French Open 2024 Alkoholverbot in den Stadien nach Kritik an Zuschauern
Das Publikum bei den French Open ist gefürchtet, auch dieses Jahr äußern Tennisprofis Kritik. Jetzt reagieren die Veranstalter.
Wer einmal die Zuschauerinnen und Zuschauer in Paris gegen sich aufgebracht hat, muss leiden - das ist bekannt. Zuletzt haben die Ausfälle auf den Tribünen allerdings offensichtlich absurde Züge angenommen, sodass sich Turnierdirektorin Amelie Mauresmo zu einer unpopulären Maßnahme genötigt sah.
"Bislang war Alkohol in den Stadien erlaubt, aber das ist jetzt vorbei", sagte die zweimalige Grand-Slam-Siegerin am Donnerstag (30.05.2024). Zuvor hatte der Belgier David Goffin, der in der zweiten Runde gegen Olympiasieger Alexander Zverev (Hamburg) unterlag, berichtet, er sei während seiner Auftaktpartie mit einem Kaugummi bespuckt worden.
Stadionverweis bei Zwischenfällen
Mauresmo wies die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter an, "die Menge" strenger "unter Kontrolle zu halten". Zudem drohte die 44-Jährige mit Rausschmiss: Fans, die Gegenstände auf Spieler und Spielerinnen werfen, würden sofort aus den Stadien verwiesen werden.
Über das Verhalten einiger Zuschauer hatten sich auch Angelique Kerber und Titelverteidigerin Iga Swiatek beklagt. Kerber (Kiel) fühlte sich bei ihrer Auftaktniederlage im ersten Satz von einem Zwischenruf von der Tribüne irritiert.
Swiatek wendet sich ans Publikum
Swiatek (Polen) richtete nach ihrem knappen Sieg über Naomi Osaka (Japan) am Mittwoch einen flehenden Appell an die Fans, die Spielerinnen nicht während der Ballwechsel zu stören.
Iga Swiatek beschwerte sich über Zwischenrufe der Zuschauer.
Es sei "sehr schwer, fokussiert zu bleiben, wenn ihr während des Ballwechsels oder kurz vor dem Return etwas reinschreit", sagte die 22-Jährige im Interview auf dem Center Court Philippe-Chatrier. "Das ist ernst für uns. Wir kämpfen unser ganzes Leben, um besser und besser zu werden." Sie hoffe, "dass ihr mich immer noch mögt", sagte Swiatek - und erhielt hauptsächlich Applaus.
Goffin begrüßt Maßnahmen
Ob Mauresmos Maßnahmen Besserung bringen, wird sich zeigen. Alkohol jedenfalls wird rund um die Plätze im Stade Roland Garros weiter verkauft, darunter auch Bier an mobilen Ständen.
Goffin jedenfalls begrüßte die Ansage. "Die Leute kommen, um Spaß zu haben, aber manchmal gehen sie zu weit", sagte er: "Hoffentlich haben Amelies Entscheidungen gute Auswirkungen, denn wenn es so weitergeht, weiß man nie, was passiert."