Vierschanzentournee Kubacki bricht Graneruds Dominanz in Innsbruck
Mit seinem Sieg beim dritten Springen der Vierschanzentournee in Innsbruck bringt der Pole Dawid Kubacki wieder etwas Spannung in die Gesamtwertung. Bester Deutscher am Bergisel wird Philipp Raimund.
Die Vierschanzentournee der Skispringer nimmt noch einmal Spannung auf. Dawid Kubacki holte sich am Mittwoch (04.01.2023) mit Weiten von 127 und 121,5 Metern den Sieg in Innsbruck und macht damit Druck auf den im Gesamtklassement führenden Halvor Egner Granerud.
Für den Norweger, der zuvor die Springen in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen gewonnen hatte, reichte es trotz eines phänomenalen zweiten Sprungs dieses Mal nur zu Platz zwei (123 und 133 Meter). Vor dem vierten und abschließenden Springen in Bischofshofen am Freitag beträgt Graneruds Vorsprung in der Gesamtwertung aber weiter komfortable 23,3 Punkte. Dritter in Innsbruck wurde der Slowene Anze Lanisek (127 und 121,5 Meter).
Raimund bester DSV-Adler
Aus deutscher Sicht verlief der Wettkampf durchwachsen. Zwar erreichten mit Andreas Wellinger, Philipp Raimund, Pius Paschke, Constantin Schmid und Markus Eisenbichler fünf DSV-Adler den zweiten Durchgang, ein Top-Ten-Platz sprang aber nicht heraus.
Youngster Raimund, der bei dieser Tournee mit seinen erfrischenden Auftritten bereits für gute Resultate gesorgt hatte, wurde mit 116,5 und 118 Metern bester Deutscher. "Es macht sehr viel Spaß", sagte Raimund im Sportschau-Interview nach seinem 13. Platz - gleichbedeutend mit seinem bisher besten Karriereergebnis. "Ich bin ohne großen Ziele hier hergekommen. Das macht das Ganze noch ein bisschen schöner. Für Bischofshofen nehme ich mir nicht viel vor, außer wieder bei meinen Sachen zu bleiben."
Wellinger zeigte ebenfalls zwei solide Sprünge (120 und 114 Meter) und reihte sich mit "gemischten Gefühlen" auf Platz 18 ein. "Es war nicht schlecht, aber auch nicht gut. Ich bin aber auf dem richtigen Weg."
Eisenbichler kann wieder lächeln
Auch Eisenbichler konnte nach den Enttäuschungen von Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen, als er jeweils den zweiten Durchgang verpasste, wieder lächeln. "Ich habe mal wieder Punkte gemacht", schmunzelte der Siegsdorfer nach seinem 22. Platz (117 und 116 Meter). "Es war nicht optimal, aber ich mache Step by Step weiter. Ich bin zufrieden, dass ich in den zweiten Durchgang gekommen bin."
Schmid und Paschke hatten es als "Lucky Loser" in den zweiten Durchgang geschafft. Schmid wurde am Ende 26. (117 und 114,5 Meter), Paschke beendete den Wettkampf nach einem verkorksten zweiten Sprung (119 und 103 Meter) auf Platz 28. Stephan Leyhe hatte sein K.o.-Duell gegen Domen Prevc verloren.
Geiger nur Zuschauer
Karl Geiger erlebte das Springen im Teamhotel. Deutschlands Tournee-Hoffnung musste in der Qualifikation am Vortag eine bitterböse Enttäuschung hinnehmen, nachdem er nur auf 108 Meter sprang und als 51. den finalen Wettkampf verpasste. Für Geiger, der bis dato Rang fünf im Ranking der Vierschanzentournee belegt hatte, sind damit auch alle Hoffnungen auf eine gute Platzierung in der Gesamtwertung dahin.
Horngacher: "Schwierige Situation für uns"
Den DSV-Adlern droht vor dem letzten Springen in Bischofshofen damit das schlechteste Tournee-Abschneiden seit knapp einem Jahrzehnt. "Wir sind hier angetreten, um im Laufe der Tournee besser zu werden. Jetzt sind wir ziemlich weit zurückgefallen, das ist eine schwierige Situation für uns", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher. "Ratlos" sei man aber "definitiv" nicht. "Wir wissen, an welchen Rädern wir drehen müssen", so Horngacher.