
Skispringen Nach WM-Skandal - Skisprung-Trainer suspendiert
Die Suche nach den Schuldigen des Anzug-Skandals von Trondheim hat zur ersten Suspendierung geführt. Tags darauf wurde auch Assisztrainer Thomas Lobben vor die Tür gesetzt.
Der Skisprung-Skandal um vorsätzlich manipulierte Anzüge hat bei den Norwegern zu ersten personellen Konsequenzen auf der Führungsebene geführt. Trainer Magnus Brevig wurde am Montag (10.03.2025), dem Tag nach dem Ende der Nordischen Ski-WM in Trondheim, ebenso suspendiert wie der ebenfalls involvierte Mitarbeiter Adrian Livelten.
Am Dienstag gab der norwegische Verband darüber hinaus bekannt, dass Assistenztrainer Lobben ebenfalls suspendiert wurde. Lobben wurde laut NSF aufgrund der Erkenntnisse der verbandsinternen Nachforschungen aus dem Verkehr gezogen.
"Aus Rücksicht auf die Untersuchungen der FIS" werde man keine Details bekannt geben, allerdings habe Lobben zugegeben, dass er in die Entscheidung zur Manipulation der Anzüge involviert gewesen sei, hieß es. Lobben sprach von einer "sehr schlechten Entscheidung" und berichtete, er habe sich bei den disqualifizierten Springern Marius Lindvik und Johann André Forfang entschuldigt.
Brevig auf Video zu sehen
Der Verband zieht damit die Konsequenzen aus dem Anzug-Betrug, den Sportdirektor Jan Erik Aalbu am Sonntag unter wachsendem Druck gestanden hatte. Anonym gefilmte und veröffentlichte Videos sorgen im Skispringen seit Samstag für große Aufregung. Auf den Bewegtbildern ist zu sehen, wie das norwegische Team im Beisein des 41 Jahre alten Brevig die Wettkampfanzüge auf unzulässige Art und Weise bearbeitet. Die Norweger haben eine nicht erlaubte Naht angebracht, die für mehr Stabilität sorgen soll. Die zusätzliche Stabilität hilft den Springern beim Fliegen in der Luft.
Norcic übernimmt Traineramt
Aalbu hatte bereits Konsequenzen angekündigt. Er selbst will von den Praktiken nichts gewusst haben. Direkt nach dem Großschanzen-Einzel, bei dem Marius Lindvik und Johann André Forfang disqualifiziert wurden, hatte Aalbu noch von einem "Regelverstoß" gesprochen. Erst später hatte er Betrug eingeräumt. Er genießt jedoch weiter das Vertrauen des Verbands. Das Traineramt übernimmt nun zunächst der frühere slowenische Skispringer Bine Norcic.