Andreas Wellinger bejubelt seinen Sieg der Raw Air Tour in Vikersund

Raw Air in Vikersund Skifliegen - Wellinger jubelt im Windchaos von Vikersund

Stand: 16.03.2025 19:20 Uhr

Geschichte wiederholt sich nicht: Vor acht Jahren hatte Andreas Wellinger bei der Raw-Air-Tour großes Pech mit dem Wind. In diesem Jahr hatte der Wind erneut die Hände im Spiel. Diesmal aber zum Glück für Andreas Wellinger, der erstmals die Raw-Air-Tour gewann. Zum Gesamtsieg reichte dem Deutschen ein zweiter Platz beim verkürzten Skifliegen in Vikersund.

Der 29-Jährige aus Ruhpolding flog auf 230,5 Meter und wurde in dem auf einen Sprung verkürzten Finale Zweiter hinter Domen Prevc. Der Slowene segelte am Sonntag (16.03.2025) auf stolze 247,0 Meter und war damit deutlich weiter als alle anderen Skispringer.

In der Gesamtwertung rettete Wellinger in der letztlich auf fünf Springen verkürzten Tour 16,3 Punkte auf Prevc und feierte seinen ersten Raw-Air-Gesamtsieg. Dritter in der Tageswertung und der Gesamtwertung wurde der Japaner Ryoyu Kobayashi mit einer Weite von 222,0 Meter.

Wellinger: "Geiles Wochenende"

"Es war ein richtig geiles Wochenende. Ich habe vom ersten Flug weg das Gefühl gehabt, dass ich meine Flugkünste ausspielen kann", freute sich Wellinger, der sich die Führung in der Gesamtwertung mit seinem Tagessieg am Samstag holte, im ZDF. Mit seinem Sprung am Sonntag war er nicht zufrieden: "Es war nicht ganz so gut wie gestern. Es war eine Spur knapp an der Kante. Ich hab gemerkt, dass es die ganze Zeit ein Kampf war", sagte der Deutsche selbstkritisch.

Prevc gratuliert: "Wenn es einer verdient hat, ..."

Im Schanzenauslauf gratulierte der Zweitplatzierte Prevc menschlich überragend, wie Wellinger berichtete: "Domen hat mir gerade gesagt, wenn einer verdient hat, die Raw Air zu gewinnen, dann ich, weil es mir im ersten Jahr genommen worden ist. Wenn das der sagt, der heute gewinnt und insgesamt Zweiter wird, das zeigt einfach Größe." Wellinger hatte bei der ersten Raw-Air-Auflage 2017 bis zum letzten Springen geführt. Bei großem Pech mit dem Wind wurde er nur Tages-18. und rutschte damals noch auf den dritten Gesamt-Rang ab.

Keine Quali - nur ein Sprung am Sonntag

Das Raw-Air-Finale wurde wegen starker Winde in nur einem Durchgang ausgetragen. Die Qualifikation am Nachmittag musste nach nur wenigen Springern und vielen Verzögerungen abgesagt werden. Das Finale wurde dann erst in seinem Format verändert, dann mehrfach verschoben.

Und auch als es nicht wie geplant um 16.35 Uhr, sondern erst gegen 17.15 Uhr losging, sorgte der Wind immer wieder für Verzögerungen. Noch während des Durchgangs gab die Jury bekannt, dass die Entscheidung mit nur einem Sprung fallen wird.

Zweitbester Deutscher war Karl Geiger, der 210 Meter weit sprang und Zehnter wurde.

Eisenbichler verabschiedet sich mit 181,5 Metern

Der frühere Weltmeister Markus Eisenbichler verabschiedete sich als 34. und ohne weiteren 200-Meter-Satz von der Raw-Air-Tour: Der 33-Jährige kam nicht gut vom Schanzentisch weg, musste in der ersten Flugphase viel korrigieren und landete bei 181,5 Metern: "Ich wollte einen rauslassen", sagte der Siegsdorfer im ZDF: "Ich war aber zu scharf. Ich wollte mit dem Kopf durch die Wand. Aber ich bin heil unten, das ist das Wichtigste. Ich wollte richtig attackieren, aber das war zu viel."

Pius Paschke und Philipp Raimund kamen auf 187 Meter und 189,5 Meter und wurden 25. und 30..