Langlauf in Östersund "Sprachlos" - Carl bejubelt ersten Einzel-Podestplatz
Team-Sprint-Olympiasiegerin Victoria Carl hat es im Weltcup erstmals auf das Podest in einem Einzel-Rennen geschafft. In Schweden verwies sie gleich mehrere der starken Gastgeberinnen auf die Plätze.
Victoria Carl ist im schwedischen Östersund zum ersten Weltcup-Einzelpodest ihrer Karriere gelaufen. Die Thüringerin wurde über 10 Kilometer Freistil am Sonntag (10.12.2023) Dritte. In ihrem 135. Weltcup-Rennen musste sich die 28-Jährige in 27:34,7 Minuten nur Jessie Diggins aus den USA und Heidi Weng aus Norwegen geschlagen geben.
Carl: "Einfach mega-glücklich"
"Ich bin genauso sprachlos wie der Rest aus dem Team. Ich bin einfach nur mega-glücklich", freute sich die WM-Silbermedaillengewinnerin mit der Staffel. "Es ist langsam mal Zeit geworden. Ich war schon ganz oft ganz nah dran. Und heute hat einfach alles zusammengepasst", so die Läuferin aus Zella-Mehlis.
Schlickenrieder: "Königin Victoria"
Bundestrainer Peter Schlickenrieder freute sich mit seiner Athletin: "Der erste Podiumsplatz für 'Königin Victoria'. Da haben wir uns alle sehr gefreut. Es war eine superschwere Strecke, ihr nicht unbedingt auf den Leib geschneidert. Es ist umso beachtlicher, dass sie hier eine Top-3-Platzierung macht", sagte der 53-Jährige, der für Carls Zukunft prophezeite: "Da ist sogar noch mehr möglich als die Top 3."
Carl permanent in den Top 5
Carl lief ein couragiertes Rennen, war über die gesamte Distanz in den Top 5. Bereits bei Kilometer 3,3 hatte sie die drittschnellste Zeit und gab Position drei bis ins Ziel nicht mehr her. Und das, obwohl die Bedingungen schwierig waren: "Am Ende habe ich ganz schön kämpfen müssen. Es hat angefangen zu schneien. Hintenraus waren immer weniger Läufer auf der Strecke. Da habe ich mit den Bedingen ganz schön zu kämpfen gehabt. Aber nichtsdestotrotz habe ich mich durchgebissen und bin megastolz", sagte Carl.
Bei ihrem starken Auftritt ließ sie unter anderem Distanz-Weltcup-Spitzenreiterin Ebba Andersson aus Schweden (Rang neun), deren Landsfrau Emma Ribom (Rang zehn), US-Star Rosie Brennan (Rang fünf) oder die Norwegerin Lotta Weng (Platz zwölf) hinter sich.
Diggins siegt deutlich
Der Sieg ging an Weltcup-Spitzenreiterin Jessica Diggins aus den USA, die ihren 15. Weltcupsieg feierte. Die Weltmeisterin auf gleicher Distanz war in 27:05,6 Minuten nicht zu schlagen. Sie siegte deutlich vor Weng (+ 23,0 Sekunden) und Carl (+ 29,1 Sekunden).
Jessica Diggins in Aktion
Fink und Hoffmann schneller als Karlsson
Neben Victoria Carl schaffte es aus dem deutschen Team noch Pia Fink in die Top 15. Die 28-Jährige lief als 15. (+ 1:20,4 Minuten) zum besten Ergebnis der Saison. Helen Hoffmann als 17. (+ 1,24,6 Minuten) lief in ihrem erst dritten Weltcup-Einzelrennen gleich zum besten Ergebnis ihrer Karriere. Die 21-jährige Hoffmann war dabei ebenso wie Fink schneller als Schwedens zehnfache WM-Medaillengewinnerin Frida Karlsson, die als 23. einen schwarzen Tag erwischte.
Sofie Krehl als 27. (+ 1:54,9 Minuten) und Lisa Lohmann als 28. (+ 1:59,2 Minuten) schafften es noch in die Weltcup-Punkte. Katherine Sauerbrey kam auf Rang 37 (+ 2:35,1 Minuten). Sprint-Spezialistin Coletta Rydzek wurde 44. (+ 3:10,2 Minuten).
Männer: Moch starker Achter
Vor dem Frauen-Rennen durfte sich über 10 Kilometer der Männer Friedrich Moch über eine Top-Ten-Platzierung freuen. Der 23-Jährige aus Isny wurde am Sonntag Achter und damit zweitbester Nicht-Norweger. Beim Fünffachsieg der Skandinavier hatte Moch 51,1 Sekunden Rückstand auf Sieger Harald Amundsen.
Bereits am Samstag hatte sich in den Sprintrennen bei den Frauen Emma Ribom aus Schweden durchgesetzt. Aus deutscher Sicht schafften es Coletta Rydzek und Sofie Krehl in die Viertelfinale schieden dort aber aus. Bei den Männern holte Johannes Hösflot Kläbo seinen ersten Weltcup-Sieg in dieser Saison. Aus dem deutschen Team waren nur Anian Sossau und Jan Stölben gestartet, scheiterten aber früh.
Albert Kuchler war nach einer Corona-Infektion vorzeitig aus Schweden abgereist - ebenso die deutschen Langläuferinnen Katharina Hennig und Laura Gimmler.