Nach Sieg des BVB Jubel in Stuttgart: Der VfB zieht in die Champions League ein
Der VfB Stuttgart spielt in der kommenden Spielzeit erstmals seit der Saison 2009/2010 wieder in der Königsklasse. Dank einer neuen UEFA-Regel dürfen die Schwaben auf der Couch jubeln.
Der VfB Stuttgart spielt in der kommenden Saison Champions League - das erste Mal seit 14 Jahren. "Die Qualifikation für diesen Wettbewerb, der magische Europapokal-Nächte für alle VfB-Fans verspricht, ist das Resultat der exzellenten Arbeit aller Beteiligten", lobte der Stuttgarter Vorstandschef Alexander Wehrle.
VfB Stuttgart hofft auf Real Madrid
Die Champions League ist erreicht, weil der VfB Stuttgart drei Spieltage vor Schluss 19 Punkte Vorsprung auf Eintracht Frankfurt hat und die Schwaben die Saison mindestens auf Platz fünf beenden. Das reicht, weil ab der kommenden Saison erhalten die beiden Länder jeweils einen zusätzlichen Platz in der Champions League, deren Klubs in der aktuellen Saison in der Königsklasse, in der Europa League und in der Europa Conference League gemeinsam die beste Leistung gebracht haben. "Dass wir nächstes Jahr Champions League spielen, ist etwas ganz Besonderes", freute sich VfB-Trainer Sebastian Hoeneß am Donnerstag. "Dass es auf die Art entschieden wurde ist ein bisschen komisch, das ändert aber nichts an der Tatsache oder der Freude."
Gegen wen der VfB Stuttgart in der reformierten Champions League antreten muss, wird am Donnerstag, 29. August 2024, ausgelost. "Wir haben uns schon mal die Töpfe angeschaut. Es ist schon krass, was für Namen da auf uns treffen werden", sagte Hoeneß am Donnerstag: "Ich mache keinen Hehl daraus: In Madrid gegen Real Madrid zu spielen wäre wahrscheinlich etwas Besonderes."
Dortmund schießt Stuttgart, Leipzig und sich selbst in die Champions League
In einer Ein-Jahres-Rangliste der UEFA werden die Ergebnisse erfasst und mit Punkten bewertet. Für einen Sieg gibt es zwei Punkte, für ein Unentschieden sowie für das Weiterkommen jeweils einen. Erspielte Punkte werden durch die Anzahl der Teams geteilt, die ein Land am Saisonbeginn in allen drei Europapokal-Wettbewerben gestellt hat, im Fall von Deutschland sieben.
Nach dem Sieg von Borussia Dortmund gegen PSG und dem Remis des FC Bayern gegen Real Madrid steht fest, dass die Bundesliga nicht mehr vom zweiten Platz (hinter Italien) verdrängt werden kann. Dass die Schwaben das Zeug für die Champions League haben, hatten sie zuletzt am Wochenende bei Bayer Leverkusen gezeigt, als sie dem neuen Meister beinahe die erste Saisonniederlage zugefügt hätten.
VfB Stuttgart will noch Vizemeister werden
Noch richtet sich der Blick der Stuttgarter laut Wehrle aber nicht auf die neue Spielzeit. "Auch wenn wir uns gemeinsam schon jetzt auf die kommende Saison freuen, wollen wir die laufende Spielzeit bestmöglich beenden und die letzten Spiele bis zur Sommerpause mit der gleichen Hingabe und Leidenschaft angehen – zum krönenden Abschluss dieser jetzt schon äußerst erfolgreichen Saison."
Hoeneß mache sich "gar keine Sorgen, dass wir da irgendwas abschenken", betonte Hoeneß: "Wir haben nicht mehr den Riesendruck, aber haben das Ziel aus eigener Kraft mindestens Vierter zu werden und am liebsten den dritten Platz zu verteidigen." Außerdem kann der VfB Stuttgart mit einem Sieg gegen den FC Bayern München am Samstag (15:30 Uhr live im Audiostream auf Sportschau.de) sogar noch von der Vizemeisterschaft träumen. Im Vorjahr hatte der VfB den Abstieg erst in der Relegation verhindert.
Sogar ein sechster deutscher Startplatz ist möglich
Im besten Fall könnten in der kommenden Saison sogar sechs deutsche Klubs in der Champions League vertreten sein. Das wäre der Fall, wenn der BVB die Champions League gewinnt und in der Meisterschaft maximal Fünfter wird. Denn als Titelverteidiger hätte Dortmund 2024/25 im höchsten europäischen Wettbewerb ein garantiertes Startrecht, der zusätzliche Platz über das Ranking ginge an den Bundesliga-Sechsten.
Sendung am Do., 2.5.2024 6:00 Uhr, SWR Aktuell am Morgen, SWR Aktuell