Spielerinnen vom MTV Stuttgart

Volleyball | Bundesliga Zäsur steht an: Der MTV Stuttgart ist bereit für den Umbruch

Stand: 28.04.2025 16:04 Uhr

Erstmals seit 2015 hat der MTV Stuttgart die Finalserie in der Bundesliga verpasst. Im Sommer gibt es nun einen großen Einschnitt.

Hängende Köpfe gab es Mitte April bei den Spielerinnen des MTV Stuttgart, nachdem das Halbfinal-Aus gegen den Dresdner SC besiegelt war. Mit 1:3 unterlag der Bundesligist, für den die Partie bereits ein Vorgeschmack auf die neue Saison war.

Denn mit der verletzten Krystal Rivers konnte die überragende Spielerin der letzten Jahre gegen Dresden nicht mitwirken und hat ihre Karriere beendet. Die US-Amerikanerin war vor sieben Jahren nach Stuttgart gewechselt und gewann mit dem MTV in der Folge unter anderem vier Meistertitel und zweimal den DVV-Pokal. "Es sind viele Tränen geflossen, bei mir, bei den Mädels, bei den Fans. Jetzt ist es vorbei. Die Saison ist vorbei", sagte Rivers nach dem Aus.

Sporthintergrund: die Volleyballerinnen des MTV Stuttgart im Umbruch

MTV Stuttgart: Krystal Rivers ist nicht zu ersetzen

Rivers reißt eine große Lücke in den Kader des MTV. "Sie ist ein Champion durch und durch. Und sie hat uns das Siegergen gebracht. Ich glaube, sie wird nie zu ersetzen sein", sagte MTV-Geschäftsführer Aurel Irion im Gespräch mit dem SWR. Die Diagonalangreiferin ist nicht die einzige Führungsfigur, die in der neuen Saison nicht mehr zum Kader der Stuttgarterinnen gehören wird: Kapitänin Roosa Koskelo beendet ebenfalls ihre Laufbahn. Die Finnin hat mit anhaltenden Knieproblemen zu kämpfen.

Ohne Koskelo und vor allem ohne Rivers wird das Team in den kommenden Jahren ein neues Gesicht erhalten. "So eine Spielerin gibt es nicht noch mal, und das muss uns jetzt klar sein, dass das natürlich für die Zukunft heißt: Wir müssen wieder was Neues aufbauen. Wir müssen neue Charaktere finden und eine neue Mannschaft zusammenstellen", sagte Irion. Trainer Konstantin Bitter wird acht Neuzugänge integrieren müssens, die dabei helfen sollen, den Übergang zu bewältigen.

Pia Kästner als Hoffnungsträgerin

Doch auch aus dem aktuellen Kader soll der Umbruch gestaltet werden. Große Hoffnungen legen sie in Stuttgart zum Beispiel auf Pia Kästner. Die deutsche Nationalspielerin hat das Potenzial, Führungsfigur auf und neben dem Platz zu werden. "Pia ist ein wundervoller Mensch. Sie bringt so eine totale Ehrlichkeit und Loyalität mit in alles, was sie tut", sagte Konstantin Bitter über seine Zuspielerin. Zudem bringe sie die Winnermentalität mit und sei eine "Zockerin", so Bitter.

Auch Irion setzt in Zukunft auf die Zuspielerin. "Pia Kästner wird ein Pfeiler sein in diesem Team. Wir haben mit Antonia Stautz eine zweite deutsche Nationalspielerin, die dann auch das zweite Jahr bei uns sein wird", sagte der Geschäftsführer. "Die beiden werden natürlich schon auch so ein bisschen das Gesicht der neuen Mannschaft sein und Verantwortung übernehmen müssen."

Pauline Martin gehört die Zukunft

Im Angriff bekommt Pauline Martin eine tragende Rolle. Wobei die 22-Jährige nicht mit der Bürde der Rivers-Nachfolgerin belastet werden soll. "Pauline Martin ist eine sehr talentierte Spielerin. Sie kann Krystal Rivers nicht ersetzen und wie sie die ganze Last tragen. Das wäre auch ein bisschen viel verlangt von so einer jungen Spielerin. Wir sind überzeugt, dass wir eine sehr gute Diagonalangreiferin haben", sagte Irion.

Dem Trainer ist derweil nicht bange vor der neuen Saison und setzt auf eine leidenschaftlich kämpfende Auswahl des MTV. "Es ist attraktiv, aufregend und ich bin überzeugt, dass wir die Qualität auch spielerisch haben, dass wir uns dann dahin entwickeln können, dass wir auf jeden Fall Titel gewinnen können", so Bitter. Es scheint, als wären sie für den Umbruch bereit beim MTV Stuttgart.

Sendung am Sa., 26.4.2025 19:30 Uhr, SWR Aktuell Baden-Württemberg, SWR BW