Nach Traumstart DSV-Kombinierer mit "breiter Brust" in die Ramsau
Nach dem traumhaften Saisonstart steht für die deutschen Nordischen Kombinierer zum Jahresabschluss der Weltcup in der Ramsau an. "Ein sehr gutes Pflaster", weiß nicht nur Bundestrainer Eric Frenzel.
Ganz ungelegen kam die zweiwöchige Wettkampfpause für die deutschen Kombinierer nicht. Nach den teils furiosen Leistungen bei den ersten zwei Weltcups in Ruka und Lillehammer konnten die Akkus aufgeladen und das bisher Geschehene in Ruhe verarbeitet werden. Das war schließlich eine ganze Menge.
Schon jetzt haben Vinzenz Geiger und Co. die enttäuschende vergangene Saison um Längen getoppt. In jedem der fünf Saisonrennen stand immer mindestens ein DSV-Kombinierer auf dem Podest. Johannes Rydzek feierte seinen ersten Weltcup-Sieg seit fast sechs Jahren. Vinzenz Geiger hat bereits zwei Siege auf dem Konto. Und Julian Schmid scheint ein Podest-Abo abgeschlossen zu haben. Wenig überraschend ist das Selbstvertrauen vor dem letzten Weltcup in diesem Jahr groß.
Bundestrainer Frenzel "zuversichtlich"
"Wir können recht zuversichtlich nach Österreich fahren", kündigte Bundestrainer Eric Frenzel vor den beiden Wettkämpfen in Ramsau am Dachstein an. Das Team blieb nach den Rennen in Lillehammer noch für "ein paar gute Trainingstage" in Norwegen, "wo wir bei besten Bedingungen springen und laufen konnten, um die Form weiter hoch zu halten".
Die letzte Weltcup-Station 2024 kommt den deutschen Kombinierern dabei gelegen. "Ramsau war in der Vergangenheit eigentlich immer ein sehr gutes Pflaster für uns", sagte Frenzel und dürfte dabei vor allem an Geiger gedacht haben.
An keinem anderen Ort war der Olympiasieger von Peking bisher erfolgreicher. Vier seiner zwölf Weltcup-Siege im Einzel holte er in der Steiermark. Den letzten vor zwei Jahren. "Eines meiner Lieblingswochenende im Jahr steht an", frohlockt der 27-Jährige: "Dort habe ich in der Vergangenheit immer gute Ergebnisse erzielt. Da fahre ich immer gerne hin (...) und hoffe, dass ich an meine Leistungen der letzten Wochen anschließen kann."
Leistungssteigerung beim Springen
Voraussetzung dafür wird einmal mehr eine gute Vorstellung auf der Schanze sein. In der Loipe sind die deutschen Athleten immer für eine Top-Platzierung gut. In der Vergangenheit haperte es zu oft an den Sprungleistungen. Genau an diesen wurde im Sommer aber akribisch gefeilt, sodass sich das deutsche Team in dieser Disziplin deutlich verbessert präsentiert.
Auch Rydzek konnte an die Leistung vergangener Tage anknüpfen. Dennoch haben "die ersten drei Weltcup-Wochenenden etwas an den Kräften gezehrt", erklärte der Olympiasieger von Pyeongchang. "Die Belastungen haben mich doch geschlaucht, mal schauen, was der Körper noch zu leisten imstande ist." Entsprechend seien die Erwartungen auch nicht "so hoch".
Gelbes Trikot winkt
Los geht es am Freitag (13.45 Uhr im Sportschau-Livestream) mit dem Massenstart. Es wird also erst gelaufen und dann gesprungen. Am Samstag (9.40 Uhr im Livestream) folgt der klassische Gundersen-Wettkampf über 10 km. Läuft es ähnlich gut wie zuletzt, könnte das Gelbe Trikot über den Jahreswechsel wieder ans deutsche Team gehen.
Schmid (410 Punkte), Geiger (382) und Rydzek (290) liegen in der Gesamtwertung aktuell hinter dem Norweger Jarl Magnus Riiber (440). Der mit 74 Weltcup-Siegen erfolgreichste Kombinierer aller Zeiten hat wie Geiger bereits zwei Siege auf dem Konto. Nach gesundheitlichen Problemen vor Saisonbeginn ist er allerdings noch nicht wieder auf dem Leistungsniveau vergangener Tage.
Das deutsche Aufgebot in Ramsau
- Männer: Manuel Faißt (SV Baiersbronn), Vinzenz Geiger (SC Oberstdorf), David Mach (TSV Buchenberg), Johannes Rydzek (SC Oberstdorf), Julian Schmid (SC Oberstdorf), Tristan Sommerfeldt (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal), Wendelin Thannheimer (SC Oberstdorf), Terence Weber (SSV Geyer)
- Frauen: Nathalie Armbruster (SZ Kniebis), Maria Gerboth (WSV Schmiedefeld), Cindy Haasch (WSC 07 Ruhla), Ronja Loh (VSC Klingenthal), Jenny Nowak (SC Sohland), Svenja Würth (SV Baiersbronn), Trine Göpfert (WSV Reit im Winkl)