Steins, Johansson, Makuc "Players to watch" für die Handball-WM 2023
Abseits der großen Superstars gibt es einige spannende Spieler, die im Turnier für Aufsehen sorgen könnten: drei "Players to watch" für die Handball-WM 2023.
Luc Steins - Niederlande (27 Jahre, Rückraum Mitte)
Wer sich auf die Suche nach tollen Szenen vom niederländischen Spielmacher Luc Steins begibt, wird im World Wide Web fündig. In einem YouTube-Video über den 27-Jährigen wird er im Titel "Sonic" genannt. Wie der Igel aus dem bekannten Videospiel, der vor allem eins ist: Unglaublich schnell. Das ist Luc Steins nämlich definitiv auch. Dass Sonic im Videospiel Münzen sammelt und Steins ausgerechnet bei Paris Saint-Germain unter Vertrag steht - geschenkt.
Keine Lücke zu klein
Schon bei den Europameisterschaften 2020 und 2022 war der Niederländer einer der Lichtblicke des Turniers, wurde 2022 auch ins Allstar-Team gewählt und ist im Starensemble Paris in der französischen Liga einer der prägenden Akteure. Mit "nur" 1,73 Meter Körpergröße gehört Steins als Spielmacher zu einer immer seltener gewordenen Spezies im Welthandball, in dem auch auf der Mitteposition im Gegensatz zu früheren Tagen fast nur groß gewachsene Spieler zum Einsatz kommen.
Durch seine Schnelligkeit, seine Übersicht und seinen starken Abschluss ist der Niederländer aber keineswegs weniger torgefährlich als größere Kollegen anderer Nationen und nutzt selbst kleinste Lücken im gegnerischen Defensivverbund. Als potenzieller Hauptrundengegner dürfte Steins auch dem DHB-Team in diesem Turnier noch begegnen. Bei der EM 2020 gelangen ihm sechs Treffer gegen die deutsche Auswahl.
Eric Johansson - Schweden (22 Jahre, linker Rückraum)
Insgesamt acht Tore gelangen Eric Johansson bei der Europameisterschaft vor einem Jahr, bei der er mit Schweden am Ende über die Goldmedaille jubeln konnte. Im Halbfinale und Finale stand Johansson nicht im Aufgebot der Schweden, die Hauptrollen spielten andere.
Eric Johansson beim Wurf gegen Deutschland
Nur ein Jahr später könnte das anders aussehen. Johansson wechselte im Sommer zum THW Kiel und startete beim deutschen Rekordmeister direkt voll durch. In nur 13 Saisonspielen gelangen ihm 59 Treffer - hätte er bei dieser Quote alle 18 Partien absolviert, wäre er bester Torschütze des THW. So liegt er immer noch teamintern auf Rang vier.
Ein Mann für die "leichten Tore"
Dass Johanssons Rolle in diesem Turnier eine andere sein wird, gilt als sicher. Der knapp zwei Meter große Blondschopf ist unfassbar torgefährlich und vor allem in der Lage, auch aus großer Distanz aus dem Rückraum sogenannte "leichte Tore" zu erzielen. Ein Attribut, das gegen die besten Defensivreihen der Welt unbedingt gebraucht wird. Auch, um Schwedens Topspieler Jim Gottfridsson zu entlasten. In der Wurfkategorie "Rückraum fern", die die Handball-Bundesliga führt, liegt Johansson mit einer Trefferquote von 68 Prozent einsam an der Spitze unter den Spielern, die mindestens 20 dieser Treffer erzielt haben.
Weil sich zudem Johanssons Landsmann Karl Wallinius, der seit dieser Saison auch in Kiel sein Teamkollege ist, vor dem Turnier verletzt hat und nicht im Aufgebot stehen wird, macht Johanssons Rolle in der schwedischen Auswahl noch wichtiger.
Domen Makuc - Slowenien (22 Jahre, Rückraum Mitte)
Wenn Domen Makuc, gut zu erkennen an seinen "Wadenwärmern" unter der kurzen Trikothose, für den FC Barcelona am Ball ist, wird es explosiv. Der junge Spielmacher kann in seinen Bewegungen nämlich förmlich "explodieren" und aus einem blitzschnellen ersten Schritt hochsteigen oder durch die gegnerische Abwehr fliegen. Makuc bringt dazu auch den entsprechenden "Zug" im Arm mit und hat auch in seinen ersten Jahren in Barcelona gezeigt, dass ihm das Zusammenspiel mit seinen Kreisläufern immer besser gelingt.
Der slowenische Handballer Domen Makuc in Aktion
Eigentlich sollte seine Rolle im Nationalteam langsam wachsen, weil die Slowenen aber in Miha Zarabec vom THW Kiel verletzungsbedingt auf einen Schlüsselspieler verzichten müssen, könnte Makuc somit schon jetzt eine größere Rolle zukommen, als eigentlich geplant war.