Nullnummer gegen Stuttgart Leverkusen reicht Dauer-Power nicht zum Sieg
Der Meister kommt in der Fußball-Bundesliga nicht richtig auf Touren. Trotz Überlegenheit reicht es im Topspiel gegen den VfB Stuttgart nicht zum Sieg. Zum Auftakt des 9. Spieltags trennten sich Titelverteidiger und Vize-Meister 0:0.
"Was das Ergebnis anbelangt, sind wir enttäuscht", stellte Leverkusens Granit Xhaka im Sportschau-Gespräch fest. "Vom Spielerischen her war es nämlich die beste Leistung der Saison". Kein Sieg also, aber immerhin scheint Bayer ein Problem in den Griff zu bekommen. Denn Leverkusen blieb erstmals in dieser Bundesliga-Saison ohne Gegentor und hielt nach dem 3:0 im DFB-Pokal gegen die SV Elversberg sogar zum zweiten Mal in Folge defensiv die Null.
Dafür stand aber auch auf der anderen Seite des Spielfelds erstmals in der Spielzeit 2024/25 trotz 18:5 Torschüssen die Null, weshalb auch Leverkusens Robert Andrich gegenüber der Sportschau "zwiegespalten (war), was das Ergebnis angeht." Jeremie Frimpong (32.) netzte in der ersten Halbzeit zwar eine Boniface-Vorlage ein. Der Nigerianer hatte allerdings vorher im Abseits gestanden.
Bei nun 16 Punkten könnte der Rückstand des deutschen Meisters auf die führenden Teams Bayern München und RB Leipzig (beide 20 Punkte) am Wochenende weiter anwachsen. Stuttgart, das ebenfalls erstmals in dieser Saison ohne Gegentor blieb, hat 13 Zähler auf dem Konto. "Wir können sehr, sehr froh sein und damit Leben, dass wir heute unentschieden gespielt haben", meinte Stuttgarts Schlussmann Alexander Nübel, der mit fünf Paraden maßgeblichen Anteil am Punktgewinn hatte, am Sportschau-Mikrofon. Nübels Leistung strich auch VfB-Trainer Sebastian Hoeneß heraus: "Wir können uns ins besondere bei Alex bedanken, der eine Top-Partie gemacht hat, aber wir waren ganz sicher nicht die bessere Mannschaft heute. Das war Leverkusen."
Tapsoba köpft auf die Latte
Das Team von Bayer-Trainer Xabi Alonso lieferte eine absolut dominante Partie. Leverkusen setzte die Gäste dauerhaft unter Druck, eroberte Bälle, spielte gut strukturiert und schnell nach vorne. So ergaben sich nach einer kurzen Anlaufphase die ersten Möglichkeiten. Frimpong (12.) und Alex Grimaldo (14.) scheiterten jeweils an VfB-Schlussmann Nübel. Kurz vor der Pause köpfte Verteidiger Edmond Tapsoba (43.) auf die Latte.
In der Nachspielzeit köpfte Victor Boniface (45.+2) Nübel auf der Linie an. Stuttgart, das bereits nach vier Minuten Nationalspieler Jamie Leweling mit einer Oberschenkel-Verletzung auswechseln musste, fand in den ersten 45 Minuten bei 0:9 Torschüssen offensiv überhaupt nicht statt.
Boniface scheitert an Pfosten und Nübel
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit ging es zunächst so weiter. Florian Wirtz schickte mit einem feinen Pass Boniface über halbrechts Richtung Tor. Der Bayer-Stürmer traf aber nur den Pfosten (53.). Stuttgart befreite sich danach etwas und nach 56 Minuten war es soweit: Enzo Millot gab im Strafraum den ersten Torschussversuch ab - wurde aber geblockt.
Leverkusen zollte dem Dauerdruck etwas Tribut und Stuttgart kam etwas besser in die Partie. Die gefährlicheren Szenen hatte aber weiter der deutsche Meister. So köpfte der durchgelaufene Frimpong eine feine Wirtz-Hereingabe aus dem Halbfeld aus fünf Metern knapp neben das Tor (63.) und ein Boniface-Solo (73.) von der Mittellinie entschärfte der top aufgelegte Nübel ganz stark im Eins-gegen-Eins.
Führich prüft Hradecky in der Schlussphase
Da auch Bayer-Torwart Lukas Hradecky die größte VfB-Chance durch einen Schuss des eingewechselten Chris Führich (81.) von halblinks vereitelte, endete eine rassige Partie mit einem vorher nicht für möglich gehaltenen torlosen Ergebnis.
Für beide Teams geht es unter der Woche in der Champions League weiter. Leverkusen tritt am Dienstag (05.11.2024, 21 Uhr) beim FC Liverpool an, Stuttgart hat am folgenden Tag Atalanta Bergamo zu Gast (21 Uhr). Am 10. Bundesliga-Spieltag reist die Werkself dann zum VfL Bochum (Samstag, 15.30 Uhr). Der VfB Stuttgart empfängt am Sonntag (17.30 Uhr) Eintracht Frankfurt zum nächsten Topspiel.