmann Philipp Treu wieder dabei sein konnte. Der Schienenspieler sollte für mehr Agilität auf den Außen sorgen. Aber klar: Erst einmal hatten es die Kiez-Kicker mit einer stürmisch startenden Borussia zu tun. Nach zehn Minuten hätte es auch beinahe eingeschlagen im Hamburger Tor: Franck Honorat brachte eine seiner stets gefährlichen Standards in den Strafraum und am zweiten Pfosten hatte St. Pauli Gladbachs Innenverteidiger Ko Itakura vergessen. Der kam mit der Innenseite an den Ball, setzte die Kugel per Dropkick aber irgendwie über die Querlatte.
Nach der nächsten Ecke klingelte es aber im Hamburger Tor. Wieder war Honorat der Ursprung: Dessen Flanke verlängerte Marvin Friedrich und am zweiten Pfosten stand Alassane Pléa frei - per Kopf netzte er ein zum 1:0 (13.).
Pléa verpasst leeres Tor, Kleindienst sehenswert
Mit "Gladbachs Offensive in den Griff bekommen" hatte Blessin sicher anderes gemeint. Jedenfalls ließ sich seine Defensive in der 22. Minute erneut überrumpeln, als ein langer Ball hinter die Kette Torschütze Pléa erreichte, der gänzlich freie Bahn in Richtung St.Pauli-Tor hatte. Allein: Der Franzose umkurvte zwar Keeper Nikola Vasilj, schoss dann aber derart lasch aufs verwaiste Tor, dass St. Paulis Verteidiger David Nemeth die Kugel per Mega-Grätsche noch von der Torlinie kratzen konnte.
Gladbachs Überlegenheit war nun frappierend. Angriff auf Angriff rollte Richtung Hamburger Kasten - vorn fehlte nur die nötige Konsequenz für weitere Treffer. Lukas Ullrich scheiterte per Fernschuss an Vasilj (24.), Kleindienst versuchte es per Hacke (28.) - das war zuviel fürs Kabinett, um Zählbares auf die Anzeigetafel zu bringen. Auf der anderen Seite hatte Gladbach aber hinten auch nichts zu befürchten - St. Pauli blieb im ersten Abschnitt komplett harmlos. Und das 2:0 fiel auch noch kurz vor der Pause: Kleindienst erlief einen Steilpass von Robin Hack und lupfte die Kugel sehenswert über Vasilj ins Netz (44.).
St. Pauli viel zu harmlos
Die Partie hatte vor dem Seitenwechsel ihre Richtung eindeutig eingeschlagen - und daran änderte sich nach der Pause auch nichts mehr. Die Borussia präsentierte sich erheblich ballsicherer und technisch einfach ausgereifter als die Gäste aus dem Norden. Von St. Pauli war wenig bis gar nichts zu sehen. Die spielerische Klasse, mit der das Team in der Vorsaison zeitweise in der Zweiten Liga aufgetrumpft hatte, blieb allenfalls zu erahnen.
Gladbach genügte also in den zweiten 45 Minuten ein Auftritt der kontrollierten Art. Das Seoane-Team tat nur noch das Nötigste, um den Gegner auf Distanz zu halten. Man erlaubte den Hamburgern einfach keine Torchancen. Das gelang mit massierter Defensive recht leicht - war für die Zuschauer dann aber auch kein allzu großes Vergnügen mehr bedeutete.
Gladbach tut nur das Nötigste
Echte Torchancen gab es jedenfalls bis in die Schlussphase hinein gar keine mehr - auf beiden Seiten nicht. Erst Jackson Irvines Kopfball in der 87. Minute wurde gefährlich - mehr war nicht. Gladbach konnte es recht sein. Mit dem Sieg blieb das Team im fünften Spiel in Folge ohne Niederlage - das ist ja durchaus schon eine ansehnliche kleine Erfolgsserie.
"Wir dürfen uns nicht ausruhen jetzt. Wir müssen jetzt dranbleiben", sagte Tim Kleindienst. "Wir haben es sehr solide zu Ende weggebracht und alles wegverteidigt", meinte der Angreifer. Hamburgs Trainer Alexander Blessin meinte: "Wir haben das Spiel eigentlich ganz gut begonnen. Dann haben wir bei einem Standard geschlafen. Danach waren wir einfach zu destruktiv."
Gladbach in Freiburg, St. Pauli gegen Kiel
Für Mönchengladbach geht es nächstes Wochenende nach Freiburg (30.11., 15.30 Uhr). St. Pauli empfängt am Tag zuvor Holstein Kiel im Kellerduell der Liga (29.11., 20.30 Uhr).