Niederlage im Halbfinale Boxer Tiafack beendet Olympia mit Bronze
Nelvie Tiafack hat das Finale im Boxturnier bei den Olympischen Spielen in Paris verpasst. Der Superschwergewichtler verlor am Mittwoch (07.08.2024) sein Halbfinale gegen den Usbeken Bakhodir Jalolov, hat aber dennoch Bronze sicher.
Durch seinen Einzug ins Halbfinale hatte der 25 Jahre alte Kölner die erste Medaille für den deutschen Boxsportverband seit Artem Harutyunyan 2016 in Rio de Janeiro bereits in der Tasche, aber er wollte mehr. Das Ziel war schon vor den Spielen klar formuliert worden: Gold sollte es sein.
Vor 15.000 Zuschauern im Tennisstadion Roland Garros startete Tiafack gegen den Favoriten aus Zentralasien mutig und wollte seinen Reichweiten- und Größennachteil durch Schnelligkeit wettmachen.
Jalolov hatte 2021 in Tokio die Goldmedaille sowie 2023 zum zweiten Mal in seiner Karriere den Amateur-Weltmeistertitel im Superschwergewicht gewinnen können und zeigte gegen den Deutschen, warum er so schwer zu schlagen ist. Mit seiner Führungshand wischte er die Schlagversuche von Tiafack regelrecht weg und setzte schließlich die besseren Treffer. Entsprechend ging die erste Runde bei allen fünf Punktrichtern an den Usbeken.
Tiafack kommt einfach nicht heran
Tiafack war mit zwei deutlichen 5:0-Siegen gegen den Aserbaidschaner Mahammad Abdullayev und den Italiener Diego Lenzi in die Vorschlussrunde eingezogen, hatte dabei jeweils die erste Runde gewonnen und lag nun erstmals im olympischen Turnier hinten. Also musste er agieren, fand aber weiter keinen Weg ins Ziel. Jalolov wich geschickt aus und konterte. So ging auch diese Runde an ihn.
Tiafack hätte in der letzten der drei Runden also einen Knockdown gebraucht, doch es fehlten die Mittel. Stattdessen wurde er in der Schlussminute mit ein paar harten Schlägen eingedeckt und verpasste so in seinem letzten Amateurkampf am Ende deutlich den Sprung ins Finale. Nach den Olympischen Spielen will er zu den Profis wechseln.
"Ich habe drei Runde versucht, ihn zu stellen. Das hat zu selten geklappt. Aber ich habe bis zum Ende mein Bestes gegeben, bin nach vorne marsschiert und habe keinen Respekt gezeigt", erklärte der sichtlich aufgeräumte Tiafack im Anschluss. Die Atmosphäre im Stadion habe ihn noch einmal zusätzlich gepusht: "Geil. Ich liebe so etwas. Ich glaube, ich bin genau dafür gemacht. Ich bin reingegangen mit Freude."
Den Kampf um Gold bestreiten nun aber Jalolov und der Spanier Ayoub Ghadfa. Der schlug im anderen Halbfinale den französischen Lokalmatadoren Djamili-Dini Aboudou Moindze ebenfalls deutlich mit 5:0.