Nordische Kombination Zwei Siege in vier Stunden für Lamparter in Klingenthal
Johannes Lamparter gewinnt binnen weniger Stunden auch den zweiten Wettbewerb beim Weltcup der Nordischen Kombinierer in Klingenthal. Die deutschen Athleten verpassen das Podest.
Mit Vinzenz Geiger, Julian Schmid, Manuel Faisst und Johannes Rydzek liefen aber vier DSV-Athleten in die Top Ten.
"Perfektes Wochenende" für Lamparter
Der Sieg ging an erneut an Johannes Lamparter. Der Österreicher gewann in 27:54,9 Minuten vor Weltcup-Spitzenreiter Jarl Magnus Riiber aus Norwegen (+7 Sekunden), der Pech hatte, als er kurz vor dem Ziel stürzte. Dritter wurde Lamparters Landmann Franz-Josef Rehrl (+22,9). Schon am Morgen hatte Lamparter die Fortsetzung des Wettkampfs vom Samstag für sich entschieden.
Der 21-Jährige hatte bereits im vergangenen Winter einen Doppelsieg in der Vogtland-Arena gefeiert, nun wiederholte er dieses Kunststück. "Es fühlt sich großartig an. Das war ein perfektes Wochenende für mich", freute sich Lamparter im Anschluss: "Auf der Schanze habe ich gute Sprünge gezeigt und auch heute hatte ich auf der Strecke ein gutes Gefühl. Natürlich hatte ich am Ende etwas Glück, aber so ist das Leben."
Geiger bester Deutscher auf Rang vier
Hinter Lamparter kamen gleich vier Deutsche ins Ziel. Geiger führte das Quartett als Vierter (+37,7) an. Schmid (+38), Faisst (+38,5) und Rydzek (+1:06,5 Minute) kamen auf den Positionen fünf bis sieben ins Ziel. Mit Jakob Lange (16.) und Fabian Rießle (20.) schafften zwei weitere DSV-Kombinierer den Sprung unter die besten 20. Der dreifache Olympiasieger Eric Frenzel trat nach Platz 37 im Springen und über 3:30 Minuten Rückstand nicht im Langlauf an.
"Am Ende war der Abstand einfach zu groß. Dennoch bin ich sehr zufrieden, ich lag zuletzt mit Grippe eine Woche im Bett", sagte Geiger im Anschluss im ZDF. Auch Bundestrainer Hermann Weinbuch war angesichts des starken Mannschaftsergebnisses zufrieden: "Wir haben natürlich immer den Anspruch, auf das Podest zu kommen. Aber vier unter den besten Acht, das ist schon sehr stark".
DSV-Trio nimmt Verfolgung auf
Nach dem Springen am Vormittag jagte ein DSV-Trio den führenden Österreicher Rehrl, der zuvor auf 143,5 Meter geflogen war. Schmid, Faißt und Geiger gingen als Vierter, Fünfter und Siebter auf die 10-Kilometer-Strecke, mussten aber bereits über eine Minute aufholen. Auf Riiber und Lamparter auf den Plätzen zwei und drei waren es gut 35 Sekunden Rückstand.
Nach den ersten zwei Kilometern hatte Schmid bereits zehn Sekunden aufgeholt. Geiger und Faißt konnten ebenfalls etwas Zeit gutmachen, während Lamparter an der Spitze erfolgreich Druck auf das Führungsduo ausübte. Rehrl suchte sein Glück in der Flucht, konnte aber keine entscheidende Lücke reißen. Das Trio ging fast zeitgleich auf die dritte Runde. Dahinter hatte sich ein deutsches Dreiergespann formiert, das, angeführt von Geiger, weiter Zeit abknabberte.
Riiber stürzt kurz vor dem Ziel
Nach sechs Kilometern war der Rückstand allerdings wieder auf über 50 Sekunden angewachsen. An der Spitze machte Lamparter die Führungsarbeit und zog das Tempo an. Rehrl hatte Mühe, Anschluss zu halten. Doch auch die Verfolgergruppe legte einen Zahn zu. Angesichts von 40 Sekunden Rückstand war das Podest für Schmid, Geiger und Faißt aber kaum noch in Reichweite.
Auf der Schlussrunde musste Rehrl Lamparter und Riiber schließlich ziehen lassen. Vor der Stadioneinfahrt zog Lamparter das Tempo noch einmal an. Riiber hielt Kontakt, verlor in der letzten Kurve aber den Halt und stürzte. Lamparters Sieg geriet dadurch nicht mehr in Gefahr.
Kurioses Wettkampfprogramm in Klingenthal
Erst am Morgen mussten die Kombinierer zum ersten von zwei Tages-Springen antreten. Da der Wettkampf am Vortag aufgrund der widrigen Wetterbedingungen zweigeteilt wurde, absolvierten die Athleten zunächst einen Massenstart, ehe es am Sonntagmorgen von der Schanze ging. Dort konnten Geiger und Frenzel ihre guten Positionen aus dem Langlauf nicht unterstreichen und fielen deutlich zurück.