Jonathan Burkardt (FSV Mainz 05) gegen Kiliann Sildillia (SC Freiburg)

Duell der Champions-League-Anwärter Mainz rettet in Unterzahl Remis gegen Freiburg

Stand: 15.03.2025 21:10 Uhr

Der 1. FSV Mainz 05 und der SC Freiburg haben sich am 26. Spieltag der Fußball-Bundesliga in einer intensiven Partie 2:2 (1:0) am Samstagnachmittag getrennt und mischen damit beide im Kampf ums internationale Geschäft weiter mit.

Mainz-Topscorer Jonathan Burkardt brachte die Rheinhessen vor 33.305 Zuschauern in der Mainzer Arena in Führung (34. Minute) - und beendete mit seinem 15. Saisontor die Zu-Null-Serie von SC-Torhüter Noah Atubolu.

Mainz-Verteidiger Dominik Kohr sah noch vor der Halbzeitpause die Rote Karte (44.). In der zweiten Halbzeit glich Michael Gregoritsch zunächst aus (58.), bevor Andreas Hanche-Olsen die erneute Mainzer Führung besorgte (74.). Der eingewechselte Lukas Kübler traf für Freiburg zum 2:2-Endstand (79.).

Burkhardt: "Ergebnis ist okay"

Sportschau

"Wenn man das Spiel anschaut, ist das Ergebnis okay", bilanzierte der Mainzer Topstürmer Burkardt nach dem Spiel im Sportschau-Interview. "Wir haben über eine Halbzeit in Unterzahl gespielt. Trotzdem ist auch ein weinendes Auge dabei, wenn du relativ spät mit 2:1 in Unterzahl in Führung gehst. Dann möchtest du es auch über die Zeit retten." Ein ähnliches Gefühl herrschte bei Freiburg-Coach Julian Schuster vor: "Wir sind enttäuscht, weil wir eine sehr gute Leistung gezeigt haben und mehr Chancen hatten. Da willst du natürlich mehr mitnehmen."

Mainz zum 120. Geburtstag in Sondertrikot

"Der Druck liegt auf Freiburg", hatte Mainz-Trainer Bo Henriksen vor dem Spiel gesagt - und sah gegenüber dem 3:1-Sieg in Gladbach keinen Grund, personelle Wechsel vorzunehmen. Aber auch sein Gegenüber Schuster wechselte nach zuletzt sechs ungeschlagenen Partien nur einmal und schickte Vincenzo Grifo für Eren Dinkci von Beginn an aufs Feld.

Der FSV feiert an diesem Wochenende seinen 120. Geburtstag, weswegen die Gastgeber nicht nur in einem Sondertrikot in Retro-Design aufliefen, sondern es in der Mainzer Arena auch eine beachtliche Choreo der FSV-Fans gab. Und das goldene Konfetti hatte kurz nach dem Anpfiff noch nicht komplett den Rasen erreicht, da musste Schiedsrichter Benjamin Brand bereits das erste Mal eingreifen: Junior Adamu trat Nationalelf-Rückkehrer Nadiem Amiri von hinten auf das Sprunggelenk und sah die frühe Gelbe Karte.

Burkardt beendet Atubolu-Serie

Nach diesem ersten Ausrufezeichen waren beide Teams zunächst auf Spielkontrolle bedacht, mit dem ersten gefährlichen Torabschluss durch die Freiburger: Der Schuss von SC-Kapitän Christian Günter aus 14 Metern ging nur knapp über die Latte (7.). Die Gastgeber ließen sich vom mutigen Beginn des Tabellenfünften nicht aus der Ruhe bringen und versuchten, geduldig ihr Spiel aufzubauen. Jedoch bot die stabile SC-Defensive wenig Räume zur Entfaltung. Der erste 05-Abschluss konnte nach 23 Minuten notiert werden, der Schuss von Anthony Caci brachte aber nichts ein.

Elf Minuten später jubelten dann aber die Gastgeber: Caci setzte sich auf der rechten Seite durch und flankte scharf in den Fünfmeterraum, wo sich Burkardt an den zwei SC-Innenverteidigern vorbeigeschlichen hatte und freistehend an Atubolu vorbei einschob. Erstmals nach 609 Minuten hatte Atubolu wieder ein Bundesliga-Gegentor kassiert. Die bisherige Freiburger Bestmarke von Richard Golz hatte er zuvor schon übertroffen, für den Bundesliga-Rekord (884 Minuten) reichte es aber nicht.

Platzverweis für Dominik Kohr

Aber damit war die erste Halbzeit noch nicht vorbei. Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff konterten die Freiburger gegen weit aufgerückte Mainzer. Lucas Höler wurde von Adamu bedient, stürmte auf das 05-Tor zu und konnte von Dominik Kohr nur durch ein Zupfen an der Schulter gestoppt werden. Schiedsrichter Brand entschied erst auf Elfmeter und Gelbe Karte für Kohr. Nach Überprüfung durch den VAR revidierte er aber seine Meinung, da das Foul knapp außerhalb des Strafraums passiert war. Statt Gelb und Strafstoß sah Kohr die Rote Karte, Mainz damit in Unterzahl. Den anschließenden Freistoß durch Grifo aus halblinker Position lenkte FSV-Torhüter Robin Zentner über die Latte. Es war die letzte Aktion in einer sehr unterhaltsamen ersten Hälfte.

Gregortisch gleicht für Freiburg aus

FSV-Trainer Henriksen reagierte zur zweiten Hälfte und brachte für den bereits gelbverwarnten Phillipp Mwene mit Andreas Hanche-Olsen einen neuen Verteidiger. Auf Freiburger Seite kam Michael Gregoritsch für den schwachen Adamu. In den ersten dreizehn Minuten nach Wiederbeginn rannte sich die neu formierte SC-Offensive im Mainzer Abwehrbollwerk fest, dann aber war der eingewechselte Mittelstürmer Gregoritsch zur Stelle und köpfte eine Halbfeldflanke von Günter zum verdienten 1:1 ein (58.).

Sportschau

Freiburg war nach dem Ausgleich das deutlich bessere Team. Zwischen FSV-Torhüter Zentner und SC-Offensivmann Höler entwickelte sich eine Art Privatduell, denn zweimal verhinderte Zentner mit klasse Paraden Hölers drittes Saisontor (62., 64.).

Joker Hanche-Olsen und Kübler stechen

Die Mainzer ließen sich trotz der personellen Unterzahl und der Freiburger Drangphase nicht beirren, das Selbstvertrauen nach vier siegreichen Spielen in Serie war ihnen anzusehen. Und die Gastgeber belohnten sich für ihr mutiges Auftreten: Atubolu klärte eine Flanke nicht sauber, so dass Caci an den Fünfer flankte, von wo Hanche-Olsen platziert den Ball zum 2:1 für Mainz einschob.

Die umjubelte Mainzer Führung hielt aber nur kurz. Der erst drei Minuten zuvor eingewechselte Kübler wurde von Ritsu Doan, der bis zur Grundlinie marschierte, bedient und traf zum erneuten Ausgleich für die Breisgauer (79.). Die Gäste hatten den zweiten Rückstand im Spiel aufgeholt. In der Schlussphase waren sie näher dran an einem weiteren Treffer, konnten ihre Überzahl an Torschüssen aber nicht noch in einen Sieg verwandeln. So blieb es beim 2:2-Unentschieden.

Durch die aus Mainzer Sicht etwas glückliche Punkteteilung bleiben die 05er mit nun 45 Zählern Tabellendritter, können am Sonntag aber noch von Eintracht Frankfurt verdrängt werden. Freiburg steht mit 42 Punkten auf Platz sechs und ist seit sieben Bundesliga-Partien ungeschlagen.

Freiburg gegen Berlin, Mainz nach Dortmund

Nach der Länderspielpause empfangen die Freiburger Union Berlin (Sonntag, 30.03., 15:30 Uhr). Mainz reist zum Abschluss des 27. Spieltags (Sonntag, 30.03., 17:30 Uhr) zum Champions-League-Viertelfinalisten Borussia Dortmund.