Biathlon in Oberhof Schwache Beine und schlechte Schüsse - DSV-Staffel läuft nur hinterher
Die deutsche Frauen-Staffel hat zum Abschluss des Biathlon-Weltcups in Oberhof den erhofften Sprung aufs Podium verpasst. Beim Rennen am Sonntag (07.01.2024) lief für das Quartett Vanessa Voigt, Janina Hettich-Walz, Sophia Schneider und Franziska Preuß auf der Strecke und am Schießstand nicht viel zusammen. So reichte es in der Endabrechnung nur für Position fünf.
Bei kalten und windigen Bedingungen im Thüringer Wald, die vor allem am Schießstand für einige Probleme bei den Athletinnen sorgten, hatten die Französinnen (0 Strafrunden + 12 Nachlader) die besten Nerven und stärksten Beine. Sie siegten vor Norwegen (0+10/+9,3 Sekunden) und Schweden (1+8/+33,5 Sekunden).
Die Skijägerinnen des Deutschen Skiverbandes (DSV) lagen ab dem ersten Schießen außerhalb der Podestränge und verloren diese Runde um Runde mehr aus den Augen. Mit mehr als vier Minuten Rückstand wurden sie Fünfte (3+15/+4:20,6 min.). Spätestens mit der Strafrunde von Schneider im fünften Schießen waren die Hoffnungen dahin.
Voigt kann mit der Spitze nicht ganz mithalten
Voigt, die im dritten Staffelrennen der Saison die dritte Startläuferin des DSV-Teams war, führte das Feld vor knapp 20.000 Zuschauern am Grenzadler gemeinsam mit den anderen Favoritinnen zum ersten Schießen. Dort leistete sich die 26-Jährige, die nur 20 Kilometer Luftlinie von der Biathlon-Arena entfernt in Schmalkalden geboren wurde, einen Nachlader und konnte so den Platz in der nun sechsköpfigen Spitzengruppe behaupten.
Dort drückte die Norwegerin Juni Arnekleiv auf das Tempo und riss eine Lücke zu ihren Kontrahentinnen. Voigt konnte vor allem am legendären Birxsteig nicht das Tempo der Topläuferinnen halten und kam mit knapp 16 Sekunden Rückstand auf die Führende zum Stehendanschlag. Dort schoss Voigt recht langsam, setzte den letzten Schuss daneben, brachte den Nachlader aber ins Ziel. Ihr Rückstand auf die nun führende Französin Lou Jeanmonnot blieb aber gleich.
Hettich-Walz fällt weiter zurück
Voigt übergab als Vierte auf Janina Hettich-Walz, die sich auf die Verfolgung von Schweden, Frankreich und Norwegen machte. Bis zum Liegendschießen verlor sie weitere fünf Sekunden, zudem leistete sie sich zwei Fehlschüsse. Damit lag sie nun eine halbe Sekunde hinter der Schwedin Linn Persson, die als einzige des Spitzentrios ohne Nachlader auskam.
Hettich-Walz verlor auf der Strecke weiter Boden und konnte auch im Stehendanschlag mit zwei weiteren Nachladern keine Zeit gutmachen. Im Gegenteil: Sie hatte nun 54 Sekunden Rückstand auf Persson, die sich etwas von Frankreich und Norwegen absetzen konnte. Das Podest war aus deutscher Sicht eine knappe halbe Minute entfernt.
Schneider muss in die Strafrunde
Sophia Schneider ging als dritte deutsche Starterin mit knapp einer Minute Rückstand in die Loipe. Ganz vorne lag nun wieder Frankreich, da Justine Braisaz-Bouchet auf dem Weg zum Wechsel 25 Sekunden auf Persson aufholen konnte. Deren Landsfrau Hanna Öberg leistete sich dann die erste Strafrunde der Spitzengruppe. Somit war die Tür offen für Schneider, die diese Chance aber nicht nutzen konnte. Auch bei ihr reichten die drei Zusatzpatronen nicht aus, um alle Scheiben umzulegen. Auch sie musste die Extra-Schleife laufen. Damit reihte sie sich auf Position sechs ein, 2:08 Minuten hinter der führenden Sophie Chauveau aus Frankreich und knapp 80 Sekunden hinter dem letzten Podestplatz.
Auch stehend kamen bei Schneider zwei weitere Nachlader hinzu, das Defizit auf Frankreich wuchs weiter an (+2:40,5 Minuten), auch der Top-3-Platz war nun mehr als zwei Minuten entfernt. Dort hielten sich neben Frankreich weiterhin Norwegen (+27,1 Sekunden) und Schweden (+34,5 sek.). Da sie auch auf der Strecke weiter Zeit verlor, übergab sie mit drei Minuten Rückstand an Schlussläuferin Preuß.
Auch Preuß mit Extrarunden
Als Preuß ihre sechs Schüsse liegend abgegeben hatte, war Frankreich schon seit 3:20 Minuten wieder auf der Strecke. Immerhin konnte sich die DSV-Athletin an der Schweiz vorbeischieben und einen Platz gutmachen.
Beim letzten Schießen wurde es an der Spitze noch mal ein wenig spannend. Julia Simon musste drei Mal nachladen, ihre norwegische Kontrahentin Ingrid Landmark Tandrevold nur einmal, so verkürzte sie den Rückstand auf zwölf Sekunden. Preuß selbst hätte noch einen Angriff auf den vierten Platz starten können, da die Italienerin vor ihr drei Strafrunden absolvieren musste. Aber auch Preuß ballerte gleich fünf Schüsse daneben und musste zwei Mal kreiseln. Den fünften Platz aber konnte sie behaupten.