Skispringen Weltcup Deutsches Trio in Kuusamo in den Top Ten - Geiger enttäuscht
Das deutsche Team hat sich größtenteils in einer starken Verfassung präsentiert. Karl Geiger erlebte jedoch eine Enttäuschung. Den Sieg teilten sich zwei Athleten.
Viel Licht und etwas Schatten bei den Skispringern des Deutschen Skiverbandes (DSV) am Sonntag (27.11.2022) beim Einzel in Kuusamo. Während ein Trio um Andreas Wellinger in die Top Ten sprang, hatte Karl Geiger nach dem Verpassen des zweiten Durchgangs Sorgenfalten auf der Stirn.
Den Sieg beim Springen am Polarkreis teilten sich die punktgleichen Stefan Kraft (140 und 147 Meter) aus Österreich und der Norweger Halvor Egner Granerud (139 / 145 m). Rang drei ging an Naoki Nakamura aus Japan (144 / 139,5 m).
Wellinger macht zehn Plätze gut
Andreas Wellinger hatte aus deutscher Sicht am meisten Grund zur Freude, besonders nach seinem zweiten Versuch. Dort schob er sich mit starken 143 Meter und einer Steigerung um 9,5 Meter noch vom 17. auf den siebten Rang nach vorne. Für den Olympiassieger von 2018 war es die beste Platzierung in dem noch jungen Winter.
"Ich habe im Quali-Sprung mit einer zeimlichen Gurke angefangen, im ersten Durchgang war es dann okay. Der zweite war dann ein richtiger Skisprung mit Druck oben an der Kante. Dann fliegt es sich leichter", lautete Wellingers erste Analyse.
Paschke und Eisenbichler erstmals in den Top Ten
Auch Pius Paschke konnte sich im zweiten Durchgang deutlich steigern und wurde Achter (132,5 / 139,5 m). Markus Eisenbichler ist ebenfalls erstmals in dieser Saison unter die besten Zehn gesprungen. Er wurde nach Sprüngen auf 137,5 und 134 Meter guter Zehnter.
Constantin Schmid hingegen musste zahlreiche Kontrahenten vorbeilassen und fiel an seinem 23. Geburtstag noch auf den 21. Platz zurück (133,5 / 124 m).
"Wir haben uns heute nochmal deutlich steigern können, auch wenn nicht alle Dinge so verlaufen sind, wie wir uns das erhofft hatten. Andi Wellinger hat im Finale einen Topsprung gezeigt. Wir sind also definitiv auf dem richtigen Weg", befand Bundestrainer Stefan Horngacher nach dem ersten Weltcup auf Schnee.
Geiger und Leyhe schaffen es nicht ins Finale
Enttäuschend verlief der Sonntag für Karl Geiger und Stephan Leyhe, die es nicht in den zweiten Durchgang schafften. Dabei hatte Geiger, der es in den letzten acht Springen auf der Rukatunturi-Schanze seit 2018 immer in die Top Ten geschafft hatte, in der Qualifikation angedeutet, was er zu leisten im Stande ist. Mit 148 Metern wurde er dort Zweiter hinter Granerud, der den erst gestern aufgestellten Schanzenrekord von Anze Lanisek um weitere 1,5 Meter auf 150,5 Meter ausbaute.
Karl Geiger musste am Sonntag in Kuusamo eine Enttäuschung verkraften. (Archiv)
Doch im Wettkampf wollte es nicht passen. Der Skiflug-Weltmeister von 2020 verpasste den Absprung und kam so lediglich auf 122,5 Meter. Damit verpasste er den zweiten Durchgang als 33. Auch Stephan Leyhe, am Vortag im ersten Durchgang noch auf Rang acht gelegen, schaffte es nicht unter die besten 30.
"Der Qualisprung war extrem cool. 148 Meter - das war der erste Treffer seit langem. Leide habe ich das im Wettkampf nicht so bestätigen können. Das ist ärgerlich, aber ich werde das Positive aus dem Wochenende ziehen", erklärte Geiger vor der Abreise.