"Two Nights Tour" Katharina Schmid und Co. vor "halber Vierschanzentournee"
Während die Männer wie gewohnt ihre Vierschanzentournee springen, müssen die Frauen weiter auf eine derartige Veranstaltung warten. Stattdessen springen sie in diesem Jahr die "Two Nights Tour".
Nein, auch in diesem Jahr wird es keine Vierschanzentournee für die Frauen geben, obwohl sich Katharina Schmid und ihre Teamkolleginnen diese so sehr wünschen. Stattdessen dürfen sie bei der Two Nights Tour starten - Abkürzung TNT. Das neue Format hat aber nicht annähernd so viel Sprengkraft.
Gesprungen wird auf zwei Schanzen und in umgekehrter Reihenfolge zu den Männern. Die Wettkämpfe starten am 30. Dezember in Garmisch-Partenkirchen und enden mit dem Springen in Oberstdorf am 1. Januar schon wieder. Im vergangenen Jahr gab es das "Silvester Tournament", jeweils zwei Wettkämpfe in Villach (Österreich) und Ljubno (Slowenien).
"Halbe Vierschanzentournee"
Sie freue sich auf die "Two Nights Tour", sagte Katharina Schmid im Vorfeld der Wettkämpfe, "auch wenn es noch keine Vierschanzentournee ist". Seit Jahren ist es ihr innigster sportlicher Wunsch: "Ich kann es mich schon selbst nicht mehr sagen hören."
Für Selina Freitag ist es "eine halbe Vierschanzentournee". Sie wolle "zeigen, dass die 'Two Nights Tour' ein cooles Event ist." Und hofft, "dass die Österreicher auch möglichst bald mitziehen, und wir regelmäßig unsere eigene Vierschanzentournee haben werden". Teamkollegin Luisa Göhrlich sieht das ebenfalls so.
Auch Bundestrainer Thomas Juffinger erkennt in dem Event einen guten "Versuch in Richtung einer eigenen Vierschanzentournee für die Damen". Nach der TNT folgen die beiden Springen in Villach. Hier könne man "austesten, wie das logistisch und von den Abläufen her funktioniert".
Schwieriger Saisonstart
Aus rein sportlicher Sicht ist es noch nicht der Winter der deutschen Springerinnen. Besonders Aushängeschild Schmid konnte an ihre herausragende Form aus der vergangenen Saison mit drei WM-Medaillen und dem nur knapp verpassten Gesamtsieg nicht anknüpfen. Die Oberstdorferin landete in Lillehammer zweimal auf Platz acht. In Engelberg verpasste sie die Top Ten in beiden Springen. Trotzdem ist Bundestrainer Juffinger "guten Mutes". Man habe sich "noch einmal angeschaut, was bei den ersten beiden Weltcups nicht so gut funktioniert hat", so Juffinger: "Entsprechend haben wir an der Sprungtechnik gearbeitet. Jetzt wollen wir in Garmisch-Partenkirchen und Oberstdorf zeigen, was wir drauf haben."
Auch Schmid hofft auf "zwei klasse Wettkämpfe". Der Schlusstag der Tour ist ein Heimspiel für Schmid: "Garmisch-Partenkirchen steht für uns zum ersten Mal im Kalender, dort hatten wir bis dato noch nie einen Weltcup. Dann in Oberstdorf zu Hause ein Weltcup - das ist immer etwas ganz Besonderes. Und ein Neujahrsspringen in Oberstdorf gab's auch noch nie." Und auch Göhrlich kann der Termin- und Ortsplanung etwas abgewinnen: "So können wir Silvester teilweise auch mit der Familie verbringen."
Das DSV-Aufgebot für die Two Nights Tour
Selina Freitag (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal), Luisa Görlich (WSV 08 Lauscha), Pauline Heßler (WSV 08 Lauscha), Alvine Holz (WSV (1923 Bad Freienwalde), Pia-Lilian Kübler (SV Zschopau), Agnes Reisch (WSV Isny), Anna Rupprecht (SC Degenfeld), Katharina Schmid (SC Oberstdorf), Juliane Seyfarth (WSC Ruhla).
In Oberstdorf stoßen noch Joanna Eberle (SC Oberstdorf), Sina Kiechle (SC Oberstdorf) und Josephin Laue (SFV Rothenburg) dazu.