Berliner schlagen eiskalt zu Hertha BSC dämpft Paderborner Aufstiegsträume
Nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg gab es für den SC Paderborn den nächsten Rückschlag im Aufstiegskampf. Die Mannschaft von Trainer Lukas Kwasniok unterlag im Heimspiel Hertha BSC mit 1:2 (0:1).
Damit verharren die Ostwestfalen im oberen Tabellenmittelfeld der 2. Bundesliga. Die im dahinter liegenden Regionen beheimateten Berliner rückten mit diesem Erfolg - den sie vor allem einer hocheffizienten Chancenverwertung zu verdanken hatten - auf drei Punkte an den SCP heran.
Hertha-Coach Fiel lobt seine Abwehr
Herthas Trainer Christian Fiel hob nach dem Spiel die Bedeutung der gut organisierten Defensivleistung seiner Mannschaft hervor: "Wir haben uns mit allem, was wir hatten, in alles rein geschmissen. So muss es sein, wenn du erfolgreich sein willst."
Paderborns Innenverteidiger Tjark Scheller schlug im Sportschau-Interview in die selbe Kerbe: "In der zweiten Halbzeit haben wir viele Situationen um den Strafraum gehabt, hatten viel Abschlüsse, die dann geblockt wurden. Da muss man auch mal Herthas Defensive loben, wie die sich in alles rein geschmissen haben".
Intensiver Beginn von Paderborn
Die Ostwestfalen begannen von Beginn an aggressiv und engagiert. Ein früher Führungstreffer des SCP wurde aufgrund einer knappen Abseitsposition nicht von Schiedsrichter Florian Heft anerkannt.
Es dauerte rund zehn Minuten, ehe die Berliner am Spiel aktiv teilnahmen und die Partie ausgeglichener gestalteten. Und plötzlich gingen sie sogar in Führung: Derry Scherhant setzte den ersten nachhaltigen Akzent. Herthas Offensivspieler zog nach einem Sprint von der Mittellinie über die linke Außenbahn in den Paderborner Strafraum ein und schlenzte den Ball geschickt ins lange Tordreieck zum 1:0 (16.).
In der Folge wirkte das Kwasniok-Team irritiert und auch leicht verunsichert. Das Spiel plätscherte ereignislos und ohne Tormöglichkeiten vor sich hin, auch weil sich die Berliner auf ihre stabile Defensive konzentrierten. Aber: Wenn so etwas wie Torgefahr entstand, waren Bemühungen der Berliner vorausgegangen.
Hertha senkt das Spieltempo
Zu Beginn der zweiten Hälfte hatten die Paderborner zunächst ihre Scheu abgelegt. Nach sechs Minuten hatte Aaron Zehnter den Ausgleich per Direktabnahme aus spitzem Winkel auf dem Fuß, er scheiterte allerdings am glänzend reagierenden Hertha-Tohüter Marius Gersbeck. Dieses Aufflammen der Paderborner Energie hielt aber nur kurz an.
Die Hertha versuchte Tempo aus dem Spiel zu nehmen und den SCP dadurch zu kontrollieren. Das gelang der Mannschaft von Trainer Christian Fiel über weite Strecken und die Paderborner verzweifelten zusehends.
Michel trifft nur noch zum Anschluss
Und bei einem der wenigen Angriffsversuche der Hertha zeigte Schiedsrichter Heft nach einem Foulspiel von SCP-Verteidiger Laurin Curda an Scherhant auf den Elfmeterpunkt. Mickael Cuisance verwandelte sicher zum vorentscheidenden 2:0 (69.).
In den Minuten danach erhöhten die Paderborner das Tempo - sie erspielten sich einige viel versprechende Torannäherungen. Sven Michel traf für den SCP zunächst nur den Pfosten des Berliner Tors (85.).
In der Nachspielzeit fiel dem 34-Jährigen der Ball an der Berliner Strafraumgrenze vor die Füße, sein Schuss in die untere linke Ecke sorgte für den 1:2-Anschlusstreffer (90. + 4).
Hektische Schlussminuten
Und Michel stand kurz danach wieder im Mittelpunkt: In der letzten Aktion des Spiels ging der Stürmer nach einem Kopfballduell mit Deyovaisio Zeefuik zu Boden und forderte vehement Elfmeter.
Ein Pfiff, den auch Paderborns Coach Lukas Kwasniok für angemessen hielt, blieb aber aus. Neben der Kritik an der eigenen Chancenverwertung betonte der SC-Coach im Sportschau-Interview seine Unzufriedenheit mit der Schiedsrichterleistung: "Wenn die letzte Aktion kein Foul ist, dann müssen wir sagen: Wow, Glückwunsch! Das kann man ja wirklich nur noch mit Sarkasmus über sich ergehen lassen."
Paderborn in Darmstadt, Hertha gegen Hamburg
Paderborn ist auswärts gegen Darmstadt gefragt (26.01., 13.30 Uhr). Hertha erwartet im Topspiel die Mannschaft aus Hamburg (25.01., 20.30 Uhr).