Champions League gegen Paris Warum Neymars Ausfall für die Bayern kein Vorteil ist
Paris Saint-Germain muss im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League beim FC Bayern München ohne Neymar die 0:1-Niederlage aus dem Hinspiel aufholen. Für die Bayern muss das kein Vorteil sein.
Der 31-Jährige wird an den Bändern des rechten Knöchels operiert und fehlt drei bis vier Monate. Für Trainer Christophe Galtier ist das ein Problem.
"Er ist einer der besten Spieler. Sein Ausfall ist ein großer Nachteil für uns", erklärte der Coach. Das muss er wohl vor dem Rückspiel (Heute, ab 21 Uhr live in der Radio-Reportage bei sportschau.de) so sagen.
Neymar - oft nur Mitläufer und Randfigur
Bei näherem Hinschauen ist der Ausfall des brasilianischen Superstars für die Bayern kein Vorteil - im Gegenteil. Klar, ist Neymar fit und gesund, dann muss er spielen.
Für einen Platz auf der Bank verdient er zu viel Geld, das würden die katarischen Eigentümer und auch die Fans des französischen Hauptstadtklubs nicht verstehen. Und manchmal zeigt er sie ja auch, diese genialen Momente an seinen guten Tagen.
Doch in den großen Spielen der Champions League war Neymar oftmals nur Mitläufer und Randfigur. So hat er in dieser Saison in 29 Pflichtspielen für PSG 18 Tore gemacht und 17 weitere aufgelegt - aber fast nur in Liga und Pokal. In der Champions League kommt er nur auf zwei Treffer.
Und die hat er in der Gruppenphase nicht etwa gegen die Topklubs Juventus Turin und Benfica Lissabon gemacht, sondern gegen Maccabi Haifa. Auch in den K.o.-Duellen der vergangenen Jahre war Neymar immer weit davon entfernt, ein Spiel allein zu entscheiden oder den Unterschied zu machen.
Schon das Hinspiel lief fast komplett an Neymar vorbei
Auch das Hinspiel gegen die Bayern lief fast komplett an Neymar vorbei. Seine Freistöße waren schwach, seine Flanken waren harmlos, er hatte kaum einmal einen Abschluss - geschweige denn eine gute Torchance.
So hält sich auch bei den Bayern der Jubel über Neymars Ausfall in Grenzen. In der Interviews vor dem Spiel war vom Brasilianer nicht die Rede.
Bayerns Müller: "Mbappé ist eine absolute Gefahr"
Thomas Müller hat vor allem Lionel Messi und Kylian Mbappé auf dem Schirm. "Es ist eine einzigartige Situation, die frisch gekürten Plätze eins und zwei der Weltfußballer-Wahl im Angriff zu haben", sagte der Routinier.
Mbappé ist aus Müllers Sicht der "X-Faktor" im PSG-Spiel: "Er ist eine absolute Gefahr, vielleicht aktuell der Unterschiedsspieler schlechthin".
Das wurde auch im Hinspiel klar. Da kam Paris erst in Fahrt, als der pfeilschnelle Franzose, der damals noch angeschlagen war, in der 57. Minute eingewechselt wurde, die Partie an sich riss und zu einer ständigen Bedrohung für die Bayern-Abwehr wurde. Neymar wurde da noch mehr zur Nebenfigur.
"Wir sind fest entschlossen"
Seit dem Hinspiel hat Mbappé in drei Spielen fünf Tore erzielt und ist jetzt auch mit 201 Treffern der alleinige Rekordtorschütze des Klubs. "Wir fahren nach München, um uns für die nächste Runde zu qualifizieren", kündigte er an: "Wir sind fest entschlossen, wir haben wieder Selbstvertrauen gewonnen."
Dabei erinnert er sich wohl gerne an seinen bisher letzten Auftritt in München. Beim 3:2-Sieg vor zwei Jahren traf er doppelt, und die Bayern schieden im Viertelfinale aus.
Kongeniales Duo mit Messi
Auch Weltmeister Lionel Messi ist guter Dinge. Er geht von einem "sehr engen und schwierigen Spiel" aus: "Aber ich denke, wir sind gut vorbereitet und in der Lage, das Ganze zu drehen."
In den beiden jüngsten Ligaspielen in Marseille (3:0) und Nantes (4:2) harmonisierte der Argentinier prächtig mit Mbappé - und das auch schon ohne Neymar.
Galtier ist gut beraten, anstelle des Brasilianers einfach einen weiteren Defensivmann zur Absicherung des kongenialen Duos zu stellen. Das dürfte die Bayern vor Probleme stellen, die Neymar ihnen wohl nicht bereiten könnte. .