Halbfinal-Krimi in Paris Curry wirft die USA ins olympische Basketball-Finale
Die USA haben im Halbfinale der Olympischen Spiele in Paris viel Moral gezeigt und sich mit einer Aufholjagd gegen Serbien am Donnerstag (08.08.2024) mit 95:91 das Finalticket gesichert. Mann des Spiels war Stephen Curry. Deutschland trifft damit im Spiel um Bronze auf einen ehemaligen Bundestrainer.
Angeführt vom überragenden Stephen Curry, der 36 Punkte erzielte und eine Dreierquote von 64 Prozent aufwies, haben sich die USA trotz zwischenzeitlich 17 Punkten Rückstand den Einzug ins Goldmatch gegen Frankreich gesichert. Damit ist auch klar, dass Deutschland im Spiel um Bronze auf die vom ehemaligen Bundestrainer Svetislav Pesic trainierten Serben ran müssen.
Serbien kann sich absetzen
Wie schon im Gruppenspiel zwischen den beiden Teams (110:84 für die USA) begann auch diese Begegnung recht ausgeglichen, die Führung wechselte mehrfach hin und her. Diesmal aber übernahmen die Europäer Mitte des ersten Viertels das Geschehen und setzten sich Stück für Stück ab. LeBron James und Co. taten sich schwer, die Angriffe des Gegners zu stoppen und selbst mal einen Lauf zu starten.
Serbien spielte die Partie nun von vorne und setzte sich teilweise bis auf 17 Punkte ab (42:25/14. Minute). Die Amerikaner fanden in dieser Phase einfach keine Mittel gegen Nikola Jokic und seine Teamkollegen. Auffallend bei den USA: Die Würfe von draußen - selbst die völlig freien - wollten in den ersten beiden Abschnitten - mit Ausnahme von Curry - einfach nicht fallen. Während der beste Distanzschütze der Basketball-Historie sechs seiner neun Versuche von hinter der Dreierlinie verwandelte, kamen seine Teamkollegen lediglich auf drei Treffer - bei zehn Versuchen.
Der dreifache NBA-MVP Nikola Jokic tankt sich durch.
Am Ende fehlt Serbien die Antwort
Das amerikanische Starensemble ging somit erstmals in diesem Turnier mit einem Rückstand in die Kabine (43:54). Die US-Coaches Steve Kerr und Erik Spoelstra mussten Antworten finden auf das physische Spiel der Serben. Angeführt vom weiter überragenden Curry konnte der 16-fache Olympiasieger den Rückstand zwischenzeitlich auf sechs Punkte reduzieren. Doch Serbien behielt die Ruhe, ein Dreier von Vasilije Micic nahm den USA erst einmal den Wind aus den Segeln - dank eines Neun-Punkte-Laufs zum Ende des Viertels ging es mit 13 Zählern Vorsprung in den Schlussabschnitt.
Dort wurde es schließlich noch einmal richtig spannend. Die USA startete einen 10:2-Lauf, zudem kassierte Jokic sein viertes persönliches Foul und stand damit kurz vor dem Spielausschluss. Serbien nahm nun etwas das Tempo raus, spielte die 24-Sekunden-Wurfuhr meist bis zum Ende nach unten. Etwas weniger als vier Minuten waren noch auf der Uhr, als James per Korbleger den Ausgleich erzielte (84:84). Schließlich war es ein Dreier von Curry, der seinem Team die erste Führung seit dem ersten Viertel brachte. Das Momentum lag nun komplett auf Seiten der USA, Serbien traf seine Würfe nicht mehr und verpasste trotz großem Kampf und mehr als 30-minütiger Führung den Finaleinzug.