Saison-Aus Weltmeister Alexander Schmid reißt sich wieder das Kreuzband
Skirennläufer Alexander Schmid war solide in die Saison gestartet. Nun hat sich der Weltmeister im Parallel-Riesenslalom im Training erneut das Kreuzband gerissen. Damit verpasst er auch die Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm im Februar.
Am Donnerstag im Training vor dem Weltcup in Gröden hat sich der deutsche Skirennfahrer Alexander Schmid das vordere Kreuzband im linken Knie gerissen. Zudem zog er sich "Verletzungen an den Menisken" zu, wie der Deutsche Skiverband (DSV) mitteilte.
Eine Hiobsbotschaft für den Allgäuer, der bereits 2023 einen Kreuzbandriss im selben Knie durchstehen musste und auch für den DSV, dem immer mehr Athleten verletzt wegbrechen.
Die vierte schwere Verletzung im DSV-Team
"Es gibt eigentlich jede Woche eine Horrormeldung", führte Cheftrainer Christian Schwaiger im BR-Interview aus, "Wir hatten Anfang der Woche schon den Jacob (Schramm), der hat sich den Ellbogen gebrochen, dann letzte Woche bei dem Sebi (Holzmann) beim Slalomtraining. Im Herbst war es Nickco Palamaras, unser eigentlich bester Junge, ein junger Athlet - auch Kreuzbandriss. Also wenn das so weiter geht, dann, keine Ahnung. Es schaut nicht sehr positiv aus."
Kreuzbandriss am selben Knie wie 2023
Schmid sei bei der Fahrt ohne Sturz das linke Kreuzband gerissen, heißt es vom DSV. Es ist dasselbe Knie wie im März 2023. Damals hatte der Spezialist im Riesenslalom kurz zuvor bei den Alpinen Skiweltmeisterschaften in Courchevel/Meribel als erster Deutscher seit Hansjörg Tauscher 1989 WM-Gold für Deutschland gewonnen. Der 30-Jährige wird der letzte Weltmeister im Parallel-Riesenslalom bleiben, denn die FIS hat die Disziplin aus dem Programm gestrichen.
"Wir haben derzeit sehr viel Pech und natürlich ist das schade, dass es jetzt beim Alex das zweite Mal passiert ist in zwei Jahren, das ist schon tragisch", sagte Schwaiger. Die Saison von Schmid war im Riesenslalom mit Platz zwölf in Beaver Creek und Rang 15 in Val d'Isère vielversprechend gestartet.
Schmid trauert: "Habe nicht gescheit regenerieren können"
Nach dem Rennen über die "Face de Bellevarde" gab Alexander Schmid ein emotionales Interview im ZDF. Seinen Lauf widmete der 30-Jährige einer kürzlich verstorbenen Freundin: "Die Heimreise war einfach extrem und zu Hause habe ich mich nicht gescheit regenerieren können, das hat mich jetzt richtig geschlaucht. Und ja, heute habe ich mich nicht gut gefühlt und auch ja, mental halt - ja, eine sehr gute Freundin, die wir die Woche verloren haben. Sie war eine mentale Stütze für mich."
Schmid verpasst Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm
Dass er bei schwierigen Wetterbedingungen großartige Leistungen vollbringen kann, hat der Skirennfahrer aus Fischen im Allgäu mehrmals bewiesen, nun muss sich Schmid durch ein anderes dichtes Schneetreiben kämpfen. Der Mann vom SC Fischen wurde bereits am Freitagmorgen in München operiert. Die eineinhalbstündige OP sei "positiv und komplikationsfrei" verlaufen. "Einen günstigen Heilungsverlauf vorausgesetzt, ist ein Schneetraining in etwa acht Monaten wieder möglich", wird der behandelnde Arzt Dr. Manuel Köhne zitiert. Durch die schwere Verletzung ist Schmids Saison vorzeitig beendet. Auch die Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm wird der 30-Jährige verpassen.
Video: Felix Neureuther zeigt sich "geschockt" von Schmid-Verletzung
Quelle: BR24 20.12.2024 - 18:30 Uhr