Zweikampf zwischen Kölns Jusuf Gazibegovic und Hamburgs Immanuel Pherai

Schwaches Zweitliga-Topspiel Viel Rauch, wenig Klasse, aber ein Sieger - HSV verdrängt Köln von der Spitze

Stand: 18.01.2025 22:42 Uhr

Es war viel los rund um das Topspiel der 2. Liga - das selbst dann wenig zu bieten, aber einen glücklichen Gewinner hatte: der Hamburger SV besiegte den 1. FC Köln und löste ihn so als Tabellenführer ab. Das Tor des Tages in einem schwachen Spiel erzielte Ransford Königsdörfer im Nachschuss nach einem Foulelfmeter (79.).

Erst griffen Hooligans des HSV in der Stadt Kölner Fans an, dann verzögerte ein Verkehrschaos den Anstoß - und dann sollte der Sport für die Schlagzeilen sorgen. Doch nach kurzer Zeit wurde auch das unterbrochen, durch den Einsatz von Pyrotechnik auf den Rängen sorgte der dadurch aufkommende Nebel für eine Spielpause von knapp vier Minuten.

Hamburg und Köln neutralisieren sich

Danach gab es dann endlich auch Fußball - und das mit einem dominanten HSV. Die Gastgeber machten das Spiel und brachten sich desöfteren in gefährliche Situationen, sie verpassten es allerdings dann immer wieder, sich Chancen zu kreieren. Dennoch war das Selbstvertrauen, das sich unter Merlin Polzin, der nach dem 5:0 gegen Greuther Fürth zum Jahresabschluss 2024 zum Cheftrainer ernannt wurde, deutlich zu sehen.

Gleichwohl war Köln eben wie vor der Winterpause nur sehr schwer zu knacken. 18 von 21 möglichen Punkten holte der Bundesliga-Absteiger zuletzt, oftmals auf minimalistische Weise. Die Defensive ist zum Prunkstück geworden, nachdem Trainer Gerhard Struber seine Taktik nach der bisher letzten Niederlage gegen den SC Paderborn (1:2) Mitte November angepasst hatte.

Schwäbe vereitelt die besten HSV-Chancen

Die erste Halbzeit war so ganz sicher keine für Fans von spektakulären (Torraum-)Szenen, denn die gab es bis auf einige wenige Ansätze nicht. Erst in der 44. Minute hatte Jean-Luc Dompé die erste gute Chance im Spiel, der HSV-Außenstürmer scheiterte allerdings am starken FC-Keeper Marvin Schwäbe. Ansonsten war es ein umkämpftes Spiel, das zum zähen Aufstiegskampf in der 2. Liga passte.

Kölns Torwart Marvin Schwäbe faustet den Ball aus dem Strafraum

Wenn der HSV mal gefährlich wurde war er zur Stelle: Marvin Schwäbe

Nach der Pause ging es zunächst genauso weiter wie zuvor, aber es dauerte nicht so lange, bis es erstmals so richtig gefährlich wurde. Nach einem Eckball kam Adam Karabec aus drei Metern ganz frei zum Kopfball, Schwäbe fuhr aber noch die Hand aus und konnte den Ball gerade so über die Latte lenken und Köln im Spiel halten (59.).

Danach zeigte sich dann auch der FC erstmals vorne und Jan Thielmann kam zum Abschluss, im letzten Moment grätschte Felix Meffert aber dazwischen und machte die Gelegenheit zunichte (63.). Auf der anderen Seite musste Schwäbe dann wieder gegen Emir Sahiti seine Klasse zeigen (65.).

Finkgräfe ermöglicht dem HSV die Tabellenführung

In der 77. Minute kam dann die Aktion, die die Partie entschied. Max Finkgräfe trat Marco Richter im eigenen Strafraum völlig unnötig auf den Fuß und verursachte so einen Elfmeter. Königsdörffer, der das Hinspiel (2:1) mit einem Doppelpack im Alleingang entschieden hatte, übernahm die Aufgabe, scheiterte zunächst an Schwäbe, aber erzielte per Nachschuss dann doch das 1:0 (79.).

Das Wie wird dem HSV herzlich egal sein, wichtig ist, dass das Hoch unter Polzin weitergeht. Mit dem Nachfolger von Ex-Coach Steffen Baumgart haben die Hamburger elf Punkte in fünf Partien geholt und sind aktuell auf Aufstiegskurs. Allerdings kann der HSV am Sonntag noch von der Tabellenspitze verdrängt werden, realistische Chancen auf Rang eins hat der Karlsruher SC, der mit einem Sieg beim 1. FC Nürnberg vorbeiziehen würde.

Hamburg in Berlin, Köln gegen Elversberg

Im Topspiel trifft Hamburg auswärts auf die Hertha (25.01., 20.30 Uhr). Köln spielt zuvor an dem Tag gegen die SV Elversberg (25.01., 13.00 Uhr).