Andrej Kramaric bejubelt seinen Treffer gegen Kiel

Sieg in Kiel Hoffenheim ignoriert Krisenstimmung

Stand: 18.01.2025 19:44 Uhr

Nach sieben Spielen ohne Sieg: Die TSG Hoffenheim hat in der Fußball-Bundesliga bei Holstein Kiel 3:1 (2:0) gewonnen. Auch Andrej Kramarić jubelte - ausgerechnet er.

Beim ersten Sieg der Hoffenheimer in der Fußball-Bundesliga seit Ende November traf Adam Hložek doppelt (26. Minute, 56.). Das dritte Tor für die TSG erzielte Andrej Kramarić (45.+1). "Es war ein Schritt in die richtige Richtung", sagte Hoffenheims Trainer Christian Ilzer der Sportschau. "Das tut gut - auf allen Ebenen." Für Kiel traf Andu Kelati, der früher für die Reserve von Hoffenheim gespielt hat, spät (84.). Zu spät, um mit seinem Tor für eine sportliche Wende zu sorgen.

Zu diesem Zeitpunkt hieß der Schiedsrichter nicht mehr Felix Brych - er verletzte sich an der Wade und konnte das Spiel nicht beenden. Für ihn übernahm Sven Jablonski, er war bis dahin Vierter Offizieller (66.).

Kramarić trifft - das ist natürlich eine nette Geschichte

Das war natürlich eine kuriose Geschichte. Doch die Geschichte des Spiels war eine, die von Kritik und Wut erzählte, von Trotz und Toren. Sie handelte von Kramarić. Vor einigen Tagen hatte Kramarić, 33, ein vielbeachtetes Interview gegeben, in dem er über die Krise der Hoffenheimer sprach und auch sonst nicht unbedingt zuversichtlich wirkte, als es um die Zukunft seines Arbeitgebers ging.

Bei der TSG waren sie nicht begeistert. Auf eine Strafe für ihren besten Fußballer verzichteten sie trotzdem. Der Trainer Christian llzer nominierte Kramarić sogar für die Startelf, er wird das nicht bereut haben. Nicht nur, weil Kramarić ein sehenswertes Tor erzielte, bei dem er mit einer Finte einen Gegenspieler ins Leere laufen ließ, ehe er aus elf Metern den rechten Pfosten traf und dann ins Tor.

Es war der Schlusspunkt einer ersten Halbzeit, in der Hoffenheim zwei Tore erzielte, aber manchmal auch ein wenig Glück hatte. Etwa in der 18. Minute, als Kiels Marko Ivezic zum Kopfball kam, aber Torhüter Oliver Baumann stark parierte. Kurz darauf fiel dann doch ein Tor, doch es jubelten nicht die Kieler: Nach einem Einwurf traf Hložek mit einem Volleyschuss aus knapp zehn Metern zur Hoffenheimer Führung.

Hoffenheim hat nun drei Punkte Vorsprung auf Rang 16

Hložek sorgte später für die Vorentscheidung, als er nach Vorlage von Tom Bischof an der Strafraumkante an den Ball kam, ein paar Schritte ins Zentrum machte und dann platziert ins lange Ecke vollendete.

Das gilt für Ilzer, der erst im Herbst als Trainer übernommen, von zuvor zehn Pflichtspielen aber nur eins gewonnen hatte. Es gilt für Kramarić, der in dieser Saison selten überzeugt und nach seinem Interview auch in der Kritik gestanden hatte. Und für die Fans, die beim Blick auf die Tabelle erleichtert feststellen dürften, dass ihr Klub auf Platz 15 nun immerhin drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang 16 hat.

Ernüchterung bei Holstein Kiel

Für die Kieler, die zuletzt Borussia Dortmund geärgert hatten, war es hingegen ein enttäuschender Nachmittag. Den BVB hatte Holstein clever ausgekontert - das war mit der TSG Hoffenheim nicht zu machen. So tat sich Kiel schwer, auch Phil Harres, 22, der zuletzt in drei Spielen nacheinander fünf Tore erzielt hatte, war diesmal kein Faktor.

"Wenn wir nicht am Limit spielen, dann ist es für uns schwer, ein Bundesligaspiel zu gewinnen", sagte Kiels Trainer Marcel Rapp im Interview mit der Sportschau. In der Tabelle bleibt der Aufsteiger mit elf Punkten auf dem vorletzten Platz, der am Saisonende den direkten Abstieg bedeuten würde. Doch das Saisonende ist noch weit weg. Zunächst steht für Holstein Kiel ein Nord-Duell an.

Kiel in Wolfsburg, Hoffenheim gegen Frankfurt

Am Freitagabend (24.01.2024) eröffnet Kiel beim VfL Wolfsburg (20.30 Uhr) den 19. Spieltag der Fußball-Bundesliga. Hoffenheim ist zwei Tage später gegen Frankfurt gefragt (26.01., 15.30 Uhr).