"Two Nights Tour" DSV-Frauen springen in Garmisch-Partenkirchen hinterher
Die deutschen Skispringerinnen haben bei der Premiere der neugeschaffenen "Two Nights Tour" nicht überzeugen können. Beim Auftaktspringen in Garmisch-Partenkirchen am Samstag (30.12.2023) war Luisa Görlich beste DSV-Adlerin. Katharina Schmid und Selina Freitag verpassten die Top 10. Es gewann Nika Prevc.
Beim ersten Springer der Frauen auf der Großen Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen haben die Lokalmatadorinnen ihren Heimvorteil nicht nutzen können. Luisa Görlich schaffte es als einzige Athletin des Deutschen Skiverbandes (DSV) unter die besten Zehn. Katharina Schmid kämpfte sich nach einem schwachen ersten Sprung noch auf Rang zwölf nach vorne. Selina Freitag wurde 21.
Den Premieren-Sieg bei der ersten Station der "halben Vierschanzentournee" sicherte sich die Nika Prevc (133 Meter/130 m) aus Slowenien. Bei ihrem zweiten Weltcup-Erfolg in Folge hatte sie fast 13 Punkte Vorsprung auf die die Norwegerin Eirin Maria Kvandal (126,5 m/ 132,5 m). Rang drei ging an Abigail Strate aus Kanada (131 m/130,5 m).
Bundestrainer: Leistung aus dem Training in den Wettkampf transferieren
Warum es aktuell in den Wettkämpfen nicht ganz so gut klappt wie noch in der Vorsaison, kann sich Bundestrainer Thomas Juffinger nicht so recht erklären. "Wenn man nicht so gut reinstartet in die Saison, versucht man es oft mit Gewalt. Jetzt versuchen wir mal das, was wir im Training zeigen, auch mal in den Wettkampf rüberzubringen", erklärte er mit Blick auf die Leistung seiner Topspringerin Schmid am "Sportschau"-Mikrofon.
Spitzenplätze schon nach einem Sprung außer Reichweite
Zur Halbzeit hatten die deutschen Frauen bereits einen großen Rückstand auf die Spitze. Am besten platziert war noch Görlich als Zehnte. Sie hatte trotz ordentlicher 126,5 Meter bereits 21 Punkte weniger auf dem Konto als die Erstplatzierte Prevc.
Die deutschen Vorzeigespringerinnen Schmid (119 m) und Freitag (120,5 m) folgten auf den Plätzen 16 und 17. Juliane Seyfarth (119 m/24.), Anna Rupprecht (117,5 m/26.) und Weltcup-Debütantin Alvine Holz (116,5 m/29.) hatten es ebenfalls in den zweiten Durchgang geschafft. Von den DSV-Frauen verpasste lediglich Pia Lilian Kübler nach 112,5 Metern das Finale der besten 30.
Holz holt erste Weltcup-Punkte
Holz konnte mit 112 Metern zwar nicht ganz an die Leistung des ersten Durchgangs anknüpfen, sich aber über ihre ersten Weltcup-Punkte freuen. Sie machte noch eine weitere Position gut und wurde so 28. "Ich hätte nicht erwartet, dass ich es in den zweiten Durchgang schaffe", erklärte die 19-Jährige, die erst vor fünf Jahren mit dem Skispringen begonnen hat.
Einen Platz nach hinten ging es für Rupprecht, die sich einen Tag nach ihrem 27. Geburtstag und 114 Meter im zweiten Durchgang auf Position 27 einreihte. Auch Seyfarth (120 m) musste eine weitere Kontrahentin vorbeiziehen lassen.
Schmid kratzt an den Top 10
Freitag erwischte im Finale erneut keinen ordentlichen Sprung und landete bereits bei 118 Metern. So verlor sie weitere vier Plätze und wurde 21. Schmid hingegen konnte sich ordentlich steigern. Ihre 127 Meter schoben sie noch von Rang 16 auf zwölf nach vorne. "Mich hat es geärgert, dass ich im ersten Sprung nicht alles zeigen konnte. Der zweite war deutlich besser, auch wenn nicht ganz so, wie ich es in den Trainings hier gezeigt habe. Aber so langsam wird es", so Schmid.
Görlich behauptete mit 124 Metern ihre Position. Für sie ist der dritte Top-10-Platz in einem Einzelwettkampf in ihrer Karriere. Entsprechend froh war sie nach dem Wettkampf: "Es hat richtig, richtig viel Spaß gemacht. Es waren so viele Zuschauer da, besser geht es nicht", erklärte die 25-Jährige nach dem Springen. Da sie eine gewisse Anspannung verspüre, wenn alle Augen auf sie gerichtet sind, habe sie einfach nur versucht, alles so ruhig wie möglich zu machen: "Ich glaube, es hat funktioniert."
Finale am Neujahrstag in Oberstdorf
Den Abschluss der "Two Nights Tour" ist am ersten Tag des neuen Jahres in Oberstdorf. Vor allem Schmid freut sich "riesig" auf das Springen in ihrem Heimatort: "Das ist noch einmal etwas ganz Besonderes vor heimischem Publikum, vor Familie und Freunden."