Cedric Zesiger jubelt nach einem Treffer des FC Augsburg

Zweiter Auswärtssieg in Folge Effiziente Augsburger überraschen auch Werder Bremen

Stand: 19.01.2025 20:21 Uhr

Erst der Sieg bei Union Berlin, im späten Sonntagsmatch des 18. Spieltags der nächste Dreier bei Werder Bremen. Nach einer seriösen Abwehrleistung und gnadenloser Effizienz vor dem gegnerischen Tor gewann der FC Augsburg im Weserstadion mit 2:0 (2:0). Der Sprung auf Rang zwölf der Tabelle (22 Punkte) ist der Lohn. Werder rutschte mit seinen 26 Zählern ab auf Platz neun.

"Wir haben insgesamt verdient gewonnen", befand FCA-Trainer Jess Thorup nach der Partie im Sportschau-Interview. "Wir haben gut und eng verteidigt. Wenn wir so verteidigen und so effizient nach vorne spielen, kommen die Punkte automatisch", so der Coach. Bedient war sein Gegenüber Ole Werner: "Wir spielen ganz nett Fußball, aber das Entscheidende findet in den Strafräumen statt. Und da war Augsburg heute einfach effizienter als wir."

Sportschau
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Werder - plötzlich hinten wackelig

Niederlage in Leipzig (2:4), ärgerliches Unentschieden gegen Heidenheim (3:3) - Werder Bremen ist nicht gut ins Fußballjahr 2025 gestartet. Trainer Ole Werner, der bis zur kurzen Winterpause starke 25 Zähler mit seinen Jungs gesammelt hatte, musste sich plötzlich mit einer viel zu hohen Anzahl von Gegentreffern beschäftigen. In der Partie gegen den FC Augsburg, der mit einem 2:0-Auswärtssieg bei Union Berlin im Gepäck nach Bremen gereist war, ging es also vor allem um eines: stabile Defensive.

Dass man so etwas nicht geschenkt bekommt, musste Werder früh schmerzhaft erfahren: Keine fünf Minuten waren im eiskalten Weserstadion absolviert, da hatte es schon wieder eingeschlagen bei Keeper Michael Zetterer. Mitchell Weiser und Leonardo Bittencourt hatten im Aufbau etwas schlampig gespielt, der Ball ging an Arne Maier verloren. Der spielte gleich tief in die Spitze, wo sich Augsburgs Samuel Essende irgendwie gegen Marco Friedl durchwurschtelte und flach an Zetterer vorbei zum 0:1 einschob (5.).

Werder trifft - aber aus dem Abseits

Gegen Augsburg zurückzuliegen ist kein Spaß - das weiß die Bundesliga-Konkurrenz. Das Team von Coach Jess Thorup spielt defensiv sehr organisiert und vor allem: knallhart. Die Augsburger packen in Zweikämpfen zu, und zwar richtig. Werder hatte fortan ein dickes Brett zu bohren, um gegen den nun tief stehenden Gegner irgendwie zu Torchancen zu kommen.

Helfen können bei derlei Spielverläufen manchmal Standards. So in der 20. Minute, als Marvin Ducksch einen Freistoß scharf ins Zentrum brachte und Anthony Jung die Kugel mit der Fußspitze ins Tor spitzelte. Schade für Werder: Der 33-jährige hatte im Abseits gestanden. Werder hatte aber jetzt einen etwas besseren Rhythmus gefunden - vor allem der quirlige Romano Schmid sorgte für Unruhe in Augsburgs Hintermannschaft.

Ducksch im Fokus - erst im Abseits, dann schauspielernd

Nach einer knappen halben Stunde der nächste Torjubel, der auf den Lippen erstarb: Ducksch hatte nach einem Schmid-Pass FCA-Keeper Finn Dahmen umspielt und die Kugel im Tor untergebracht. Aber auch hier - und diesmal recht deutlich: Abseits.

Wenig später wieder Ducksch im Fokus: Die Augsburger Abwehr unterschätzte einen langen Ball und Ducksch war frei durch, fiel im Laufduell mit dem nachrückenden Kristijan Jakic. Schiri Benjamin Brand zögerte keine Sekunde und zeigte Rot gegen den Augsburger Verteidiger. Um sich vom VAR berichtigen zu lassen. Nach Ansicht der Videobilder sah auch Brand: Ducksch hatte sich allzu willig fallen lassen - der Platzverweis wurde zurückgenommen.

Fehler werden bestraft

Pech für Bremen, das sich wenig später an die eigene Nase fassen musste. Ein Augsburger Angriff über links wurde total unterschätzt. Wieder ging Bittencourt nicht in den Zweikampf und ließ Alexis Claude-Maurice flanken. In der Mitte bedankte sich erneut Essende: Per Kopf erzielte der 26-Jährige Kongolese aus acht Metern das 0:2 (45.). So ging es in die Kabinen, weil Schiri Brand auch nicht reagierte, als Werder kurz vor dem Halbzeitpfiff noch vehement einen Handelfmeter forderte. Elvis Rexhbeçaj hatte den Ball an die Hand bekommen. Nicht genug für Brand.

Grüll an den Pfosten

Werder hatte nicht seinen Glückstag - als Marco Grüll in der 54. Minute den Anschlusstreffer auf dem Fuß hatte, hörte der Österreicher nach seinem 14-Meter-Schuss nur den linken Pfosten scheppern.

Die Partie wurde nun verbissen. Auf zunehmend schlechter werdendem Rasen mühten sich die Bremer immer verzweifelter, fanden gegen das weiter seriös verteidigende Augsburg aber einfach keine Lücken. Die Zeit verstrich, so richtig dicke Torchancen gab's keine mehr. Und Augsburg durfte seinen zweiten Auswärtssieg hintereinander feiern.

Bremen in Dortmund, Augsburg gegen Heidenheim

Bremen ist am 19. Spieltag in Dortmund gefragt (25.01., 15.30 Uhr). Zeitgleich spielt Augsburg zuhause gegen die Mannschaft aus Heidenheim.