Weltcup in Engelberg Nächste Enttäuschung für die deutschen Skispringerinnen
Die Konkurrenz ist den deutschen Skispringerinnen enteilt. Nach den enttäuschenden Leistungen in Lillehammer wurde es in Engelberg sogar noch schlimmer.
Katharina Schmid hockte am Samstag (16.12.2023) traurig im Auslauf. Die dreifache Weltmeisterin von Planica im Februar und März dieses Jahres wirkte nach einem Hüpfer auf 107 Meter von der Großschanze in Engelberg ratlos. Zumindest reichte der Sprung gerade noch so für das Finale. Schmid qualifizierte sich als 30. und damit Letzte für den zweiten Durchgang.
Schmid durfte oder besser musste das Finale eröffnen, wirklich weiter ging es nicht. 113 Meter standen zu Buche, weil einige Konkurrentinnen noch schwächer sprangen, landete die Deutsche in der Endabrechnung auf Platz 24. "Ich bin am Suchen, irgendwie läuft es nicht zusammen. Ich falle eher und fliege nicht", sagte Schmid enttäuscht im ZDF.
Freitag als 13. die Beste
Die Leistung der einstigen Vorzeigespringerin war sinnbildlich für das gesamte deutsche Team. Wie schon beim Weltcup in Lillehammer sahen die Deutschen auch in Engelberg nur die Ski-Enden der Konkurrenz. Am Samstag war Selina Freitag mit Sprüngen auf 124 und 121,5 Meter als 13. die Beste.
Thomas Juffinger, der nach dem überraschenden Rückzug von Maximilian Mechler als leitender Trainer die Verantwortung trägt, musste anerkennen, dass "die Konkurrenz stark unterwegs ist".
Nika Prevc gewinnt zum ersten Mal
Ihren ersten Weltcupsieg feierte Nika Prevc - die Schwester der erfolgreichen Prevc-Brüder. Die Slowenin gewann mit 136,5 und 129,5 Metern vor ihrer Landsfrau Ema Klinec und Erin Maria Kvandal aus Norwegen.
Rupprecht macht Sprung nach vorn
Auch für Anna Rupprecht (119,5 m) und Pauline Hessler (112 m) ging es im zweiten Versuch nur noch um Resultatskosmetik. Dies gelang zumindest Rupprecht. Mit einem Satz auf 122,5 Meter machte sie noch einige Plätze gut und kam als zweitbeste Deutsche hinter Freitag auf den 17. Platz. Hesslers Flug war dagegen bei schwierigen Bedingungen schon bei 106 Metern zu Ende. Punktgleich mit Schmid wurde sie 24.
Gar schon nach dem ersten Durchgang hatte Luisa Görlich (WSV 08 Lauscha) Feierabend. 112 Meter reichten nicht für das Finale.
Nächster Halt: Garmisch-Partenkirchen
Nach den enttäuschenden Leistungen in der ersten Saisonphase gehen die Skispringerinnen in eine kurze Weihnachtspause. Am 30. Dezember geht es beim "Silvester-Turnier" in Garmisch-Partenkirchen weiter.
Entwarnung nach schwerem Sturz am Freitag
Die beste Nachricht des Tages kam schon Stunden vor dem Wettkampf. Norwegens Skispringerin Anna Odine Ström, die am Freitag schwer gestürzt und regungslos im Auslauf liegenblieb war, meldete sich via Instagram: "Lebendig, aber das war es auch schon." Ström hat sich am Knie verletzt, aber zum Glück offenbar keine weiteren Verletzungen abseits des Knies davongetragen.