Heidenheim in Abstiegsnot St. Pauli verschafft sich Luft im Tabellenkeller
Eines der besten Bundesliga-Bollwerke stand wieder: Der FC St. Pauli hat beim 1. FC Heidenheim einen wichtigen Sieg gefeiert und nach dem 2:0 (1:0) einen kleinen Vorsprung auf die Abstiegsränge.
Dreimal in Folge hatten zuvor Partien mit Beteiligung des Aufsteigers minimalistisch mit 1:0 geendet, allerdings gingen die beiden ersten Pflichtspiele des Jahres 2025 jeweils mit 0:1 verloren gegen Eintracht Frankfurt und beim VfL Bochum. Und auch in Heidenheim sah es lange nach einem 1:0 aus - diesmal aber zugunsten von St. Pauli. Ein verwandelter Foulelfmeter von Johannes Eggestein (25.) war lange Zeit der einzige Treffer, ehe es in der Schlussphase dramatisch wurde.
Krätzigs Fauxpas leitet Heidenheimer Niederlage ein
Verantwortlich für die Gäste-Führung war ein Fehlgriff von Heidenheims Neuzugang Frans Krätzig. Völlig unnötig packte die Leihgabe des FC Bayern München seinem Gegenspieler Manolis Saliakas an die Schulter, was der Grieche prompt nutzte, um zu Boden zu gehen. Sicher kein Vergehen, das zwingend ursächlich für einen Fall wie den des St.-Pauli-Außenverteidigers war, aber auch keins, bei dem ein Elfmeterpfiff vollkommen abwegig war.
Eggestein verwandelte im Anschluss sicher und sorgte damit auch dafür, dass seine Mannschaft an sehr viel Sicherheit gewann. Kurz vorher hatte Budu Zivzivadze die große Gelegenheit, die Gastgeber in Führung zu bringen, der neue Heidenheim-Stürmer (kam vom Karlsruher SC) köpfte aus sechs Metern allerdings deutlich drüber (22.). Zuvor hatte Kevin Müller auf der anderen Seite schon den ersten Treffer von Eggestein nach einem Fernschuss verhindert (16.).
Müller war auch verantwortlich dafür, dass ein Spiel von St. Pauli wieder mit einem einzigen Jubelmoment endete, denn der Heidenheimer Torhüter verhinderte in der 34. Minute mit einer großartigen Rettungstat das 2:0 für die Gäste. Philipp Treu kam nach einer flachen Hereingabe aus kurzer Distanz zum Einsatz, Müllers Reflex war aber noch ein Stück besser als der Schuss des Linksverteidigers.
Heidenheim sorgt erst am Ende für Aufregung
Die zweite Halbzeit wurde für den 33-Jährige lange eine äußerst ereignisarme Angelegenheit, weil St. Pauli fast gar nicht mehr in die Nähe seines Kastens kam. Heidenheim versuchte sich darin, den Gegner unter Druck zu setzen und nochmal zurückzukommen, was der Conference-League-Teilnehmer machte, war allerdings erschreckend harmlos. Erst in der 89. Minute traf Maximilian Breunig zwar noch, allerdings soll vorher eine hauchzarte Abseitsposition von Krätzig vorgelegen haben.
"Die zweite Halbzeit war besser, aber auch noch zu wenig - das gehört auch zur Wahrheit. St. Pauli beweist schon die ganze Saison, dass es gut verteidigen kann, da haben wir uns wirklich schwer getan", sagte Heidenheim-Trainer Frank Schmidt im Sportschau-Interview. "Die Mannschaft hat viel Aufwand betrieben, aber ohne die klaren Lösungen - und dann hatten wir noch Pech beim vermeintlichen Ausgleich."
St. Pauli in der Defensive wieder sehr stark
St. Pauli (erst 21 Gegentore) schaffte es also, wieder zu belegen, warum es eine der besten Defensivreihen der Bundesliga hat - und legte dann auch noch nach: Morgan Guilavogui traf in der zweiten Minute der Nachspielzeit zum 2:0-Endstand. So gelang es dem Aufsteiger, sich ein wenig von der Abstiegszone abzusetzen und erstmals ein kleines Polster von drei Zählern auf den Relegationsplatz, den nun Heidenheim belegt, und sogar sechs Punkte auf die direkten Abstiegsränge.
"Es war unsere Pflicht, nach der Niederlage in Bochum genau so eine Reaktion zu zeigen. Wir waren richtig gut in den Zweikämpfen, gegen den Ball und mit dem Ball. Siege sind immer toll, aber der war jetzt zur richtigen Zeit mit der richtigen Reaktion", sagte St. Paulis Coach Alexander Blessin im Gespräch mit der Sportschau.
Heidenheim in Augsburg, St. Pauli gegen Union Berlin
Heidenheim spielt am Wochenende beim FC Augsburg (25.01.,15.30 Uhr). St. Pauli muss einen Tag darauf gegen Union Berlin bestehen (17.30 Uhr).