Para-Schwimmen in Paris Mira Maack gewinnt mit starkem Finalrennen Bronze
Schwimmerin Mira Maack hat bei den Paralympics in Paris die Bronzemedaille über 100 m Rücken gewonnen. Im Finale am Samstag (31.08.2024) verbesserte sie ihren deutschen Rekord. Naomi Maike Schwarz wurde in ihrer Startklasse über 100 m Rücken Achte.
"Ich kann es kaum glauben. Ich war sowas von nervös. Aber jetzt bin ich super-happy", sagte Maack im Sportschau-Interview zum Gewinn ihrer ersten Paralympics-Medaille. 2021 war sie in Tokio über dieselbe Strecke noch Fünfte geworden. Dieses Mal wollte sie im Finale nun unbedingt aufs Treppchen. "Ich hatte 'positive Angst', die ersten 50 Meter zu verreißen, aber es ist alles gut gegangen. Ich habe dafür gut trainiert. Das jetzt zu sehen, ist unglaublich."
Nach Bronze für den 18 Jahre alten Maurice Wetekam über 100 m Brust am Freitag (30.08.2024) ist Maacks Medaille bereits die zweite für die deutschen Schwimmer in Paris.
Vorlauf-Zeit im Finale um über eine Sekunde verbessert
Maack, 20 Jahre alt und vom Berliner Schwimmverein, war bereits im Vorlauf am Vormittag ein starkes Rennen geschwommen und in deutscher Rekordzeit (1:19,69 Min.) als Drittschnellste ins Finale eingezogen. Dort packte sie dann wie von ihr erhofft noch mal etwas drauf: Sie wendete nach 50 m auf Position drei liegend und schlug im Ziel nach 1:18,36 Min. an.
Den deutschen Rekord noch einmal verbessert und Paralympics-Bronze eingesammelt - damit beruhigte Maack auch ihre Mutter, die vor dem Start noch nervöser als sie selbst gewesen sei. Gold in der Klasse S8 ging in paralympischer Rekordzeit (1:09,06) an Weltrekordlerin Alice Tai aus Großbritannien.
In Paris geht Maack auch noch über 400 m Freistil und 200 m Lagen an den Start. Auf diesen Strecken hatte sie in Tokio hatte die Plätze fünf und sechs belegt.
Schwarz nach Platz acht zu Tränen gerührt
Im Finale über 100 m Rücken in der Klasse S12 hatte Naomi Maike Schwarz vom SC Potsdam mit der Medaillenvergabe wie erwartet nichts zu tun. Dennoch vergoss sie nach dem Rennen Freudentränen. In 1:15,08 Minuten schwamm die 30-Jährige, die sehbehindert ist, knapp zwei Sekunden schneller als im Vorlauf am Vormittag (1:16,97). "Ich bin von vorneweg schnell geschwommen. Am Ende war es brutal hart", sagte Schwarz, die den deutschen Rekord um fast zwei Zehntel verbesserte und Platz acht belegte. Gold ging an Maria Carolina Gomes Santiago aus Brasilien (1:08,23).
Lange Pause wegen Depressionen liegt hinter Schwarz
"Wenn mir das jemand vor einem Jahr gesagt hätte, dann hätte ich das nicht geglaubt", sagte die glückliche Schwarz nach dem Finale im Sportschau-Interview. Die 30-Jährige gibt in Paris ihr Comeback auf der großen Paralympics-Bühne, nachdem sie ihre Teilnahme 2021 in Tokio wegen Depressionen abgesagt hatte. "Es waren einfach echt verdammt harte Jahre."
Nach der langen Pause und nur einem Jahr Training sei sie noch nicht da, wo sie gerne sein will - "nämlich nicht um Platz acht mitschwimmen, sondern um Platz eins, zwei, drei (...), aber ich glaube, ich kann ein bisschen stolz sein." Die in Japan geborene Paralympics-Silbermedaillengewinnerin über 50 m Freistil von 2016 in Rio startet in Paris noch über 50 m und 100 m Freistil.
Trotz Vorlauf-Aus: "Super Erlebnis" für Johanna Döhler
Am Samstagvormittag war Johanna Döhler über 400 m Freistil in der Startklasse S13 im Vorlauf ausgeschieden. Die erst 14 Jahre alte Berlinerin verpasste in 5:10,84 Min. das Finale der besten acht Schwimmerinnen. Für die Jüngste im 143-köpfigen deutschen Team sind ihre ersten Paralympics ein "super Erlebnis", wie sie nach dem Rennen im Sportschau-Interview sagte. Sie wird in Paris noch über die 100 m Brust und 200 m Lagen antreten.