Weltcup-Slalom in Gurgl Straßer verpasst zweiten Durchgang - Noel zur Halbzeit vorne
Skirennläufer Linus Straßer hat beim Slalom in Gurgl einen gebrauchten Tag erwischt. Der 32-Jährige kam auf der Piste überhaupt nicht zurecht und verpasst den zweiten Lauf. Auch seine DSV-Kollegen kamen nicht unter die besten 30. Besser machte es der Franzose Clement Noel, der mit fast einer Sekunde Vorsprung in die Entscheidung geht.
Linus Straßer eröffnete das Rennen und die Startnummer eins sollte sich als große Bürde für den 32-Jährigen erweisen. Nach seinem siebten Platz in Levi am vergangenen Wochenende wollte er es besser machen. Doch der Mann vom TSV 1860 München leistete sich im Steilhang einige Fehler. Der drehende Kurs machte Straßer zu schaffen.
Kein DSV-Fahrer im zweiten Durchgang
"Es war richtig bitter, weil ich oben gemerkt, dass ich nur dem Ski hinterherfahre", kommentierte Straßer am ARD-Mikrofon. "Bis zum letzten Tor habe ich geschaut, dass ich irgendwie drinbleibe, aber es hat keinen Spaß gemacht." Er wolle das Wochenende "jetzt ganz schnell abhaken".
Den aus deutscher Sicht verpatzten Wettkampf vervollständigte Sebastian Holzmann. Der Oberstdorfer war zwar knapp drei Zehntel schneller als Straßer, aber auch diese Zeit reichte nicht, um nochmal antreten zu dürfen. Wenig später verpasste auch Anton Tremmel den zweiten Lauf. Ihm fehlte am Ende eine Hundertstel auf den Schweizer Ramon Zenhäusern. Weil auch Alexander Schmid nur 41. wurde, ist kein DSV-Fahrer im zweiten Lauf vertreten.
Clement Noel in eigener Liga
Wie man die Kirchenkarpiste bezwingen kann, zeigte Clement Noel aus Frankreich. Der Sieger von Levi bewies einmal mehr, dass er derzeit in einer eigenen Liga fährt. Mit über drei Sekunden Vorsprung vor Straßer überquerte er die Ziellinie und setzte eine Marke, die kein Läufer im ersten Durchgang mehr übertreffen sollte. Dabei habe er sich gar nicht so gut gefühlt, gab er im ARD-Interview zu. "Es war wirklich schwer. Das Eis war sehr rutschig." Seine Führung führte er eher darauf zurück, dass die Konkurrenz mehr Fehler gemacht habe.
Am nähesten kam der Norweger Atle Lie McGrath (+0,88), der dennoch mit fast neun Zehntel Sekunden Rückstand in den zweiten Durchgang geht. Noels Landsmann Steven Amiez ist nach dem ersten Lauf Dritter (+0,94).
Fellers Misere geht weiter
Einen noch bescheideneren Lauf als Straßer erwischte Manuel Feller. Der Österreicher, der schon in Levi im zweiten Durchgang ausgeschieden war, kam auch in Gurgl nicht ins Ziel. Ein komplett verpatzter Start in den Winter für den Titelverteidiger.
Auch der Neu-Brasilianer Lucas Braathen riskierte zu viel und schied ebenfalls aus. Und auch der andere Rückkehrer, Marcel Hirscher, der das Rennen in Levi als das schlechteste seiner Karriere bezeichnet hatte, kam nicht ins Ziel.