Langlauf in Gällivare Deutsche Männer-Staffel überrascht mit erstem Podest seit zwölf Jahren
Starke Vorstellung der deutschen Langläufer in Gällivare: Nach den Frauen ist auch die Männer-Staffel völlig überraschend auf das Podest gelaufen - zum ersten Mal seit 2011.
Das DSV-Quartett um Friedrich Moch, Janosch Brugger, Albert Kuchler und Anian Sossau wurde über die 4 x 7,5 Kilometer am Sonntag (03.12.2023) Dritter. Der Rückstand auf die siegreichen Norweger mit Pal Golberg, Martin Löwstrom Nyenget, Simen Hegstad Krüger und Jan Thomas Jenssen betrug im Ziel 38,1 Sekunden. Platz zwei ging an Schweden (+17,4 Sekunden).
Erstes Podest seit 2011
Für das DSV-Team war es das erste Podium seit Rang drei im Februar 2011 im russischen Rybinsk. Moch, Brugger und Kuchler hatten mit dem mittlerweile zurückgetretenen Jonas Dobler bei der WM in Planica im März dieses Jahr bereits sensationell Bronze geholt. Nun hat es auch in diesem Weltcup-Winter mit dem ersten Podestplatz geklappt.
Vor allem Moch, der zu Saisonbeginn noch krankheitsbedingt gefehlt hatte, zeigte einen ganz starken Auftritt und brachte sein Team als dritter Läufer auf Kurs. Auch der erst 23-jährige Sossau überzeugte als Schlussläufer und lief den Podestplatz sicher nach Hause. Wenige Stunden zuvor waren bereits die deutschen Langläuferinnen auf Platz zwei gelaufen.
Brugger und Kuchler halten DSV-Staffel in Podestnähe
Startläufer Brugger konnte bei nasskalten minus 19 Grad auf den ersten Kilometern in der klassischen Technik das hohe Tempo der Norweger und Schweden an der Spitze zunächst mitgehen. Nach 3,5 Kilometern übernahm er sogar die zwischenzeitliche Führungsarbeit. Auf der zweiten Runde verschärfte Norwegens Golberg dann das Tempo und riss die erste kleine Lücke auf. Beim Wechsel auf Kuchler betrug Bruggers Rückstand im weiter kompakten Feld auf die führenden Norweger aber nur drei Sekunden.
Auch Kuchler hielt im klassischen Stil den Kontakt zur Spitze. Zwar gab es vorne immer wieder vereinzelte Tempoverschärfungen, doch konnte der 25-Jährige Schritt halten. Weil sich die Spitzenläufer mit Attacken zurückhielten, übernahm Kuchler nach 12,5 Kilometer selbst die Initiative und schob sich ganz nach vorne. Doch die Konkurrenz konterte: Auf den letzten Kilometern vor der Einfahrt ins Stadion machten Norwegen und Schweden ernst und rissen erstmals eine größere Lücke. Kuchler fiel bis zum Wechsel auf Rang sechs mit 13 Sekunden Rückstand zurück.
Starker Auftritt von Moch - Sossau bleibt stabil
Moch nahm im nun freien Stil die Verfolgung auf, verlor zunächst aber ebenfalls Zeit auf die Spitze, wo Norwegens Krüger und Schwedens Leo Johansson jetzt ein enormes Tempo vorlegten. Während Mochs Rückstand auf 20 Sekunden anwuchs, hielt sich Kanada zu diesem Zeitpunkt etwas überraschend auf Rang drei. Auf der zweiten Runde baute Krüger den Vorsprung weiter aus, das Podest blieb für Moch in einer kompakten Verfolgergruppe aber im Blick. Und tatsächlich hatte er nach 20 Kilometern Rang drei erobert und lief bis zum Wechsel dank eines starken Schlussspurts sogar bis auf vier Sekunden an die Spitzenplätze heran.
Auch Schlussläufer Sossau blieb auf den ersten Kilometern an den nun führenden Schweden und Norwegern dran und erarbeitete sich zudem ein Polster von zehn Sekunden auf Rang vier. Bis zur 25-Kilometer-Marke war der Vorsprung sogar bis auf 25 Sekunden angewachsen. Zwar musste Sossau kurz darauf die ersten beiden Plätze ziehen lassen, Rang drei hielt er aber souverän. Weil die Verfolger auch auf der letzten Runde nicht mehr die entscheidenden Impulse setzen konnten, blieb es bei dem hervorragenden Ergebnis aus deutscher Sicht. Den Tagessieg holte Jenssen für Norwegen auf den letzten Metern.