French Open Djokovic entkommt tief in der Nacht knapp dem Aus
Tief in der Nacht hat Novak Djokovic ein frühes Aus bei den French Open gerade noch vermieden und dabei zwei Rekorde aufgestellt. Auch Alexander Zverev kämpfte sich gegen Tallon Griekspoor ins Achtelfinale der French Open. Jan-Lennard Struff schied hingegen aus.
Das 7:5, 6:7 (6:8), 2:6, 6:3, 6:0 von Djokovic gegen den Italiener Lorenzo Musetti endete erst um 3.07 Uhr am Sonntagmorgen (02.06.2024) und damit so spät wie kein Match zuvor in Roland Garros. Der Drittrundensieg war zudem Djokovics 369. bei einem Grand Slam. Damit egalisierte er die Bestmarke von Roger Federer.
"Ich muss Lorenzo Musetti gratulieren. Es ist eine Schande, dass jemand verlieren muss. Er hat unglaublich gespielt", sagte Djokovic nach dem Tennisthriller auf dem Court Philippe-Chatrier, der erst kurz vor 23 Uhr begonnen hatte. "Ich hatte ein bisschen Glück zu Beginn des vierten Satzes", gab Djokovic zu, "da war er der bessere Spieler."
Der Weltranglistenerste trifft im Achtelfinale am Montag auf den an Position 23 gesetzten Argentinier Francisco Cerundolo. Der Serbe wird Zeit brauchen, um sich von dem Viereinhalb-Stunden-Match zu erholen. "Es war vielleicht das beste Match, das ich hier gespielt habe. Bei all dem Adrenalin kann ich jetzt unmöglich schlafen. Wenn es irgendwo eine Party gibt - ich komme", scherzte Djokovic.
Ruud setzt sich ebenfalls durch
Die Organisatoren des Grand-Slam-Spektakels in Paris hatten das späte Ende in Kauf genommen, am siebten Regentag in diesem Jahr in Serie setzten sie mehr Spiele unter dem geschlossenen Dach des Centre Courts an und schoben die Night Session mit Djokovic weit nach hinten.
Auch auf dem Court Suzanne-Lenglen wurde bis nach Mitternacht gespielt: Hier setzte sich Vorjahresfinalist Casper Ruud (Norwegen) gegen Tomas Martin Etcheverry (Argentinien) mit 6:4, 1:6, 6:2, 6:2 durch.
Zverev mit viel Mühe ins Achtelfinale
Er war fast schon draußen - doch dann hat sich Alexander Zverev am Samstag in einem Fünfsatz-Krimi gegen den Niederländer Tallon Griekspoor doch ins Achtelfinale der French Open gekämpft.
Mit eisernen Nerven, viel Mühe und noch mehr Glück gewann Zverev die dramatische Partie nach 4:14 Stunden mit 3:6, 6:4, 6:2, 4:6 und 7:6 (10:3). "Um ehrlich zu sein, es war ein unglaublich hartes Match, er ist ein super Spieler. Aber ich habe jede Minute auf dem Platz genossen, das Publikum war einfach unglaublich", sagte er im Sieger-Interview direkt nach dem verwandeltem Matchball.
Zverev zum siebten Mal in Folge im Achtelfinale
Der Hamburger erreichte damit zum siebten Mal in Folge das Achtelfinale beim Grand-Slam-Turnier auf Sand. Im Kampf ums Viertelfinal-Ticket trifft Zverev auf den Dänen Holger Rune. Er schlug Jozef Kovalik aus der Slowakei.
Erhebliche Startschwierigkeiten bei Zverev
Im fünften Satz lag der 27-Jährige gegen einen furios aufspielenden und kämpfenden Griekspoor zwei Breaks zurück, das Aus hatte sich zu einer drohenden Silhouette aufgebaut. "1:4 hinten im fünften Satz, da kommt man nicht unbedingt immer zurück", stellte Zverev fest: "Das schafft man nicht alle Tage."
Die Zuschauer staunten nicht schlecht, als ihr Publikumsliebling fast ins Match stolperte. Auf dem Court Philippe-Chatrier, dem Hauptplatz der Anlage im Bois de Boulogne, fand sich der Hamburger zunächst überhaupt nicht zurecht. Zverev stand oft falsch zum Ball, bewegte sich schlecht, kam mit Aufschlag und Vorhand nicht zurecht.
Zverev beweist Comeback-Qualitäten
Griekspoor holte sich fast folgerichtig den ersten Durchgang. "Er ist ein echt gefährlicher Spieler, großen Respekt an ihn", sagte Zverev, der verriet, "überhaupt nicht gerne gegen Tallon" zu spielen. Die Sätze zwei und drei holte sich der Favorit, den die Franzosen nach seiner folgenschweren Verletzung im Halbfinale 2022 gegen Rafael Nadal fest in ihr Herz geschlossen haben.
Als allerdings scheinbar alles zugunsten von Zverev lief, drehte Griekspoor noch einmal auf. Mit 6:4 gewann die Nummer 25 der Welt den vierten Satz und hatte bei eigener 4:1-Führung den Sieg auf dem Schläger. Aber der Deutsche blieb cool, holte Punkt für Punkt auf und gewann schließlich nach 4:14 Stunden den Tiebreak und das Match.
Vier Stunden Pause wegen Regens bei Struff-Match
Zuvor hatte Jan-Lennard Struff sein drittes Achtelfinale nach 2019 und 2021 verpasst. Der 34-Jährige aus Warstein unterlag dem Australier Alex de Minaur mit 6:4, 4:6, 3:6, 3:6.
Nach einer vierstündigen Regenunterbrechung bei eigener 2:0-Führung im dritten Satz fand München-Sieger Struff nicht mehr ins Match zurück. Insgesamt waren sieben deutsche Spieler im Männereinzel an den Start gegangen, nur Struff und Zverev hatten die dritte Runde erreicht.