Verletzungspech vor Endrunde Handball-WM ohne Heymann und Kohlbacher
Deutschlands Handballer müssen bei der Weltmeisterschaft auf zwei Olympia-Helden verzichten. Rückraumspieler Sebastian Heymann und Kreisläufer Jannik Kohlbacher fallen für die Endrunde vom 14. Januar bis 2. Februar in Dänemark, Kroatien und Norwegen verletzt aus.
Heymann hat seine WM-Teilnahme wegen einer schweren Fußprellung abgesagt. Kohlbacher muss aufgrund einer Ellenbogenverletzung passen und sogar operiert werden. Für das Duo vom Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen nominierte Bundestrainer Alfred Gislason Tim Zechel vom deutschen Meister SC Magdeburg für den Kreis und Lukas Stutzke (TSV Hannover-Burgdorf) für den Rückraum nach.
Zwei Testspiele in der WM-Vorbereitung
"Die kurzfristigen Änderungen im Aufgebot haben uns auch über die Feiertage beschäftigt, aber wir haben uns auch unabhängig davon zielgerichtet zu vielen Details ausgetauscht. Ich spüre bei allen eine wachsende Vorfreude aufs Wiedersehen und die Weltmeisterschaft", sagte Nationalmannschaftsmanager Benjamin Chatton.
Auch Gislason gerät nicht in Panik: "Ich freue mich sehr, jetzt wieder eine längere Zeit mit der Mannschaft zu verbringen", sagte er.
Am Freitag zieht Gislason seinen 19-köpfigen WM-Kader in Hamburg zur Turniervorbereitung zusammen. Auf dem Programm stehen auch zwei Test-Länderspiele gegen Brasilien am 9. und 11. Januar. Bei der WM trifft die DHB-Auswahl in der Vorrunde auf Polen, die Schweiz und Tschechien.
Kleine Auszeit soll helfen
Bis es richtig ernst wird, sollen die Abläufe aus dem erfolgreichen Vorjahr wieder sitzen. "Das Gute ist, dass wir den Kern der Mannschaft seit etwa zwei Jahren zusammenhaben. Das hilft uns beim Einstieg in die Turnier-Vorbereitung enorm. Wir müssen nicht von null anfangen", sagte Gislason.
Wie der Bundestrainer konnten auch die Spieler über den Jahreswechsel ein paar Tage durchschnaufen und abschalten. "Klar hätten wir sagen können, wir machen noch etwas zwei Tage vor Neujahr und fangen schon wieder zwei Tage danach an. Aber das wäre kontraproduktiv gewesen. Wir wollten den Spielern etwas mehr Luft lassen", sagte Gislason und äußerte die Hoffnung: "Ich denke, die kleine Pause hat den Spielern gutgetan."
Einige Sorgenkinder im Team
Wenn die Mannschaft in der Hansestadt eintrifft, ist es mit der Ruhe vorbei. "Wir müssen alles durchgehen. Abwehr, Angriff, Zusammenarbeit mit den Torhütern und so weiter", beschrieb Gislason das straffe Programm. Dabei muss der erfahrene Trainer die individuelle Belastung gut steuern, denn: "Es gibt den einen oder anderen Spieler, der aus einer Verletzung kommt und noch nicht 100 Prozent fit ist."
Das gilt vor allem für die Rückraumspieler Julian Köster und Christoph Steinert. "Bei Julian wird es ein bisschen dauern, bis er sein Top-Niveau wieder hat. Und Christoph hat nach seinem Handbruch noch gar nicht wieder gespielt", sagte Gislason.