Skispringen DSV-Adler begeistern erneut in Ruka
Die deutschen Skispringer haben an ihren starken Auftakt beim Weltcup in Ruka anknüpfen können. Beim erneuten Sieg von Stefan Kraft flog auch Andreas Wellinger auf das Podest.
Was auch immer die deutschen Skispringer in der Sommer-Vorbereitung gemacht haben – es war offenbar das Richtige. Wie schon am Samstag trumpften die Schützlinge von Bundestrainer Stefan Horngacher auch beim zweiten Weltcup-Springen in Ruka groß auf.
Andreas Wellinger sprang am Sonntag mit 143,5 und 146 Metern als Dritter auf das Podest. Da mit Pius Paschke (143/142 Meter), der 24 Stunden zuvor das erste Podest seiner Karriere gefeiert hatte, und Stephan Leyhe (145/137) auch die Überraschungen vom Vortag hinter Wellinger überzeugten, schafften es am Ende erneut drei Springer unter die besten fünf. Auch Karl Geiger (141/137,5) landete als Neunter noch in den Top Ten.
"Super Ergebnis, super Auftakt"
"Es war ein Schritt in die richtige Richtung", sagte Geiger im Anschluss im Sportschau-Interview. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Tag. Dass wir mannschaftlich so gut auftreten, hätte niemand gedacht. Uns ist ein großer Stein vom Herz gefallen." Bundestrainer Horngacher unterstrich: "Unsere Jungs sind wieder gut gesprungen. Das ist ein super Ergebnis und ein super Auftakt für uns. Damit können wir zufrieden sein."
Gegen Stefan Kraft war allerdings erneut kein Kraut gewachsen. Schon im ersten Durchgang kratzte der Vortagessieger aus Österreich mit 148,5 Metern am Schanzenrekord. Im Finale legte er die identische Weite nach und holte sich mit 22,6 Punkten Vorsprung souverän den Sieg vor seinem Landsmann Jan Hörl (144,5 und 145 Meter).
Top-Trio des vergangenen Winters schwächelt
Die drei dominierenden Springer der vergangenen Saison hatten auch dieses Mal nichts mit der Vergabe um die Podestplätze zu tun. Der norwegische Gesamtweltcup- und Vierschanzentournee-Sieger Halvor Egner Granerud wurde Zehnter, Anze Lanisek aus Slowenien Zwölfter. Dawid Kubacki konnte als 23. das erneut schlechte Abschneiden des polnischen Teams nicht verhindern.
Vier Deutsche nach erstem Durchgang in den Top Ten
Die deutschen Springer hatten sich trotz schwieriger Windbedingungen bereits nach dem ersten Durchgang eine vielversprechende Ausgangsposition erarbeitet. Allen voran Stephan Leyhe, Dritter am Vortag, zog mit 145 Metern erneut einen famosen Sprung herunter und durfte es sich zwischenzeitlich sogar in der Leaderbox gemütlich machen. Daneben konnten mit Paschke (5.), Andreas Wellinger (6.) und Karl Geiger (9.) drei weitere DSV-Adler in den Top Ten auf das nächste gute Ergebnis hoffen.
Philipp Raimund wollte im ersten Durchgang bei eigentlich guten Bedingungen etwas zu viel und landete schon bei 135,5 Metern. Beim zweiten Sprung lief es dann deutlich besser. Ohne Fehler beim Absprung und mit sauberer Landung landete der 23-Jährige bei 141 Metern und schob sich auf Rang 14. Auch Martin Hamann konnte mit 130 Metern im ersten Durchgang nicht ganz an seinen starken ersten Sprung vom Vortag anknüpfen. Der 26-jährige Sachse steigerte sich aber ebenso wie Raimund und kletterte mit 135,5 Metern noch auf Platz 19.
DSV-Adler begeistern zum Auftakt
Die deutschen Skispringer hatten bereits am Samstag für ein herausragendes Ergebnis gesorgt. Mit Paschke, Leyhe und Wellinger landeten drei DSV-Adler hinter Kraft. Raimund (7.), Geiger (11.) und Hamann (12.) rundeten das starke deutsche Abschneiden in Abwesenheit des zunächst für das Weltcup-Team nicht berücksichtigten sechsfachen Weltmeisters Markus Eisenbichler ab. Damit landeten erstmals in der Weltcupgeschichte sechs Deutsche unter den besten zwölf Springern. Am kommenden Wochenende reist der Weltcup-Tross weiter ins norwegische Lillehammer, wo auch die Frauen in die neue Saison starten.