Szene Katar
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Homophobe Äußerungen des WM-Botschafters Diese WM in Katar ist genau, was die FIFA wollte

Stand: 08.11.2022 14:25 Uhr

Der WM-Botschafter Katars sorgt mit homophoben Äußerungen für Schlagzeilen. Dabei gibt er nur die offizielle Linie des Staates wieder. Die FIFA kümmert das nicht - im Gegenteil.

Khalid Salman ist nicht irgendwer. Er ist offizieller WM-Botschafter des katarischen Organisationskomitees. "Ich repräsentiere Katar seit vielen Jahren und Botschafter zu sein, das erfüllt mich mit Stolz", wird der ehemalige katarische Fußball-Nationalspieler auf der Internetseite des Organisationskomitees zitiert.

Queere Menschen leben in Katar in Angst

Jetzt hat Salman in einem Interview im Rahmen der ZDF-Dokumentation "Geheimsache Katar" Homosexualität als "geistigen Schaden" bezeichnet. Und damit weltweit für Schlagzeilen gesorgt.

Dabei folgt er mit seiner Aussage lediglich der homophoben Gesetzgebung im WM-Gastgeberland. Es ist und war allen bekannt, dass gleichgeschlechtliche Beziehungen in Katar mit bis zu sieben Jahren Gefängnis bestraft werden. Queere Menschen leben in Katar in ständiger Angst.

Ende Oktober berichtete die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch über willkürliche Verhaftungen und Misshandlungen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Personen in Katar. Die Gefahr für LGBTQ-Menschen in dem Land ist real. Die Aussage von Salman bestätigt das wieder einmal.

Infantino hat genug von der Kritik

Und die FIFA? In der vergangenen Woche schrieb FIFA-Präsident Gianni Infantino einen Brief an alle 32 WM-Teilnehmer. Er hat genug von der jahrelangen Kritik an Katar. "Konzentrieren wir uns auf den Fußball", schrieb Infantino, der mittlerweile im Emirat wohnt, unter anderem. Seit Monaten ruft der FIFA-Präsident ohnehin die kommende WM als "beste WM aller Zeiten" aus.

Dieses Turnier mit all seinen Begleitumständen ist beschämend, aber es ist genau das, was die FIFA wollte.