Biathlon in Antholz Volltreffer-Party - Voigt/Strelow laufen zum überlegenen Sieg
Mit nur einem einzigen Nachlader sind Vanessa Voigt und Justus Strelow in Antholz zum überlegenen Sieg in der Single-Mixed-Staffel gelaufen. Das deutsche Biathlon-Duo ließ der Konkurrenz am Samstag (20.01.2024) mit tadellosen Schießleistungen keine Chance.
39 von 40 Scheiben im ersten Versuch abgeräumt - dieses Kunststück ist Voigt und Strelow beim Weltcup in Antholz gelungen. Damit war dem deutschen Team der Sieg in der Single-Mixed-Staffel nicht zu nehmen. Während Strelow die letzte Runde genießen konnte, kämpften Norwegen mit Ingrid Landmark Tandrevold und Vetle Sjastad Christiansen (8 Nachlader) und Österreich mit Lisa Theresa Hauser und Simon Eder (4 Nachlader) um den zweiten Platz. Das bessere Ende hatte Norwegen, Christiansen setzte sich kurz vor dem Ziel entscheidend ab.
Erster Weltcupsieg nach souveränem Rennen
Die erste Geige spielten aber die beiden Deutschen. Voigt und Strelow erwischten einen Sahnetag und jubelten über den ersten Weltcupsieg ihrer Karriere. Die Thüringerin Voigt räumte alle Scheiben ab, Strelow ließ beim letzten Anschlag eine Scheibe stehen. Angesichts des deutlichen Vorsprungs war der eine Fehlschuss aber unbedeutend. Mit dieser Leistung haben sich Voigt und Strelow für die Single-Mixed-Staffel bei der WM in Stellung gebracht.
"Ich hab einfach versucht, so schnell wie im Training zu schießen. Es war der Spirit von der Single-Mixed-Staffel", sagte Voigt in der ARD-Sportschau. Strelow meinte: "Wir sind bei uns geblieben und ich war sehr selbstbewusst in den Zweikämpfen. Der eine Fehler, sei es drum. Nachlader rein und ab nach Hause."
Es war der erste deutsche Sieg in dieser Disziplin seit der Einführung im Februar 2015. Mit nur einem Nachlader waren zuvor lediglich einmal Teams aus der Ukraine und Norwegen durchgekommen.
Fast perfekte Leistung am Schießstand
Sicher, aber langsam ist eigentlich das Credo von Voigt, die das Podium im Einzel am Freitag mit bummligen Schießzeiten aus der Hand gab. Ihre erste Single-Mixed-Staffel begann die Thüringerin bei Laborbedingungen aber furios und verließ mit fünf schnellen Volltreffern im Liegendanschlag den Schießstand als Erste. Auch beim Stehendanschlag zielte Voigt genau, brauchte aber Zeit, weil sich eine Patrone verklemmt hatte. So ging Julia Simon (Frankreich) trotz zweier Nachlader in Führung. Voigt übergab knapp dahinter als Zweite auf Strelow.
Der beste Schütze im deutschen Team meisterte seine erste Schießprüfung ebenfalls tadellos - und schoss dabei so schnell wie kein anderer. 2,3 Sekunden vor Norwegen ging der Sachse zurück auf die Strecke. Gemeinsam mit Christiansen lief Strelow vornweg - Beide bauten den Vorsprung auf die Verfolger aus. Beim Stehendanschlag setzte sich Strelow dann vom Norweger ab. Während der DSV-Athlet innerhalb von 18,7 Sekunden die Scheiben abräumte, musste Christiansen zweimal nachladen.
Vanessa Voigt traf immer ins Schwarze
Konkurrenz kommt nicht ran
Strelow schickte Voigt 19 Sekunden als Erste zurück auf die Strecke. Einsam steuerte Voigt dem Schießstand entgegen und blieb fokussiert: Mit den nächsten Volltreffern erhöhte sie den Druck auf die Konkurrenz, die ebenfalls fehlerfrei blieben: Der Vorsprung von 20 Sekunden auf Norwegen und Österreich blieb konstant und das Traum-Schießen setzte sich fort: Voigt räumte auch ihre letzten fünf Scheiben ab und schickte Strelow mit 21,6 Sekunden vor Österreich zurück auf die Strecke.
Auch der Sachse brillierte bei seiner zweiten Runde am Schießstand und baute seinen Vorsprung auf Österreich nach dem Liegendanschlag auf gut eine halbe Minute aus. Nach sieben fehlerfreien Schießeinlagen kam Strelow mit deutlichem Vorsprung zur letzten Prüfung. Er musste zwar einmal nachladen, das änderte aber nichts am souveränen Sieg. Strelow hatte sogar Zeit, die deutsche Fahne zu schwingen.
Schweden am Ende des Feldes
Für die schwedische Mannschaft Mona Brorsson und Sebastian Samuelsson war es ein gebrauchter Tag. Mit zwei Strafrunden und 15 Nachladern wurde Schweden nur 17. Die bisher einzige Single-Mixed-Staffel beim Saisonstart in Östersund hatte Schweden noch gewonnen. Damals stand Strelow auch am Start, belegte mit der aktuell angeschlagen fehlenden Hanna Kebinger aber nur den siebten Platz.