Skispringen DSV-Adler setzen Podestserie in Lillehammer fort
Die deutschen Skispringer mischen weiter in der Weltspitze mit. Beim Weltcup in Lillehammer musste sich Andreas Wellinger nur Stefan Kraft geschlagen geben.
Wellinger wurde mit Sprüngen auf 99 und 92 Meter von der Normalschanze am Samstag (02.12.2023) Zweiter hinter Überflieger Kraft, der auch das dritte Springen in dieser Weltcup-Saison gewann. Platz drei ging mit Daniel Tschofenig ebenfalls an einen Österreicher.
"Die Sprünge waren mit Selbstvertrauen. Es war Energie drin", sagte Wellinger im Anschluss sichtlich gelöst im ZDF. "Ich bin super happy mit meiner Performance. Die Sprünge sind auf einem sehr hohen Niveau. Das ist das Resultat der guten Vorbereitung im Sommer. Wenn ich das so weitermache, werde ich weiterhin viel Spaß haben."
Starkes DSV-Resultat
Karl Geiger als Vierter, Pius Paschke als Sechster und Stephan Leyhe als Neunter rundeten das starke deutsche Mannschaftsergebnis ab. Vor allem Geigers Auftritt macht Hoffnung für die kommenden Wochen. Zudem bestätigen die DSV-Adler ihre starke Frühform. Bisher stand bei allen drei Weltcup-Springen in diesem Winter mindestens ein Deutscher auf dem Podium.
Nach drei Wettkämpfen der Saison haben Wellinger und Co. somit schon vier Podestplätze gesammelt - im gesamten vergangenen Winter waren es nur acht gewesen. Sehr zur Freude von Bundestrainer Stefan Horngacher: "Ich bin sehr zufrieden. Die Jungs haben gute Leistungen gezeigt. Morgen kommt mit der Großschanze dann die noch größere Challenge."
Kraft springt allen davon
Stefan Kraft sprang dagegen erneut in seiner eigenen Liga. Wie schon bei den beiden Wettbewerben in Ruka zum Auftakt war der Österreicher auch in Lillehammer nicht zu schlagen. Schon im ersten Durchgang war Kraft der einzige, der mit 104 Metern die 100-Meter-Marke knackte. Sein Vorsprung vor dem Finale auf den Zweitplatzierten Wellinger betrug zu diesem Zeitpunkt bereits 6,8 Punkte.
Mit weiteren 92,5 Metern im zweiten Durchgang ließ der 30-Jährige keine Zweifel daran, wer der dominierende Skispringer zum Saisonauftakt ist. "Mehr als ein zweiter Platz hinter Kraft ist momentan eben nicht drin", musste auch Horngacher anerkennen. Kraft gewann damit als erster Athlet seit seinem ehemaligen Teamkollegen Andreas Kofler im Jahr 2011 die ersten drei Springen eines Winters.
Geiger steigert sich und überholt Paschke
Wellinger und Paschke bestätigten schon im ersten Durchgang ihre gute Form. Beide DSV-Athleten sprangen auf 99 Meter und reihten sich damit vor dem Finale hinter Kraft auf den Plätzen zwei und drei ein. Im Finale konnte Paschke nicht ganz an seine Leistung anknüpfen und rutschte nach Rückenwind und 90 Metern noch auf Platz sechs. Wellinger musste vor seinem zweiten Sprung lange auf dem Balken ausharren, gab sich aber keine Blöße und verteidigte den zweiten Platz.
Auch Schanzenrekordhalter Geiger konnte mit seinem ersten Versuch sehr zufrieden sein, den er mit 97 Metern und trotz Rückenwind sauber runterbrachte. Auf Platz sieben hatte er mit nur vier Punkten Rückstand auf Paschke noch alle Chancen auf das Podest. "Der Sprung war wirklich gut. Ich bin sehr zufrieden", sagte Geiger im Anschluss. Für das Finale hatte sich der fünffache Weltmeister viel vorgenommen - und er bestätigte seine Leistung. Mit 96,5 Metern schob er sich noch an Paschke vorbei und auf Rang vier vor.
Schwierige Windverhältnisse in Lillehammer
Die schwierigen Windverhältnisse - der Wettkampf musste immer wieder unterbrochen werden - machten Philipp Raimund und Martin Hamann zu schaffen. Raimund landete nach 95 Metern, auch Hamann erwischte kein gutes Zeitfenster und konnte sich mit 90 Metern gerade noch ins Finale retten. Während Raimund dort nach einem schwachen Sprung Boden verlor und letztlich 20. wurde, konnte Hamann als 26. immerhin noch ein paar Plätze gutmachen.