Skifliegen Wellingers Traumflüge reichen nicht für das Siegerpodest
Andreas Wellinger hat beim zweiten Skiflug-Weltcup im österreichischen Bad Mitterndorf zwei starke Sprünge gezeigt. Für einen Platz auf dem Siegertreppchen reichte es nicht, Wellinger landete auf dem vierten Rang, feierte damit aber sein bestes Saisonergebnis.
Der zweimalige Olympiasieger, der schon nach dem ersten Durchgang auf dem vierten Platz lag, machte der Konkurrenz im Finale mit einem erneuten Satz auf 230 Meter ordentlich Druck. Doch das Führungstrio bewies Nerven aus Stahl und konterte erfolgreich.
Wie schon am Samstag triumphierte Halvor Egner Granerud aus Norwegen mit Sprüngen auf 235 und 234,5 Meter. Timi Zajc aus Slowenien flog im Finaldurchgang noch am Österreicher Stefan Kraft vorbei auf den zweiten Platz. Granerud eroberte nach seinem Traum-Wochenende nebenbei noch das Gelbe Trikot des Weltcup-Gesamtführenden von Dawid Kubacki. Der Pole haderte an beiden Tagen auf der Skiflugschanze und spielte im Konzert der Besten nicht die erste Geige.
Wellinger hatte dagegen allen Grund zur Freude und sprach von zwei "richtig coolen Sprüngen". Schon im Training und der Qualifikation hatte er Topflüge gezeigte, nur im Wettkampf wollte es nicht klappen. Umso erleichterter war Wellinger nach seinen Riesensprüngen auf jeweils 230 Meter. Wellinger sprang am Kulm zum 101. Mal über die 200-m-Marke.
Eisenbichler vermisst Geiger
Nicht ganz so rund lief es auf der riesigen Skifluganlage für Markus Eisenbichler. Der Siegsdorfer, der am Kulm noch nie die 230 Meter geknackt hat und diese Rechnung eigentlich begleichen wollte, kam nach Sprüngen von 209 und 222,5 Metern auf den 15. Platz. Während Eisenbichler mit seinem ersten Sprung nicht zufrieden gewesen sein dürfte, sorgten die 222,5 Meter im Finale für Versöhnung.
Weil viele Konkurrenten kürzer sprangen, verbesserte sich Eisenbichler von Platz 20 zur Halbzeit auf Rang 15 in der Endabrechnung. "Der Letzte war schön und hat sich angenehm angefühlt", sagte Eisenbichler im ZDF, der Karl Geiger vermisst hat: "Das war schon ein bisschen langweiliger im Einzelzimmer" Geiger blieb nach einem Leistungstief in der Heimat und trainierte in Oberstdorf mit Bundestrainer Stefan Horngacher, um beim Saison-Höhepunkt, der Nordischen Ski-WM, wieder topfit zu sein.
Leyhe fällt im Finale zurück
Probleme hatte auch Stephan Leyhe. Der Willinger, der in dieser Saison wie nahezu das gesamte DSV-Team in den Seilen hängt, sprang nach einem soliden Sprung mit 210,5 Metern zwar ins Finale, fiel dort aber nach 193 Metern noch einige Plätze zurück.
Schmid "hüpft" trotz großem Anlauf
Für Constantin Schmid endete das erste Skiflug-Wochenende des Winters mit einer Enttäuschung. Nach dem Gate-Ärger am Samstag, Schmid schimpfte über den kurzen Anlauf, verpatzte der DSV-Skiadler am Sonntag seinen Sprung und schied im ersten Durchgang aus. Schmid landete trotz deutlich höherer Anlaufgeschwindigkeit schon bei 201,5 Metern.
Paschke und Lisso bleiben in der Quali stecken
Wie schon am Samstag blieb Youngster Justin Lisso in der Qualifikation hängen. Der Schmiedefelder beendete die Qualifikation als 50. Auch Routinier Pius Paschke (46) schaffte es nicht in den Wettbewerb der besten 40.