Erstes Weltcup-Podest für Brasilien Lucas Braathen: Samba auf der "Birds of Prey"
Im Samba-Rhythmus aufs Podest: Ähnlich schwungvoll wie beim brasilianischen Volkstanz tanzte am Sonntag (08.12.2024) auch der "Neu-Brasilianer" Lucas Pinheiro Braathen durch die Tore auf der "Birds of Prey" in Beaver Creek. Am Ende reichte es zu Platz zwei. Braathen musste sich nur Thomas Tumler aus der Schweiz geschlagen geben. Geschichte schrieb er auch als Zweiter.
Für den Mann aus Oslo, der in diesem Winter in den Weltcup zurückgekehrt ist und für Brasilien - das Heimatland seiner Mutter - startet, war es der erste Podestplatz in diesem Winter. Mit fast einer Sekunde Vorsprung kam Braathen zwischenzeitlich ins Ziel und feierte seine Zauberfahrt - wie könnte es anders sein - mit einer Samba-artigen Tanzeinlage. "Ich bin so glücklich, dass ich wieder im Game bin", freute sich Braathen hinterher im ORF-Interview.
Braathen schreibt Geschichte
Im Zieleinlauf schwang er die Hüfte. Es scheint sein neues Markenzeichen geworden zu sein. Schon beim Riesenslalom in Sölden hatte er eine ähnlich gute Fahrt derartig gefeiert. Mit der Podestplatzierung in Beaver Creek schrieb Braathen nebenbei noch Geschichte, denn er sicherte Brasilien die erste Podestplatzierung im Weltcup überhaupt.
Braathen für Brasilien: "Bedeutet mir unglaublich viel"
"Es ist unglaublich, dass meine Großeltern in Brasilien ihren Enkel in den Nachrichten sehen können", sagte Braathen nach dem Slalom in Levi im BR-Interview. "Es fühlt sich an wie ein Kreis, der sich schließt", so Braathen der nach Streitigkeiten mit dem norwegischen Verband 2023 seine Skier schon an den Nagel gehängt hatte. "Dass die ganze Familie meine Reise verfolgen kann, macht mich sehr stolz und emotional. Das bedeutet mir unglaublich viel."
Bei seinem ersten Rennen nach einem Jahr Pause beim Riesenslalom in Sölden hatte Braathen das Podium mit Platz vier nur knapp verpasst. Im Zieleinlauf tanzte er dennoch Samba und war überglücklich über diese gelungene Rückkehr.
Braathen emotional nach Podest in Beaver Creek
Auch beim Slalom in Levi fuhr er auf Rang vier. Nachdem er, wie andere Top-Athleten in Gurgl nicht zurechtkam und ausschied, reichte es nun zum ersten Podestplatz in diesem Winter. Nach dem Rennen wurde er im ORF emotional.
Nicht mangelnde Deutschkenntnisse seien der Grund für seine Sprachlosigkeit, sondern "meine Emotionen", gestand Braathen unter Tränen. "Danke an alle in meiner Mannschaft, die jeden Tag so, so hart arbeiten. Danke an meinen Vater, meinen Nummer-eins-Fan. Danke an meine Mutter, die mein erstes Rennen gesehen hat." Nun könne er es kaum erwarten, seine Familie zu treffen und ein Bier zu trinken, gestand er.
Lucas Pinheiro Braathen bringt den Samba in den alpinen Skiweltcup - und macht Brasilien und seine Großeltern mächtig stolz.