Gudio Buchwald zu Gast beim Spiel Real gegen den VfB

Fußball | VfB Stuttgart Guido Buchwald: "Waldemar Anton hat sich fürs Geld entschieden"

Stand: 20.09.2024 09:03 Uhr

Guido Buchwald ist Ehrenspielführer beim VfB Stuttgart. Der zweimalige Meisterspieler war beim tollen VfB-Auftritt in Madrid dabei. Am Sonntag ist Buchwald Studiogast bei SWR Sport.

SWR Sport: Guido Buchwald, Sie waren als eine der 'VfB-Legenden' beim Champions-League-Comeback der Stuttgarter bei Real Madrid dabei. Wie waren die Eindrücke?

Guido Buchwald: Das war ein außergewöhnliches Erlebnis, wirklich etwas Einmaliges. Nicht nur das neue Bernabeu-Stadion von Real war beeindruckend, außergewöhnlich waren vor allem auch unsere VfB -Fans. Madrid war am Dienstag komplett in Stuttgarter Hand, die Innenstadt weiß und rot. Es wurde gesungen, und alles war friedlich. Schade war am Ende nur, dass wir den eigentlich verdienten Punkt nicht mitgenommen haben.

Was war aus Ihrer Sicht ausschlaggebend, dass der VfB mit einer 1:3-Niederlage die Heimreise aus Madrid antreten musste?

Zunächst einmal hat der VfB außergewöhnlich gut gespielt. Das musst du auch, um in Madrid gegen Real überhaupt mithalten zu können. Aber: In der ersten Halbzeit haben wir leider unsere Großchancen nicht genutzt, in der zweiten Hälfte haben wir dann durch ein, zwei individuelle Fehler die entscheidenden Gegentore bekommen. Real hat diese Fehler eiskalt ausgenutzt mit ihren Top-Leuten wie Mbappé und Vinicius Junior.

Die sind nur schwer zu stoppen. Wenn überhaupt, dann nur gemeinsam im Team, aber 100 Prozent ist das so gut wie nicht möglich. Letztlich wurden wir für ein ganz tolles Spiel nicht belohnt. Auf der Tribüne habe ich gesehen, dass auch die Fans von Real Madrid sehr überrascht waren von der starken Leistung des VfB.

TV-Tipp: Guido Buchwald und Benedikt Gimber zu Gast in SWR Sport

VfB-Legende Guido Buchwald ist am Sonntag (21.50 Uhr) zu Gast bei SWR Sport im SWR-Fensehen. Der Meisterspieler von 1984 und 1992 berichtet über seine Erlebnisse als Zuschauer beim Champions-League-Spiel in Madrid und über seine Eindrücke im Bundesliga-Sonntagsspiel gegen Borussia Dortmund. Neben Guido Buchwald ist auch Benedikt Gimber, Innenverteidiger vom Überraschungsteam 1.FC Heidenheim, zu Gast bei Moderator Tom Bartels. Gimber, ein Profi aus dem Odenwald mit einer eher ungewöhnlichen Karriere, und seine Heidenheimer treffen am Samstag im Baden-Württemberg-Duell auf den SC Freiburg.

Hätten Sie dem neuformierten VfB-Team diese Leistung überhaupt zugetraut?

Nein, so habe ich das nicht erwartet. Vor allem vor der Halbzeitpause war Stuttgart auch spielerisch die bessere Mannschaft. Dass wir uns gut schlagen und auch spielerisch dagegenhalten, das hatte ich gehofft, aber in der Form nicht erwartet. Die gute Leistung zeigte sich auch daran, dass wir unsere Torchancen sogar spielerisch herausgearbeitet haben.

Am Sonntag (17:30 Uhr) geht es ins nächste Top-Spiel, in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund. Was rechnen Sie sich für den VfB aus?

Das wird ein völlig anderes Spiel. Ich hoffe, dass Stuttgart an die Leistung von Madrid anknüpft und die Power mitnehmen kann. Außerdem wird das Team von mehr als 50.000 VfB-Fans angefeuert. Die machen die Arena zum Hexenkessel und werden die Mannschaft nach vorne peitschen. Das Schöne am VfB ist, dass jeder weiß, was er auf jeder Position zu tun hat. Jeder geht mit Freude rein ins Spiel. Dortmund ist ein schwerer Gegner, aber wir haben einen Tag länger Pause als der BVB nach den Champions-League-Spielen. Bei uns ist es von Dienstag bis Sonntag, das ist fast eine normale Woche.

Mit Dortmund kommen auch die früheren Stuttgarter Serhou Guirassy und Waldemar Anton zurück in die Stuttgarter Arena. Wie stehen Sie vor allem zum vieldiskutierten Wechsel von Ex-VfB-Kapitän Waldemar Anton?

Er hat sich fürs Geld entschieden. Sein Wechsel hat uns beim VfB alle enttäuscht. Anton hatte Stuttgart viel zu verdanken, er ist erst hier mit seiner Karriere so richtig durchgestartet. Dass er dann doch so kurzfristig gegangen ist, hat auch mich sehr enttäuscht. Er wird am Sonntag bei unseren Fans einen schweren Stand haben. Aber so ist Fußball.