
Bremen kommt nur einmal zurück Überragender Pléa führt Gladbach zu nächstem Auswärtssieg
Alassane Pléa hat Borussia Mönchengladbach mit seinem Dreierpack am Samstag zum Sieg bei Werder Bremen verholfen. In einer unterhaltsamen Partie in der Fußball-Bundesliga glichen die Bremer zwischenzeitlich ein 0:2 aus, mussten sich letztlich aber mit 2:4 geschlagen geben.
Pléas drei Tore (7., 28. und 47. Spielminute) ebneten den Weg zum vierten Gladbacher Auswärtssieg in Folge, Tim Kleindienst sorgte in der Schlussphase für den 4:2-Endstand (81.). Romano Schmid und André Silva hatten Werder mit ihren Toren kurz vor dem Pausenpfiff zum 2:2 herangebracht.
Neben Pléa verdiente sich auch Robin Hack Bestnoten, der zwei Pléa-Tore direkt vorbereitete, den Elfmeter zum Führungstor herausholte und auch beim vierten Gladbacher Tor seine Füße im Spiel hatte.
Gladbachs Seoane lobt Effizienz, Bremens Werner kritisiert Defensivverhalten
Die "Fohlen" erhalten sich mit dem erneuten Auswärts-Dreier im Rennen um die Europapokal-Plätze alle Chancen. "Wir waren sehr klar in unserem Spiel, mit einem guten Defensiv-Auftritt", freute sich Gladbachs Trainer Gerardo Seoane im Sportschau-Interview. "Wir hatten vor der Halbzeit schwierige zehn Minuten. In der zweiten Halbzeit sind wir auf unsere Linie gekommen und haben - auch durch unsere Effizienz - einen schönen Sieg heimfahren können."
"Wir stellen mit einer guten Moral und richtig Qualität auf 2:2", sagte Werder-Trainer Ole Werner nach dem Spiel. "Wenn man das Spiel zusammenfassen will, muss man aber sagen, dass wir es dem Gegner zu einfach gemacht haben, zu schlecht verteidigt haben. Von der Chancen-Qualität her waren wir heute aber nicht die schlechtere Mannschaft." Werder bleibt mit 33 Punkten im Tabellen-Mittelfeld.
Gladbachs Pléa früh treffsicher
Die Anfangsphase gehörte den Gladbachern. Bevor das Spiel so richtig begonnen hatte, zeigte Schiedsrichter Timo Gerach erstmals auf den Punkt. Milos Veljkovic hatte sich gegen Gladbachs Robin Hack nicht gut angestellt und den Gladbacher mit einem Treffer am Fuß zu Fall gebracht. Pléa nahm sich der Sache an und verwandelte sicher.
Und Gladbach blieb dran: Die "Fohlen" waren das spielbestimmende Team, Werder fand kaum rein. Nach einem sauber ausgespielten Konter war es erneut Pléa, der eine Flanke von Hack volley aufs Tor schoss. Torwart Michael Zetterer kam an den Ball, konnte den Einschlag aber nicht verhindern - 0:2 aus Werder-Sicht.
Direktes Freistoßtor von Bremens Schmid
Doch die Bremer wehrten sich. Romano Schmid gelang per direktem Freistoß der Anschlusstreffer, nachdem Gladbachs Torwart Jonas Omlin seine Mauer nicht optimal positioniert hatte (39.). Justin Njinmah vergab in der rasanten Schlussphase der ersten Hälfte die große Ausgleichschance, aber Werder blieb dran, machte am Ende des ersten Durchgangs, angetrieben vom angezündeten Weserstadion, viel Druck.
In der Nachspielzeit ging Issa Kaboré im Zweikampf mit Gladbachs Lukas Ullrich etwas zu energisch zu Werke, nach VAR-Intervention gab Gerach den zweiten Strafstoß der Partie. Silva verwandelte mittig und halbhoch zum 2:2, das Comeback war perfekt.
Hack und Pléa liefern erneut
Wer nun Werderaner erwartete, die mit Rückenwind auf die Führung drängten, wurde enttäuscht. Vielmehr kombinierten die Gladbacher sehenswert, Hack spielte Pléa per One-Touch-Steckpass frei - und der Franzose blieb vor Zetterer cool, traf aus zwölf Metern per Flachschuss zum Dritten.
Wieder war Bremen gefordert, wieder lieferte die Werner-Elf. Jens Stage scheiterte mit seinem Kopfball an der Latte (62.), Schmid (62.) und Bittencourt (79.) zielten aus der Distanz etwas zu hoch. Die Gastgeber kontrollierten jetzt die Partie und liefen an, Hochkaräter sprangen aber nicht heraus.
Stattdessen schlug erneut Gladbach zu - wieder waren Hack und Pléa involviert. Nach Hacks Anspiel gab Pléa vom linken Strafraumeck gefühlvoll an die Fünferkante, wo Kleindienst den Ball zur Entscheidung ins Tor spitzelte. Für den Nationalspieler endete der Tag trotzdem ungünstig: Nach einem unnötigen Foul in der Nachspielzeit sah Kleindienst Gelb-Rot. Mit der Entscheidung war er alles andere als einverstanden, doch auch für ihn waren die drei Punkte am Ende entscheidend: "Man kann nicht alles haben, am Ende ist es wichtig, dass wir die hier heute weggehauen haben."
Bremen in Kiel, Gladbach gegen Leipzig
Ein weiterer Wermutstropfen aufseiten der Gladbacher: Torwart Omlin musste angeschlagen ausgewechselt werden, für ihn kam Nachwuchs-Keeper Tiago Cardoso (71.). Eine Diagnose steht bei Omlin noch aus.
Bremen ist in Kiel zu Gast (29.03.,15.30 Uhr). Gleichzeitig spielt Gladbach zu Hause gegen RB Leipzig.