Weltcup in Ruka Langlauf: Jenssen überrascht Norwegens Starensemble
Norwegen feiert den nächsten Weltcup-Erfolg im Langlauf - allerdings jubelt ein Underdog. Für die deutschen Männer endet ein enttäuschendes Wochenende.
Nächster Außenseiter-Erfolg: Jan Thomas Jenssen hat am Sonntag die 20 Kilometer von Ruka gewonnen. Der Norweger hängte seine favorisierten Landsleute um Johannes Hösflot Klaebo ab. Auf Platz zwei und drei folgten der Tscheche Michal Novak und Harald Östberg Amundsen (Norwegen).
Notz auf Platz 24 - ein Österreicher überrascht
Die deutschen Langläufer verbuchten mit Florian Notz auf Platz 24 immerhin ein Top-30-Ergebnis am Auftakt-Wochenende in den Weltcup. "Es ist ein Aufwärtstrend zu beobachten", sagte Bundestrainer Peter Schlickenrieder, der von "viel Licht, aber auch Schatten" für das DSV-Team sprach.
Lucas Bögl landete auf Platz 38, Janosch Brugger auf Rang 41. Für eine weitere Überraschung sorgte Mika Vermeulen aus Österreich. Der ehemalige Kombinierer lief lange von vorne mit und hatte erst im Zielsprint das Nachsehen.
Corona-Erkrankung: Geschwächter Klaebo hinten dran
Der Dominator des vergangenen Winters, Johannes Klaebo, lief wie am Samstag weit hinterher. Der Superstar, der in der vergangenen Saison 20 von 31 Weltcup-Rennen gewinnen konnte, war kurz vor dem Weltcup-Auftakt an Corona erkrankt und landete geschwächt davon auf Platz 21.
Auf den ersten acht Kilometern schlugen die Top-Athleten ein ruhiges Tempo an. Dadurch konnten sich Lucas Bögl und Florian Notz im Feld der ersten 20 Läufer halten. Mit dem Erreichen der Halbzeit übernahm ein norwegisches Quartett um den Samstagssieger Martin Löwström Nyenget die Führungsarbeit.
Am Ende fasste sich Jenssen ein Herz und wurde belohnt. Schon am Vormittag hatte die Schwedin Moa Ilor bei den Frauen ihren ersten Weltcup-Sieg gefeiert. Victoria Carl schaffte es auf Platz acht.
DSV-Männer laufen der Musik zum Auftakt hinterher
Am Samstag hatte Nyenget den 10-Kilometer-Krimi im klassischen Stil gegen den finnischen Lokalmatadoren Livo Niskanen für sich entschieden. Die Deutschen spielten auch hier keine Rolle und verpassten allesamt die Top 30. Albert Kuchler war mit auf Platz 32 noch der Beste. Auch am Freitag waren alle DSV-Athleten beim Auftakt-Sprint in der Qualifikation gescheitert.
"Nachdem der Sprint und die zehn Kilometer nicht so riesig waren, ist es heute ein kleiner Lichtblick bei den Jungs", sagte Schlickenrieder im ARD-Interview. Hoffnungsträger Friedrich Moch, der im vergangenen Winter WM-Bronze mit der Staffel gewonnen hatte, fehlte krankheitsbedingt.
Ob er bis zum kommenden Wochenende das Langlauf-Team von Bundestrainer Peter Schlickenrieder wieder verstärkt, ist offen. Am ersten Adventswochende macht der Weltcup in Gällivare im schwedischen Lappland Station.
Das deutsche Aufgebot für Ruka/Kuusamo:
Frauen: Victoria Carl (Zella-Mehlis), Pia Fink (Bremelau), Laura Gimmler (Oberstdorf), Katharina Hennig (Oberwiesenthal), Sofie Krehl (Oberstdorf), Lisa Lohmann (Oberhof), Coletta Rydzek (Oberstdorf), Katherine Sauerbrey (Steinbach-Hallenberg)
Männer: Lucas Bögl (Gaißach), Janosch Brugger (Schluchsee), Albert Kuchler (Lam), Florian Notz (Römerstein), Anian Sossau (Eisenärzt), Jan Stölben (Ernstberg)