Schwimmen bei den Paralympics Topf und Scholz holen nächste Medaillen - Braunschweigs Traum platzt
Der Triumphzug der deutschen Schwimmer geht weiter: Josia Topf hat bereits seine dritte Medaille bei den Paralympics in Paris gewonnen. Nach Gold und Silber ließ er über 50 m Freistil am Freitag (06.09.2024) Bronze folgen. Auch Tanja Scholz darf wieder über eine Medaille jubeln. Malte Braunschweig ging dagegen trotz großer Ambitionen leer aus.
Topf zeigte einmal mehr eine Topleistung. Der 21-Jährige unterstrich über 50 m Freistil in der Startklasse S3 einmal mehr, dass er sich in Bestform befindet. 45,61 Sekunden bescherten ihm am Ende Rang drei. Der Titel ging an Umut Unlu aus der Türkei, Silber an Denys Ostapchenko aus der Ukraine.
Über 150 m Lagen hatte sich Topf Gold gesichert, über 50 m Rücken holte er Silber. Am Samstag (07.09.2024) bietet sich ihm über 200 m Freistil die Möglichkeit auf die vierte Medaille. "Wir haben die letzten drei Jahre extrem hart gearbeitet", freute sich Topf nach dem Rennen darüber, dass die Anstrengungen sich nun auszahlen. "Ich bin mental extrem gut reingekommen, ich hatte keinen Stress. Vor Tokio hatte ich noch mit dem Abi viel um die Ohren." 2021 war der damals 18-Jährige noch ohne Medaille geblieben.
Scholz holt sich ihre zweite Medaille
Auch Tanja Scholz hat bei den Paralympics einen weiteren Erfolg gefeiert. Die 40-Jährige schwamm ebenfalls über 50 m Freistil (Startklasse S4) in 40,75 Sekunden zur Silbermedaille. Sie schlug zwar als Dritte an, doch die Brasilianerin Lidia Viera da Cruz wurde wegen eines Fehlstarts disqualifiziert. Das brasilianische Team legte gegen die Wertung Protest ein. Am Samstagmorgen wurde die Disqualifikation und damit Silber für Scholz bestätigt.
Gold ging an die US-Amerikanerin Leanne Smith, die in 40,03 Sekunden einen Weltrekord für ihre Startklasse (S3) aufstellte. Bronze ging an Rachael Watson aus Australien.
"Die Paralympics beflügeln einfach"
Unter idealen Bedingungen ging Scholz nicht an den Start, sie war erkältet. Dass sie unter diesen Umständen noch eine Medaille holte, konnte sie selbst kaum glauben. "Das war das Finale. Wir sind hier bei den Paralympics. Das beflügelt einfach", sagte sie nach dem Rennen. Scholz hatte bereits über 150 m Lagen Gold geholt. Ob sie am Samstag zum Abschluss der Wettkämpfe noch über 50 m Rücken an den Start gehen wird, ließ sie nach ihrem Lauf offen. Die ebenso angeschlagene wie glückliche Schwimmerin wollte zunächst den Verlauf der Nacht abwarten.
Braunschweigs Medaillentraum geplatzt
Malte Braunschweig schlug im Finale über 100 m Schmetterling nach 1:01,29 Minuten an. Damit steigerte er sich deutlich gegenüber dem Vorlauf. Dennoch platzte sein Medaillentraum, am Ende wurde er Sechster. Für den 24-Jährigen aus Berlin war es der zweite Start in Paris, über 50 m Freistil hatte er den Endlauf nicht erreicht.
Nach dem Anschlag auf seiner Paradestrecke zeigte sich Braunschweig niedergeschlagen. "Die Medaille war drin. Es waren keine drei Zehntelsekunden. Es ist traurig", sagte er im Sportschau-Interview. "Die Zeit ist einfach scheiße. Mit meiner Bestzeit wäre ich Dritter gewesen. Ich habe es einfach nicht hinbekommen. Dementsprechend enttäuscht bin ich."
Malte Braunschweig und sein Bruder Ole waren 2021 in Tokio das erste Geschwisterpaar, das im selben Jahr bei Olympia und Paralympics teilgenommen hatte. Ole war vor wenigen Wochen in Paris am Start, hatte ein Einzel-Finale aber verpasst.