Sehenswerte Treffer Nach frühem Gegentor - Gladbach beißt sich in Aue durch
Trotz eines frühen Schocks hat sich Borussia Mönchengladbach bei Drittligist Erzgebirge Aue durchgesetzt und die 2. Runde im DFB-Pokal erreicht. Die Tore waren sehenswert.
Beim 3:1 (1:1)-Sieg des Favoriten hatte zunächst Mika Clausen Aue in Führung gebracht (8. Minute), dann drehten Franck Honorat (35.), Luca Netz (52.) und Alassane Plea (70.) die Partie. Dazu scheiterte Julian Weigl in der Nachspielzeit der ersten Hälfte noch mit einem Strafstoß an Martin Männel.
"Wir wussten was Aue für Stärken hat. Sie haben eine sehr gute spielerische Linie - das haben wir in den ersten 15 Minuten gespürt. Danach haben wir immer mehr die Überhand gewonnen und sind nach 90 Minuten der verdiente Sieger", sagte Gladbachs Coach Gerado Seoane am Sportschau-Mikro.
Aue zunächst besser im Rhythmus
Dass Aue bereits zwei Pflichtspiele absolviert und jeweils gewonnen hatte (2:0 in Osnabrück und 2:1 gegen Hannover 96 II) und Gladbach nach einer schlimmen vergangenen Saison auf der Suche nach Orientierung ist, war von Beginn an deutlich zu sehen. Die Erzgebirgler kamen schell in ihren Rhythmus, spielten aggressiv und zielgerichtet, der Bundesligist hingegen schleppend und umständlich.
Auch die Zweikämpfe gingen in dieser Phase klar an die Gastgeber, in der 8. Minute setzten sich Borys Tashchy und Kilian Jakob mühelos im Mittelfeld durch, nach Jakobs Flanke stand auch niemand bei Mika Clausen, der volley zum verdienten 1:0 vollstreckte.
Gladbach-Glück bei Scally-Handspiel
Auch danach suchten die Borussen ihre Linie und hatten Glück, dass Schiedsrichter Florian Badstübner nach einem Handspiel von Joe Scally (14.) nicht auf Elfmeter für Aue entschied - einen VAR gibt es in der ersten Runde nicht. Erst danach wendete sich das Blatt.
Gladbach griff nun früher an und übernahm die Herrschaft über das Mittelfeld, Aue zog sich weit zurück und lauerte nur noch auf Konter. Ein Kopfball von Tim Kleindienst knapp über das Tor war die erste Warnung an den Drittligisten (15.). Dann parierte der "ewige" Männel (seit 16 Jahren im Verein) stark gegen Ko Itakura (30.), Rocco Reitz verzog den Nachschuss. Zwei Minuten später wurde Kevin Stöger geblockt, dann zahlte sich der Dauerdruck des VfL aber aus.
Honorat trifft per Fallrückzieher - Weigl scheitert an Männel
Nach einem Fehlversuch von Plea blieb auch Honorat zunächst hängen, den Abpraller beförderte er dann aber sehenswert per Fallrückzieher ins linke Eck (35.). Aue kam auch in der Folgezeit kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus, doch erneut Honorat (38.) und Joe Scally nach einem Sololauf (41.) verpassten die Führung. Die hätte dann in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit spätestens Julian Weigl besorgen müssen, doch seinen Elfmeter (Tim Hoffmann hatte Plea leicht geschubst) boxte Männel aus dem linken Eck.
Im zweiten Durchgang waren die Kräfteverhältnisse von Beginn an eindeutig. Gladbach hielt den Druck hoch, Aue hatte bis auf einen gefährlichen Schrägschuss von Marvin Stefaniak, den Marcel Bär im Zentrum knapp verfehlte, und einen Jakob-Freistoß kurz vor dem Abpfiff keine echte Chance mehr.
Netz und Plea machen alles klar
Die Borussen, angetrieben von Sturm-Neuzugang Tim Kleindienst, legten sich die Erzgebirgler nun zurecht. Kevin Stöger scheiterte in der 50. Minute noch am Pfosten, zwei Minuten später jagte Netz die Kugel per Vollspann zum 2:1 in den rechten Winkel.
Nach einer überlegt vorgetragenen Kombination über Rocco Reitz machte Plea in der 70. Minute schließlich per Flachschuss alles klar. In der Folgezeit hätten Kleindienst, Stöger und der eingewechselte Manu Koné, der mit Frankreich Olympia-Silber geholt hat, den Vorsprung sogar noch ausbauen können.