French Open 2024 Altmaier gewinnt Marathon-Match, Marterer überzeugt
Daniel Altmaier und Maximilian Marterer haben die zweite Runde bei den French Open erreicht. Für vier deutsche Tennisspielerinnen ist das Turnier schon wieder vorbei.
Altmaier gewann ein Marathon-Match nach großem Kampf. Der Kempener, der vor einem Jahr in Runde zwei überraschend den Italiener Jannik Sinner geschlagen hatte, bezwang den Serben Laslo Djere mit 7:5, 6:4, 6:7 (6:8), 5:7 und 7:6 (10:6). Altmaier verwandelte seinen Matchball nach 5:04 Stunden um kurz vor 1 Uhr am Montagmorgen (27.05.2024).
Zuvor hatte Maximilian Marterer als erster deutscher Tennisprofi die zweite Runde erreicht. Der 28-Jährige aus Nürnberg gewann am Sonntag gegen den Australier Jordan Thompson überraschend klar mit 6:3, 6:2, 6:0. Marterer erreichte erstmals seit 2018 wieder die zweite Runde des Grand-Slam-Turniers auf Sand.
"Ich bin glücklich, dass es hier mit einem guten Start geklappt hat", sagte Marterer, der für den ersten deutschen Sieg in der Hauptrunde von Roland Garros und ein kleines Ausrufezeichen sorgte.
Kurios: Bis zu seinem Match hatte Marterer tagelang warten müssen. Zunächst sah es so aus, dass er in der Qualifikation würde antreten müssen, also reiste er schon an Pfingsten nach Paris. "Da waren aber alle Züge ausgebucht und alle Flüge brutal voll. Am Samstagabend war ich noch auf Standby, konnte dann aber doch fliegen", erzählte er. In Paris angekommen, rutschte er noch ins Hauptfeld: "Damit hatte ich gar nicht mehr gerechnet."
Frühes Aus für Siegemund, Lys, Maria und Niemeier
Bereits ausgeschieden sind dagegen vier deutsche Tennisspielerinnen. Laura Siegemund und Eva Lys gewannen zwar jeweils ihren ersten Satz, brachten den Vorsprung aber nicht ins Ziel. Weltklasse-Doppelspielerin Siegemund unterlag der früheren Australian-Open-Siegerin Sofia Kenin (USA) mit 6:4, 2:6, 2:6, Qualifikantin Lys verpasste gegen die Französin Caroline Garcia beim 6:4, 5:7, 2:6 eine Überraschung. Die Hamburgerin Lys führte gegen die an Nummer 21 gesetzte Garcia im zweiten Satz 4:3, verließ aber als Verliererin den Platz.
Lys hatte Anfang März eine rheumatische Autoimmunerkrankung öffentlich gemacht, bei ihr sei 2020 Spondyloarthritis diagnostiziert worden. "Dies ist eine körperliche Herausforderung, der ich mich tagtäglich neben der sportlichen Belastung stellen muss", erklärte sie.
Auch für die ehemalige Wimbledon-Halbfinalistin Tatjana Maria ist das Turnier bereits zu Ende. Sie unterlag der Dänin Clara Tauson deutlich 2:6, 3:6. Für Maria, Nummer 65 der Weltrangliste, setzte sich eine schwarze Serie fort. Weiter als bis in Runde zwei ist die 36-Jährige in Roland Garros noch nie gekommen.
Jule Niemeier wartet nach dem 6:0, 2:6, 4:6 gegen Wang Xinyu (China) sogar weiter auf ihren ersten Hauptrundensieg überhaupt in Paris. Von den deutschen Frauen sind somit nur noch Angelique Kerber und Tamara Korpatsch im Turnier.
Osaka kehrt siegreich nach Paris zurück
Gelungene Rückkehr für Naomi Osaka nach Paris: Zwei Jahre nach ihrem letzten Auftritt bei den French Open hat die viermalige Grand-Slam-Siegerin aus Japan ihr Auftaktmatch in Roland Garros gewonnen. Am ersten Turniertag setzte sich Osaka gegen Lucia Bronzetti aus Italien 6:1, 4:6, 7:5 durch. In der zweiten Runde könnte sie auf Titelverteidigerin Iga Swiatek (Polen) treffen.
Mit dem Sandplatz-Klassiker in Paris verbindet Osaka (26), die bei den Majorturnieren in New York und Melbourne je zweimal triumphiert hatte, nicht die besten Erinnerungen. Über die dritte Runde ist sie noch nie hinausgekommen. 2021 verweigerte sie die obligatorischen Pressekonferenzen nach ihren Matches, berichtete von psychischen Problemen und gab nach der zweiten Runde auf. 2022 scheiterte sie in der ersten Runde. Im vergangenen Jahr fehlte sie schwanger.
Tochter geht erste Schritte in Paris
Ihre Tochter Shai motiviert Osaka, auch auf Sand an frühere Erfolge anzuknüpfen. "Ich lerne viele Lektionen durch das Muttersein, und ich hoffe, sie auf dem Tenniscourt anwenden zu können", hatte sie vor ihrem Auftakt gesagt. In Paris hat sie ihre zehn Monate alte Tochter dabei - und Shais erste Schritte beobachtet. "Ich war so glücklich darüber", erzählte Osaka, "es ist so schön, sie hier zu haben."
Alcaraz ohne Probleme
Bei den Männern hat Carlos Alcaraz als erster Turnier-Mitfavorit die Auftakthürde gemeistert. Der 21 Jahre alte Spanier gewann gegen den überforderten US-Amerikaner J.J. Wolf mit 6:1, 6:2, 6:1.
Der zweimalige Grand-Slam-Turniergewinner spielte mit einem weißen Verband um den zuletzt verletzten rechten Ellenbogen, der ihn zu einer Zwangspause von dreieinhalb Wochen gezwungen hatte. Auf dem Court Philippe-Chatrier schien der Weltranglistendritte davon aber nicht mehr beeinträchtigt zu sein.